- Die Bank der EU stellt 250 Millionen Euro für 15 Windparks bereit, die Iberdrola im Nordosten Brasiliens errichten wird
- Dies ist die erste Vereinbarung zwischen der Bank und Neoenergia, der brasilianischen Tochtergesellschaft von Iberdrola
- 440 Millionen Euro sind für Investitionen in Verteilungsnetze von Iberdrola in Spanien bestimmt. Sie sollen angesichts der Herausforderungen der Energiewende stabilisiert und intelligenter gemacht werden
Die EIB und Iberdrola haben heute auf der 25. Weltklimakonferenz der Vereinten Nationen (COP25) in Madrid zwei neue Vereinbarungen zur Förderung des Klimaschutzes bekannt gegeben, mit denen Investitionen in Erneuerbare-Energien-Projekte und Stromverteilungsnetze finanziert werden. Emma Navarro, Vizepräsidentin der Bank der EU mit Aufsicht über Klimafinanzierungen und Finanzierungen in Spanien und Lateinamerika, und Iberdrola-Chef Ignacio Galán haben dazu zwei Darlehensverträge im Volumen von insgesamt 690 Millionen Euro unterzeichnet.
EIB-Vizepräsidentin Navarro: „Wir freuen uns, diese Vereinbarungen auf dem Klimagipfel in Madrid zu unterzeichnen, denn sie sind ein hervorragendes Beispiel für die Bemühungen der EIB, den Klimaschutz in Europa und darüber hinaus zu fördern. Wenn wir die Ziele des Pariser Übereinkommens erreichen wollen, müssen wir in bisher einmaligem Umfang Finanzmittel mobilisieren, und die EIB möchte bei dieser Aufgabe eine Führungsrolle übernehmen. Wir sind die Klimabank der EU und haben unsere Klimabemühungen daher noch verstärkt. Unser Ziel ist es, im kommenden Jahrzehnt bis zu eine Billion Euro zu mobilisieren. Dies wollen wir über Projekte erreichen, die – wie die bereits heute von uns unterstützten Projekte – über die Stärkung erneuerbarer Energien den Übergang zu einer CO2-armen Wirtschaft fördern.
Ignacio Galán zeigte sich erfreut über die Unterzeichnung der Vereinbarungen auf dem Klimagipfel. „Das Motto dieses Klimagipfels fordert uns zum Handeln auf, und genau das tun Iberdrola und die EIB heute: Wir ergreifen konkrete Maßnahmen, die dazu beitragen, den Temperaturanstieg weltweit auf 1,5 Grad Celsius zu begrenzen. Für Iberdrola ist die Energiewende bereits seit 20 Jahren ein Thema. Damals stellten wir fest, dass der Weg in die Zukunft nur über eine Dekarbonisierung der Wirtschaft führt. Seitdem haben wir 100 000 Millionen Euro in erneuerbare Energien, intelligente Netze und effiziente Energiespeicherung investiert und uns zu einem der größten Versorger der Welt entwickelt.“ Der Iberdrola-Chef beglückwünschte außerdem die Bank der EU zu ihren ehrgeizigeren Klimazielen und ihrem Beschluss, Projekte auf Basis fossiler Energieträger nicht mehr zu finanzieren: „Wir alle müssen Teil der Lösung sein. Als Vorreiter bei der nachhaltigen Finanzierung halten wir Vereinbarungen wie die heutigen für unverzichtbar. Nur so können wir aus dem Klimawandel eine Chance machen und unseren Planeten auch für die kommenden Generationen erhalten.“
Von den insgesamt 690 Millionen Euro sind 250 Millionen Euro für die Finanzierung von 15 Windparks bestimmt, die die brasilianische Iberdrola-Tochter in Brasilien errichten wird. Die neuen Anlagen entstehen in drei Bundesstaaten im Nordosten des Landes: Paraíba, Bahia und Piauí. Sie werden eine installierte Leistung von insgesamt 520 Megawatt haben und im Schnitt 2 300 Gigawattstunden saubere Energie pro Jahr erzeugen. Durch die neuen Windparks können die CO2-Emissionen gesenkt und der Anteil der Erneuerbaren an der Stromerzeugung des Landes erhöht werden. Die Investitionen in die Parks erstrecken sich auf einen Zeitraum von fünf Jahren und schaffen 2 300 Arbeitsplätze.
Die EIB-Finanzierung wird im Rahmen des Finanzierungsmandats für Lateinamerika 2014–2020 bereitgestellt und ist somit durch die EU-Haushaltsgarantie besichert. Mit ihrer Förderung dieses Projekts trägt die Bank der EU zu den UN-Zielen für nachhaltige Entwicklung bei. Sie ist seit knapp 30 Jahren in Lateinamerika tätig, und eines ihrer vorrangigen Ziele in der Region ist die Förderung des Klimaschutzes.
