- 12,5 Millionen Euro für irische Dauerwaldinitiative
- 15 Millionen Euro für Biodiversität und Anpassung an den Klimawandel in Kroatien
- Förderung von Maßnahmen in zwölf europäischen Ländern
- 125-Millionen-Euro-Initiative finanziert grüne Investitionsvorhaben und Naturschutzprojekte in Höhe von 400 Millionen Euro
Die Fazilität für Naturkapital (NCFF), die 400 Millionen Euro für einen besseren Schutz des europäischen Naturkapitals mobilisieren soll, unterstützt bereits wichtige neue Investitionen in den Ausbau der grünen Infrastruktur, die Förderung der Biodiversität und die Anpassung der Infrastruktur an den Klimawandel.
Nun werden neue Partner in ganz Europa gesucht, um Investitionsvorhaben anzukurbeln, die noch mehr für den Naturschutz und die Anpassung an den Klimawandel bewirken.
Die Europäische Investitionsbank und die Europäische Kommission riefen die NCFF vor drei Jahren gemeinsam ins Leben. Seitdem fördert sie Vorhaben von naturschutzorientierten Unternehmen und wegweisende Projekte in ganz Europa.
EU will mehr Investitionen in den Naturschutz
Vertreter von Organisationen, die mit Naturschutzinvestitionen zu tun haben, sowie Persönlichkeiten aus Umwelt-, Landwirtschafts- und politischen Kreisen erfuhren heute in Brüssel mehr über neue Vorhaben, die aus NCFF-Mitteln finanziert werden können. Außerdem wurden ihnen weitere Finanzierungsmöglichkeiten vorgestellt.
Auf der Veranstaltung bekräftigten Vertreter der Europäischen Investitionsbank und der Europäischen Kommission, dass sie mehr für innovative Finanzierungen tun wollen, die den Naturschutz in Europa voranbringen und oft auch schwächere Regionen stärken.
Karmenu Vella, EU-Kommissar für Umwelt, Meerespolitik und Fischerei: „Die Natur ist für uns und unsere Wirtschaft lebenswichtig. Die beiden neuen Projekte zeigen, wie ein durchdachtes Finanzierungsinstrument wichtige neue Investitionen in den Naturschutz in ganz Europa anstoßen kann und EU-Mittel noch mehr für die Natur bewirken können. Die völlig unterschiedlichen Projekte, die bereits finanziert wurden, zeigen künftigen Partnern, dass die Europäische Kommission und die Europäische Investitionsbank bei der Fazilität für Naturkapital Hand in Hand arbeiten. Dadurch wird der Naturschutz leichter, und auch die wirtschaftlichen Perspektiven verbessern sich.“
Maßgeschneiderte Finanzierungen für Naturschutzinvestitionen in Europa
Unternehmen, Behörden und Finanzierungspartner in den einzelnen Ländern – sie alle können von den neuen maßgeschneiderten Finanzierungen für Investitionen in den Naturschutz profitieren.
Die ersten drei Projekte, die aus der NCFF finanziert werden, fördern Maßnahmen in rund zwölf Ländern. Die Europäische Investitionsbank will die Fazilität nun auf neue Vorhaben ausweiten, die der Natur in vielerlei Hinsicht zugutekommen.
Jonathan Taylor, der für Klimaschutz und Umwelt zuständige EIB-Vizepräsident: „Für die Biodiversität und die Anpassung an den Klimawandel in Europa ist es ganz wichtig, dass auch Investoren erkennen, welche Bedeutung der Naturschutz hat. Die Fazilität für Naturkapital zeigt, auf wie viele Arten sich gewerbliche Investitionen in die Natur auszahlen, und unterstützt wegweisende Initiativen in Ländern wie Rumänien, Irland und Kroatien. Die Europäische Investitionsbank ist entschlossen, Finanzierungen für den Naturschutz zu fördern und freut sich darauf, in den kommenden Jahren mit neuen Partnern zusammenzuarbeiten. Unternehmen, Behörden und andere Interessenträger, die mit dem Gedanken spielen, in den Naturschutz zu investieren, sollten sich bei uns nach Möglichkeiten für finanzielle und technische Unterstützung erkundigen.“
Erstes Dauerwaldprojekt in Irland
Die jüngste Finanzierung aus der Fazilität für Naturkapital unterstützt neue Investitionen in die nachhaltige Forstwirtschaft in Irland. Die irischen Wirtschaftswälder gehören zu den produktivsten der Welt. Im Rahmen der neuen Initiative können internationale institutionelle Anleger ein nachhaltigeres Forstwirtschaftsmodell unterstützen.
Andrew McDowell, der für Irland zuständige EIB-Vizepräsident: „Die Europäische Investitionsbank freut sich, gemeinsam mit dem SLM Silva Fund zu einer nachhaltigeren Bewirtschaftung irischer Wälder beizutragen. Das neue Projekt mit Gesamtkosten von 12,5 Millionen Euro knüpft an die jüngste Unterstützung der EIB für die irische Forst- und Landwirtschaft an. Es wird zeigen, wie die erstklassige irische Forstwirtschaft durch erprobte Verfahren besser auf den Schutz der Biodiversität, Böden und Landschaften hinwirken und der Gefahr des Klimawandels entgegenwirken kann.“
Der SLM Silva Fund will das Modell der Dauerwälder verstärkt in Wirtschaftswäldern in ganz Irland durchsetzen. Dies stellt eine Alternative zu dem vorherrschenden Kahlschlagmodell dar, bei dem ganze Hügel gerodet werden und die Wälder aus einigen wenigen Baumarten bestehen, sodass weder ein natürlicher Lebensraum noch ein gesundes Ökosystem entstehen können. Durch die Dauerwaldbewirtschaftung werden die Wälder produktiv und weniger krankheitsanfällig. Reinbestände wirken sich dagegen negativ auf Boden- und Wasserressourcen aus.
