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Die Europäische Investitionsbank (EIB), das Instituto Oficial de Crédito (ICO) und die PSA Financial Services Spain, E.F.C., S.A. (PSA Finance) bündeln ihre Kräfte, um von der Covid-19-Krise betroffenen KMU und Midcap-Unternehmen in Spanien zu helfen. Die EIB und das ICO zeichnen dazu mehrere Tranchen einer Verbriefung eines Kreditportfolios von PSA Finance zugunsten von Privatkunden. PSA Finance ist ein Joint Venture der Banque PSA Finance (50 Prozent) und der Santander Consumer Finance (SCF) (50 Prozent), das auf Kfz-Finanzierung spezialisiert ist. Die Bank der EU stellt 250 Millionen Euro bereit, das ICO 100 Millionen Euro.

Dank der Beteiligung der beiden Banken kann PSA Finance 350 Millionen Euro an kleine und mittlere Unternehmen ausreichen, um deren Liquiditätsbedarf zu decken. Damit unterstützen die drei Institute auch den Automobilsektor in Spanien und fördern die Verbreitung emissionsarmer Fahrzeuge.

Die EIB stellt die Mittel im Rahmen ihrer im März eingeleiteten Initiativen zur raschen Reaktion auf die Krise bereit, die durch die Corona-Pandemie verursacht wurde. Sie hat unter anderem außerordentliche Maßnahmen ergriffen, um ihre Prozesse zu beschleunigen und ihre internen Vorgaben flexibler zu gestalten. Ziel ist etwa, Hilfen so schnell wie möglich bereitzustellen und Ausgaben zu finanzieren, die unter normalen Umständen nicht finanziert würden, wie etwa die laufenden Ausgaben der europäischen Unternehmen. Der mit PSA Finance unterzeichnete Vertrag ist Teil dieser Strategie. Mit dem Darlehen der EIB werden die Liquiditätsposition krisengeschüttelter KMU gestärkt und ihre Betriebskapitalausgaben finanziert.

Die Bank der EU und das ICO mobilisieren mit vereinten Kräften Finanzierungen für spanische KMU, um deren Liquiditätsbedarf zu decken und damit Arbeitsplätze zu sichern und langfristige Investitionen anzukurbeln. Im Mai 2020 stellten die beiden Finanzierungsinstitutionen bis zu 1,5 Milliarden Euro für Investitionen von Selbstständigen, KMU und Midcaps in Spanien bereit.

Ricardo Mourinho Félix, EIB-Vizepräsident mit Aufsicht über die Finanzierungen der Bank in Spanien: „Ein leichterer Zugang zu Krediten für kleine und mittlere Unternehmen und mehr grüne Investitionen sind zwei wichtige Maßnahmen der EIB-Gruppe, um die Folgen der Coronakrise zu bewältigen. Daher freuen wir uns, dass wir gemeinsam mit ICO und PSA Finance die Vorteile unserer Finanzierung an spanische KMU weitergeben und zugleich die Verbreitung emissionsarmer Autos fördern können. Wir schützen damit Produktionsstruktur und Arbeitsplätze, geben Impulse für eine nachhaltige und integrative Erholung der spanischen Wirtschaft und verbessern die Lebensbedingungen der Bürgerinnen und Bürger des Landes.“

ICO-Präsident José Carlos García de Quevedo: „Das ICO schöpft alle ihm zur Verfügung stehenden Finanzierungsinstrumente und -möglichkeiten aus, damit Selbstständige und Unternehmen ihren Liquiditätsbedarf decken und neue Investitionen tätigen können. Die Zusammenarbeit mit PSA Finance ist in diesem Sinne zu verstehen. Unsere Finanzierungen sollen Selbstständigen und KMU helfen, ihren Fuhrpark zu erneuern, und gleichzeitig die Umstellung auf ein nachhaltigeres Mobilitätsmodell vorantreiben. Dieser Vertrag ist ein weiteres Beispiel dafür, wie EIB und ICO gemeinsam die spanische Wirtschaft unterstützen.“

Die Antwort der EIB auf Covid-19

Zur Bewältigung der wirtschaftlichen Folgen der Krise in Europa und im Rahmen des Maßnahmenpakets, mit dem die EU auf die wirtschaftlichen Auswirkungen der Pandemie reagiert, billigte der Europäische Rat am 23. April die Einrichtung eines paneuropäischen Garantiefonds als Antwort auf Covid-19 durch die EIB-Gruppe. Schwerpunkt des Fonds mit einem Volumen von 25 Milliarden Euro ist die Unterstützung kleiner und mittlerer Unternehmen in der gesamten EU. Der Fonds soll Schätzungen zufolge zusätzliche Finanzierungen von bis zu 200 Milliarden Euro ermöglichen.