Intelligente Stromnetze in Spanien
Die Bank der EU und Iberdrola haben außerdem vereinbart, die Digitalisierung in einem Infrastrukturbereich voranzutreiben, der eine Schlüsselrolle bei der Dekarbonisierung der Wirtschaft spielt: nämlich im Bereich der Stromverteilungsnetze. Dazu haben sie ein Darlehen über 440 Millionen Euro für neue Infrastrukturinvestitionen in Spanien unterzeichnet. Sie sollen die Zuverlässigkeit des Netzes und die Versorgungssicherheit erhöhen.
Die Stromnetze spielen eine Schlüsselrolle in der Energiewende: Sie ermöglichen die Integration von zusätzlichen erneuerbaren Energien, nachhaltige Mobilität, intelligente Städte und einen dezentralen Verbrauch. Durch die Transformation der Netze zu einer intelligenten, zuverlässigeren und sichereren Infrastruktur rücken die Verbraucherinnen und Verbraucher in den Mittelpunkt. Sie verfügen künftig über mehr Entscheidungskompetenz und sind besser vernetzt.
Die EIB und der Klimaschutz
Die EIB ist einer der weltweit größten multilateralen Geldgeber für den Kampf gegen den Klimawandel. Sie will bei der Mobilisierung des Kapitals vorangehen, das notwendig ist, um die Erderwärmung unter zwei Grad Celsius zu halten und auf 1,5 Grad zu begrenzen. So sollen die Ziele des Pariser Klimaschutzabkommens erreicht werden.
Am 14. November 2019 beschloss der Verwaltungsrat der EIB die neuen Klimaziele und die neue Energiefinanzierungspolitik der Bank. Diese wird den Anteil ihrer Klima- und Umweltfinanzierungen bis 2025 schrittweise auf 50 Prozent erhöhen. Bis 2030 will die EIB-Gruppe mindestens eine Billion Euro für Investitionen mobilisieren, die zum Erreichen ihrer Klima- und Umweltziele beitragen. Sie erklärte auch, dass sie alle ihre Aktivitäten auf das Pariser Abkommen abstimmen wird. Entsprechend wird die EIB ab Ende 2021 keine Projekte mehr finanzieren, die auf fossilen Energieträgern basieren.
Die EIB ist der größte Emittent von grünen Anleihen weltweit und war 2007 die erste Organisation, die eine Anleihe dieser Art begab.
2018 stellte die EIB in Spanien fast 1 300 Millionen Euro für den Klimaschutz bereit und finanzierte damit Projekte für emissionsärmere Verkehrsmittel und umweltfreundlichere Produktionsverfahren.
Die Europäische Investitionsbank (EIB) ist die Einrichtung der Europäischen Union für langfristige Finanzierungen. Ihre Anteilseigner sind die Mitgliedstaaten der EU. Sie vergibt langfristige Mittel für solide Projekte, die den Zielen der EU entsprechen.
Hier erfahren Sie mehr über die EIB auf der COP25.
Iberdrola – Maßstäbe im Klimaschutz
Iberdrola ist einer der führenden Energieerzeuger weltweit, der größte Windstromproduzent und gemessen an der Marktkapitalisierung eines der führenden Stromunternehmen der Welt. Die Gruppe versorgt etwa 100 Millionen Menschen in zahlreichen Ländern wie Spanien, Großbritannien (ScottishPower), den USA (AVANGRID), Brasilien (Neoenergia), Mexiko, Deutschland, Portugal, Italien und Frankreich mit Energie. Mit rund 34 000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern und einer Bilanzsumme von mehr als 113 Milliarden Euro erzielte sie 2018 einen Umsatz von gut 35 Milliarden Euro und einen Jahresüberschuss von rund 3 Milliarden Euro.
Iberdrola ist bei der Energiewende führend. Das Unternehmen investiert in erneuerbare Energien, intelligente Netze, die Energiespeicherung im großen Maßstab und den Digitalisierungsprozess, um seinen Kunden die modernsten Produkte und Dienstleistungen anzubieten. Dank seines Engagements für saubere Energien gehört Iberdrola zu den Unternehmen mit dem geringsten CO2-Ausstoß und setzt mit seinem Beitrag zu Klimaschutz und Nachhaltigkeit internationale Maßstäbe.
Iberdrola ist als Unternehmen der größte Emittent von grünen Anleihen weltweit: Seit 2014 hat das Unternehmen Anleihen im Volumen von knapp 10 000 Millionen Euro begeben. Hinzu kommen aufgenommene Darlehen über rund 1 500 Millionen Euro sowie Kreditlinien, die Nachhaltigkeitskriterien unterliegen, in Höhe von fast 9 000 Millionen Euro.