Das indonesische Ministerium für nationale Entwicklungsplanung (BAPPENAS) und die Europäische Investitionsbank (EIB) haben heute eine wichtige Vereinbarung zum weiteren Ausbau von grüner Infrastruktur abgeschlossen. Gemeinsam wollen sie Klimaschutzprojekte und die Anpassung an seine Folgen in Indonesien fördern. Bambang Brodjonegoro, indonesischer Minister für nationale Entwicklungsplanung, und EIB-Präsident Werner Hoyer trafen sich im Inaya Putri Bali Hotel in Nusa Dua auf Bali, am Rande der Jahrestagung des Internationalen Währungsfonds und der Weltbankgruppe 2018. Dort unterzeichneten sie in Anwesenheit von Vincent Guérend, Botschafter der Europäischen Union für Indonesien und Brunei Darussalam, eine Absichtserklärung, die zu den nachhaltigen Entwicklungszielen der UN bis 2030 und zu den Klimaschutzzielen der Europäischen Union und Indonesiens beitragen wird.
Minister Bambang Brodjonegoro: „Der indonesische Staat ist dabei, die grüne Wirtschaft zu etablieren. Damit will das Land eine inklusive Entwicklung erreichen und Treibhausgasemissionen reduzieren. Der New Climate Economy Report 2018 zeigt, dass energische Klimaschutzmaßnahmen im Vergleich zum Status Quo bis 2030 einen volkswirtschaftlichen Nutzen in Höhe von 26 Billionen US-Dollar bewirken könnten. Dazu gehören die Entstehung neuer Arbeitsplätze und eine bessere Gesundheit weltweit. Es ist also höchste Zeit für Indonesien, Grundsätze für eine nachhaltige Entwicklung aufzustellen, die wirtschaftliche, soziale und ökologische Aspekte miteinander in Einklang bringen. Dazu muss das Land beispielsweise auf erneuerbare Energien, grüne Finanzierungen und ein Programm für eine CO2-arme Entwicklung setzen. Die Unterzeichnung der Absichtserklärung mit der Europäischen Investitionsbank ist ein Schritt in die richtige Richtung.“
Der Ausbau der Infrastruktur für erneuerbare Energien, wie etwa Wasserkraft, Windkraft und Solarenergie, wird Indonesien dabei helfen, seinen Energiemix zu diversifizieren, und Menschen in Städten ebenso wie in ländlichen Gebieten besser mit Energie zu versorgen. Auch Stadtverkehrsprojekte könnten finanziert werden – für eine bessere Mobilität, für kürzere Fahrzeiten und für mehr Sicherheit. Die EIB verfügt über umfassende Erfahrung in der Finanzierung von städtischen und regionalen Verkehrsprojekten. Dies belegen z. B. die U-Bahnen in Bangalore und Lucknow. EU-Botschafter Vincent Guérend: „Ich begrüße diese wegweisende Vereinbarung. Da die Europäische Investitionsbank den Schwerpunkt bei ihren Finanzierungen auf die Bekämpfung des Klimawandels und die Anpassung an seine Folgen legt, ergeben sich zusätzliche Möglichkeiten für wichtige Projekte, die auf eine CO2-arme Entwicklung sowie widerstandsfähige Städte und Infrastrukturen abzielen. Dies ist ein wichtiges Element der Partnerschaft zwischen der Europäischen Union und Indonesien.“
Die Absichtserklärung zwischen der EIB und Indonesien stärkt die seit 1995 bestehende Zusammenarbeit und ergänzt das Partnerschaftsabkommen zwischen Indonesien und der Europäischen Union, das 2014 in Kraft trat. Indonesien und die EIB werden sich auf wichtige Investitionen im Bereich der grünen Infrastruktur konzentrieren, die das Land mittel- und langfristig widerstandsfähiger gegen Naturkatastrophen machen und die unmittelbar den Menschen zugutekommen. Insbesondere in den folgenden Bereichen ist eine Zusammenarbeit möglich: erneuerbare Energien, Verkehr (Stadtverkehr und Wasserwege), CO2-arme und effiziente Energieerzeugung, Forstwirtschaft, Abfall- und Wasserwirtschaft sowie CO2-arme Technologien.
EIB-Präsident Werner Hoyer: „Ich möchte der indonesischen Regierung zunächst mein tiefstes Mitgefühl für die Opfer der Katastrophen auf Lombok und Sulawesi aussprechen. Dies ist ein Weckruf an uns alle, gemeinsam den Aufbau widerstandsfähigerer Gesellschaften zu unterstützen. Nur gemeinsam können wir die globalen Herausforderungen in ihrem heutigen Ausmaß bewältigen. Mit der Absichtserklärung schlagen wir in der Partnerschaft zwischen der Europäischen Investitionsbank und Indonesien ein neues Kapitel auf. Sie soll uns helfen, unser Know-how und unsere Mittel dort einzusetzen, wo sie am meisten gebraucht werden. Als Finanzierungsarm der Europäischen Union wollen wir das ergänzen, was andere internationale Finanzierungsinstitutionen und Staaten in dem Land bereits für eine grüne Infrastruktur tun. Wir unterstützen Projekte, durch die sich die Bevölkerung an die Folgen des Klimawandels anpassen kann, und investieren in saubere Energien, um die Lebensbedingungen in Indonesien zu verbessern.“