Auf dem 13. EU-Indien-Gipfel, der heute in Brüssel stattfand, gab der Präsident der Europäischen Investitionsbank Werner Hoyer bekannt, dass die EIB als weltweit größter multilateraler Darlehensgeber langfristige Investitionen in Indien künftig noch stärker unterstützen wird. EIB-Präsident Werner Hoyer, der neben Indiens Premierminister Narendra Modi zu den Hauptreferenten des Gipfels gehörte, bestätigte das entschlossene Engagement der Europäischen Investitionsbank, langfristige Investitionsvorhaben zu unterstützen, die für die ökologisch nachhaltige soziale und wirtschaftliche Entwicklung in Indien unabdingbar sind. Gleichzeitig gab er bekannt, dass die Bank noch vor Jahresende in Neu-Delhi ein Regionalbüro für Südasien eröffnet.
„Die Europäische Investitionsbank unterstützt in Indien seit mehr als 20 Jahren langfristige Investitionsvorhaben, die dazu beitragen, erneuerbare Energien zu nutzen, die Industrie zu stärken und die CO2-Emissionen zu senken. Als weltweit größter multilateraler Darlehensgeber und führender Anbieter von Klimaschutzfinanzierungen ist sich die Europäische Investitionsbank bewusst, dass nun der richtige Zeitpunkt gekommen ist, um ihr Engagement in Indien weiter zu erhöhen. Durch die Eröffnung eines Regionalbüros auf dem Subkontinent kann die Bank der EU noch enger mit ihren öffentlichen und privaten Partnern in Indien zusammenarbeiten und ihre Finanzkraft und ihr Fachwissen vor Ort in wichtige langfristige Projekte einbringen“, erklärte EIB-Präsident Werner Hoyer.
Auf dem Gipfel gab die EIB zudem die Vergabe ihres bislang größten Darlehens in Indien bekannt. Sie unterstützt damit den Bau der ersten U-Bahn-Linie in Lucknow, der Hauptstadt des Bundesstaates Uttar Pradesh, mit 450 Millionen Euro (33 Milliarden indische Rupien). Die Finanzierungsverträge für die ersten Tranche dieses langfristigen EIB-Darlehens wurden von Jonathan Taylor, Vizepräsident für Finanzierungen der EIB in Asien, und von Manjeev Singh Puri, dem indischen Botschafter für Belgien, Luxemburg und die Europäische Union, unterzeichnet.
„Mit der heutigen Vereinbarung unterzeichnet die Europäische Investitionsbank das größte Darlehen, das sie bislang in Indien vergeben hat, und den umfangreichsten Finanzierungsbeitrag im Bereich nachhaltiger Verkehr außerhalb Europas. Die neue U-Bahn-Linie in Lucknow ist ein Vorzeigeprojekt, und zwar nicht nur für Uttar Pradesh und Indien, sondern auch für das verstärkte Engagement, mit dem die Bank der EU den Wandel in verschiedenen Regionen der Welt fördert“, so Präsident Werner Hoyer.
Mit dem heute vereinbarten langfristigen Darlehen von 450 Millionen Euro für die U-Bahn in Lucknow wird der Bau der ersten Linie mit einer Länge von 23 km sowie die Beschaffung von U-Bahnen mitfinanziert. Die U-Bahn-Linie ist der Auftakt für ein umfassendes Netz, das in der Hauptstadt des bevölkerungsreichsten Bundesstaates Indiens aufgebaut werden soll. Nach ihrer Inbetriebnahme dürften in der 3-Millionen-Metropole rund 27 Prozent der Einwohner öffentliche Verkehrsmittel nutzen. Derzeit sind es nur 10 Prozent.
„Investitionen in nachhaltige Verkehrslösungen verbessern nicht nur die städtische Mobilität, sondern verringern auch die CO2-Emissionen, Gesundheitsrisiken und Fahrzeiten. Bei ihrer Unterstützung für die neue U-Bahn in Lucknow stützt sich die Europäische Investitionsbank auf die langjährige Erfahrung, die sie weltweit mit langfristigen Projekten für nachhaltigen Verkehr gesammelt hat. Die neue Finanzierung ist zudem das erste Darlehen, das die Europäische Investitionsbank an die Republik Indien vergibt, und läutet eine neue Ära in unserem Engagement für dieses Land ein“, erläuterte EIB-Präsident Jonathan Taylor, der auch für Klimaschutzfinanzierungen der Bank zuständig ist.
Der offizielle Vertrag für das neue Rekorddarlehen der EIB wurde in Gegenwart von EU-Ratspräsident Donald Tusk, EU-Kommissionspräsident Jean-Claude Juncker und der Hohen Vertreterin der Europäischen Union für Außen- und Sicherheitspolitik Federica Mogherini unterzeichnet.
Bei einem Treffen zwischen Präsident Werner Hoyer und Premierminister Modi erörterten beide Vertreter die Unterstützung, die die Europäische Investitionsbank in Indien für Vorhaben für nachhaltige Entwicklung und Klimaschutz erbringt. In diesem Bereich will die Bank ihr Engagement außerhalb der EU auf 35 Prozent erhöhen. Das neue Regionalbüro der EIB für Südasien, das im weiteren Jahresverlauf in Neu-Delhi eröffnet werden soll, wird die Zusammenarbeit mit Behörden, Finanzierungspartnern und Projektträgern weiter verbessern.
Die EIB ist seit 1993 in Indien tätig und hat seither mehr als 1,34 Milliarden Euro für langfristige Vorhaben bereitgestellt.