Von Moa Westman und Sabine Kayser
Frauen sind ein wichtiger Stützpfeiler der ugandischen Wirtschaft: Fast 40 Prozent aller Unternehmen sind auf sie eingetragen. Damit hat Uganda den weltweit größten Anteil von Unternehmen, die Frauen gehören. Und doch werden Uganderinnen mit ihren geschäftlichen Unterfangen oft allein gelassen. Nur neun Prozent, also ein Bruchteil der im Land vergebenen Geschäftskredite, gehen an sie.
Eine internationale Initiative, die 2X Challenge, soll das nun ändern. Im Jahr 2019 verpflichteten sich die G7-Staaten im Rahmen dieser Initiative, Milliarden für die wirtschaftliche Stärkung von Frauen in Entwicklungsländern zu mobilisieren. Bis Juli waren bereits 4,5 Milliarden Dollar zugesagt.
Im Oktober 2019 übernahm die Europäische Investitionsbank (EIB) die 2X-Kriterien und gab gleichzeitig die Initiative SheInvest bekannt – ihr eigenes Versprechen, eine Milliarde Euro für Finanzierungen mit Genderfokus in Afrika zu mobilisieren. Initiativen wie SheInvest und die 2X Challenge sollen eine globale Finanzierungslücke von rund 1,7 Billionen Euro bei Kleinst-, kleinen und mittleren Unternehmen schließen, die Frauen gehören oder von ihnen geführt werden.
Im Dezember 2019 unterzeichnete die EIB mit der ugandischen Entwicklungsbank UDB das erste Darlehen im Rahmen von SheInvest. Fast ein Drittel der insgesamt 15 Millionen Euro sind für Unternehmen in Frauenhand bestimmt. Bei der Kreditvergabe legt die UDP die Kriterien der 2X Challenge für den Frauenanteil in puncto Eigentum, Führungskräfte, Beschäftigung und Konsum an.