Phil Hogan, EU-Kommissar für Landwirtschaft und ländliche Entwicklung: „Die Land- und Forstwirtschaft sind für den Erhalt des Naturkapitals von größter Bedeutung und der Agrar- und Lebensmittelsektor spielt in jedem Szenario, bei denen es um den Schutz des Naturkapitals in ländlichen Gegenden und für die Gesellschaft als Ganzes geht, eine wichtige Rolle. Das neue Forstwirtschaftsprojekt in Irland wird durch das Programm der EU für die Umwelt und Klimapolitik (LIFE) und durch die EIB gefördert. Daran lässt sich erkennen, dass sich der Naturschutz und wirtschaftliche Aspekte nicht ausschließen müssen.“
Erfolgreiche Partnerschaft mit nationalen Behörden zum Schutz der Naturgüter und zur Förderung von umweltverträglichem Wachstum
Nationale Finanzierungsinstitute kennen sich mit den Investitionshemmnissen und -prioritäten vor Ort gut aus. Ein neuer Finanzierungsbeitrag von 15 Millionen Euro, der im Rahmen der NCFF an die kroatische Bank für Wiederaufbau und Entwicklung (HBOR) vergeben wurde, ist für neue Investitionsvorhaben bestimmt, die den Schutz der bestehenden biologischen Vielfalt und die grüne Infrastruktur verbessern und die Widerstandsfähigkeit gegenüber dem Klimawandel stärken werden.
Dabei fließt technisches und finanzielles Know-how aus ähnlichen Naturschutzprojekten in Europa in die kroatischen Projekte ein. Zurzeit wird ein spezielles Technische-Hilfe-Programm eingeführt, damit die HBOR Naturkapitalprojekte mit der größten ökologischen Wirkung besser ermitteln kann und kroatische Unternehmen und Behörden einzelne Projekte besser planen.
Die HBOR ist das erste zwischengeschaltete Institut, das aus der Naturkapitalfazilität sowohl Finanzierungsmittel als auch technische Hilfe erhält. Dies passt dazu, dass Kroatien über eine ausgeprägte Biodiversität verfügt und als einer der Orte mit den abwechslungsreichsten Pflanzenarten Europas in Fragen des Naturschutzes einen hohen Stellenwert einnimmt. 34 Prozent der Naturgebiete des Landes gehören zum Natura-2000-Netz
Die Finanzierungen sind für kroatische Unternehmen in den Bereichen nachhaltige Landwirtschaft, kommerzielle Forstwirtschaft und Tourismus gedacht.
Förderung von Naturschutz und einheimischen Unternehmen bei 30 Projekten in ganz Europa
Die Fazilität für Naturkapital kann eine breite Palette von grünen Investitionen und Naturschutzprojekten unterstützen. Dies lässt sich zum Beispiel daran ablesen, dass gemeinsam mit Rewilding Europe Capital (REC), dem ersten europäischen Geldgeber speziell für Naturschutz- und Renaturierungsvorhaben, 30 verschiedene Projekte mitfinanziert wurden.
Es wurden neue Investitionen in die verschiedensten Projekte getätigt – darunter Hochwasserschutz, Regenwasseraufbereitung, Programme für den Schutz von Wäldern sowie für den Kampf gegen Wasser- und Bodenverschmutzung, Sanierung von Biodiversitätsschäden und Ökotourismus. Diese haben das Potenzial für langjährige Investitionen von privaten und öffentlichen Partnern in Projekte aufgezeigt, die bisher als zu kompliziert und deswegen nicht kommerziell tragfähig galten.
Förderung gezielter Investitionen in natürliche Lösungen im städtischen Umfeld
Die Finanzierungen aus der Naturkapitalfazilität beschränken sich nicht auf ländliche Gebiete. Natürliche Lösungen für Hitzewellen in der Stadt und Sturzfluten in bebauten Gegenden sollen ebenfalls gefördert werden, z. B. die Einbindung grüner und blauer Infrastrukturkomponenten wie etwa begrünte Dächer, nachhaltige städtische Entwässerungsanlagen oder das Pflanzen von Bäumen.
Mobilisierung öffentlicher und privater Investitionen in Naturkapital
Der Fazilität für Naturkapital steht ein Budget von 125 Millionen Euro zur Verfügung. Bis 2021 soll sie damit mehr als 400 Millionen Euro für neue Investitionen in den Naturschutz mobilisieren.
Im Rahmen der Fazilität kann die Europäische Investitionsbank sowohl Darlehen vergeben als auch Kapitalbeteiligungen eingehen. Mit jeder Finanzierung will sie das Vierfache an zusätzlichen Investitionen anstoßen. Die Initiative wird aus eigenen Mitteln der Europäischen Investitionsbank finanziert. Hinzu kommen eine 50-Millionen-Euro-Garantie und technische Hilfe in Höhe von zehn Millionen Euro aus dem LIFE-Programm der Europäischen Union.