- Die Europäische Investitionsbank (EIB) vergab drei Darlehen von insgesamt 229 Millionen US-Dollar: 104 Millionen US-Dollar für die Modernisierung der U-Bahn von Buenos Aires, 80 Millionen US-Dollar für ein Wasser- und Abwasserprojekt sowie eine Garantie für ein integriertes Abfallwirtschaftsprojekt in Jujuy (45 Millionen US-Dollar).
Die EIB hat drei Verträge für Infrastrukturprojekte in Argentinien unterzeichnet, um Investitionen in Wasser- und Abwasserdienste, nachhaltigen Verkehr und Abfallwirtschaft zu fördern.
EIB-Präsident Werner Hoyer unterzeichnete in Buenos Aires gemeinsam mit Finanzminister Nicolás Dujovne den Darlehensvertrag für ein Wasser- und Abwasserprojekt sowie einen Garantievertrag für ein Abfallwirtschaftsprojekt in Jujuy. Außerdem unterzeichnete Präsident Hoyer mit Minister Martin Mura einen Darlehensvertrag für das U-Bahnprojekt in Buenos Aires.
EIB-Präsident Werner Hoyer sagte auf dem G20-Gipfel in Argentinien: „Investitionen in eine nachhaltige Infrastruktur sind für die Bekämpfung des Klimawandels sehr wichtig. Die Europäische Investitionsbank freut sich, nachhaltige Projekte in Argentinien zu unterstützen. Ein moderner Stadtverkehr, bessere Wasser- und Abwasserdienste und eine effiziente Abfallentsorgung werden die Lebensbedingungen der Menschen verbessern. Die Projekte tragen auch zur Bekämpfung des Klimawandels bei – eines der vorrangigen strategischen Ziele der EIB. Dies zeigt, dass unser Engagement etwas bewirken kann und wir gemeinsam eine nachhaltige Zukunft in der Region schaffen können.“
Argentiniens Finanzminister, Nicolás Dujovne: „Diese Art der Finanzierung stellt die Weichen für die weitere Entwicklung in Argentinien. Wir bleiben unserem Versprechen treu, uns für Argentiniens Entwicklung einzusetzen und die Lebensqualität der Menschen im Land zu erhöhen. Mit diesen Verträgen bekräftigen wir dies erneut.“
Aude Maio-Coliche, Botschafterin der EU in Argentinien: „Wie sehr sich die EU in Argentinien einsetzt, können die Menschen an den Fakten ablesen: Die Europäische Investitionsbank finanziert Investitionen in die Abfallwirtschaft in Jujuy, in die Wasseraufbereitung in Buenos Aires und in die Modernisierung der U-Bahn. Auch die soziale Komponente dieser Projekte wird von der Europäischen Union mit einem Investitionszuschuss von elf Millionen Euro gefördert.“
Die Investitionen in das Wasser- und Abwasserprojekt in Buenos Aires werden soziale und ökologische Vorteile bringen. Durch die Reduktion von Treibhausgasemissionen wird der Klimawandel bekämpft. Das Projekt betrifft den Ausbau eines Abwassernetzes und einer Kläranlage sowie die Modernisierung einer Trinkwasseraufbereitungsanlage im Großraum Buenos Aires. Durch bessere Abwasserdienste und die Wiederverwertung von Biogas wird das Projekt die öffentliche Gesundheit verbessern. Davon profitieren insbesondere einkommensschwache und benachteiligte Gruppen. Auch die Umwelt wird durch eine geringere Einleitung unbehandelter Abwässer in Oberflächengewässer entlastet.
Das Darlehen für die Sanierung der U-Bahn in Buenos Aires dient der Modernisierung des U-Bahnnetzes, darunter der Signalanlagen, der Stromversorgung und einiger Verbesserungsmaßnahmen am U-Bahnhof „9 de Julio“. Das ehrgeizige Modernisierungsprogramm trägt zu einem besseren öffentlichen Nahverkehr sowie zur ökologischen Nachhaltigkeit und zur Bekämpfung des Klimawandels bei.
Die EIB hat auch einen Garantievertrag unterzeichnet, der 45 Millionen US-Dollar für ein integriertes Abfallwirtschaftsprogramm mobilisiert. Das Programm wird die Sammlung, Behandlung und sichere Entsorgung städtischer Abfälle verbessern und dabei Beschäftigungschancen im Bereich Müllsammlung schaffen.
Gemeinsam mit der Agence Française de Développement hat die EIB eine Absichtserklärung unterzeichnet, um ihr Interesse an der Prüfung eines Programms für dezentrale Solarstromerzeugung in der Provinz Jujuy zu bekunden. Das Programm sieht den Bau von 15 Fotovoltaik-Parks vor, um mehr erneuerbare Energiequellen einzusetzen.
Die EIB in Lateinamerika
Die Europäische Union ist der wichtigste Entwicklungspartner für die lateinamerikanische Region, ihr größter Investor und zweitgrößter Handelspartner. Als Bank der EU bietet die EIB wirtschaftliche Unterstützung für Projekte in Lateinamerika: Sie erleichtert langfristige Investitionen zu günstigen Konditionen und bietet technische Hilfe an, die den positiven sozialen, wirtschaftlichen und ökologischen Beitrag dieser Projekte sicherstellt.
Seit Aufnahme ihrer Tätigkeit in Lateinamerika im Jahr 1993 hat die EIB rund 8,2 Milliarden Euro für 110 Projekte in 14 Ländern der Region bereitgestellt. Im Jahr 2017 hat die EU-Bank 642 Millionen Euro für lateinamerikanische Fonds bereitgestellt. Damit förderte sie die Entwicklung von neun Projekten in Argentinien, Bolivien, Nicaragua, Paraguay, Mexiko, Panama und Peru in den Bereichen Energie, Verkehr, Wasserinfrastruktur, Klimaschutzmaßnahmen und KMU-Förderung.
Die EIB ist in Lateinamerika hauptsächlich im Rahmen des Außenmandats tätig, für das eine EU-Garantie für EIB-Finanzierungen von Projekten außerhalb der EU besteht. Die EU-Garantie deckt Zahlungsausfallrisiken auf staatlicher und unterstaatlicher Ebene ab und definiert drei vorrangige Ziele in Lateinamerika: Entwicklung des Privatsektors, Entwicklung der sozialen und wirtschaftlichen Infrastruktur sowie die Bekämpfung der Ursachen und Folgen des Klimawandels.