Im Rahmen des ersten Pakets finanzieller Maßnahmen, die im März bewilligt wurden, bietet die EIB außerdem ein Programm zum Ankauf von Asset-Backed Securities (ABS) an, mit dem die Banken das Risiko ihrer KMU-Kreditportfolios auf die EIB übertragen können. Auf diese Weise sollen 10 Milliarden Euro mobilisiert werden. Außerdem ist die Bank dabei, gemeinsam mit der Europäischen Kommission entwickelte Finanzierungsinstrumente umzurüsten, um zusätzliche Finanzierungen von bis zu 10 Milliarden Euro für europäische KMU und Midcap-Unternehmen zu ermöglichen. Der Europäische Investitionsfonds (EIF) – die auf Risikokapital spezialisierte Tochtergesellschaft der EIB-Gruppe – bietet spezielle, von der Europäischen Union abgesicherte Garantien für Finanzintermediäre, um damit bis zu 8 Milliarden Euro zu mobilisieren.

Die EIB-Gruppe spielt eine Schlüsselrolle im direkten Kampf gegen die Coronakrise. Sie unterstützt die europäischen Bemühungen, die Ausbreitung der Pandemie zu bremsen sowie eine Behandlung und einen Impfstoff für die Krankheit zu entwickeln. Deswegen räumt die Bank der EU allen Investitionsvorhaben im Gesundheitswesen und allen Forschungs- und Entwicklungsprogrammen, die sich auf diese Ziele konzentrieren, Vorrang ein. Das Projektportfolio der EIB zur Förderung von grundlegender Gesundheitsinfrastruktur und von Investitionen in Forschung und Entwicklung im Gesundheitssektor in der Europäischen Union hat derzeit ein Volumen von etwa 6 Milliarden Euro. Außerdem haben die EIB und die Weltgesundheitsorganisation vor Kurzem eine Vereinbarung unterzeichnet, um die Zusammenarbeit der beiden Einrichtungen zu vertiefen und gemeinsam an der Stärkung der öffentlichen Gesundheitssysteme in den am stärksten von der Pandemie betroffenen Ländern zu arbeiten.

Ausführliche Informationen über die von EIB und EIF angebotene Unterstützung finden Sie auf der folgenden Website: www.eib.org/covid-19.

Die ICO-Gruppe

Das ICO arbeitet intensiv auf der Basis öffentlich-privater Partnerschaften an der Verwaltung der Garantien, die von der spanischen Regierung bewilligt wurden. Damit sollen Finanzierungen für Unternehmen und Selbstständige erleichtert werden, die die wirtschaftlichen Folgen der weltweiten Gesundheitskrise durch Covid-19 abfedern. Parallel dazu werden die Finanzierungsinstrumente, die das ICO spanischen Unternehmen anbietet, ausgebaut und flexibler gestaltet. Das Ziel ist, den Erholungsprozess und den Übergang der spanischen Wirtschaft zu einem nachhaltigeren und digitalen Wirtschaftsmodell voranzutreiben.

Im März legte das spanische Ministerium für Wirtschaft und digitalen Wandel ein Garantieprogramm mit einem Volumen von bis zu 100 Milliarden Euro auf, um Selbstständigen, kleinen, mittleren und anderen Unternehmen den Zugang zu Liquidität zu sichern, die wirtschaftlichen und sozialen Folgen der Coronakrise abzufedern, die Produktionstätigkeit aufrechtzuerhalten und Arbeitsplätze zu schützen. Durch diese Garantien stehen insgesamt über 103 Milliarden Euro bereit, mit denen mehr als 834 000 Selbstständige und Unternehmen Finanzierungen erhalten.

Ergänzend wurde ein zusätzliches Garantieprogramm mit einem Volumen von 40 Milliarden Euro aufgelegt, um die Vergabe weiterer Kredite an Selbstständige und Unternehmen zu fördern. Damit sollen neue Investitionen in Spanien angeschoben werden, mit denen Produktions- und Dienstleistungskapazitäten angepasst, ausgebaut oder erneuert werden können oder die Geschäftstätigkeit wieder aufgenommen oder neu begonnen werden kann.

Hintergrundinformationen

Die Finanzierung kleiner und mittlerer Unternehmen gehört zu den vorrangigen Zielen der EIB-Gruppe in Spanien. Allein im vergangenen Jahr wurden dafür über 4,8 Milliarden Euro oder 57 Prozent des Finanzierungsvolumens der EIB-Gruppe in Spanien eingesetzt. Damit erhielt das Land die meisten Mittel für die Finanzierung von KMU. Die Finanzierungen kamen über 82 600 spanischen Unternehmen zugute, die insgesamt 766 000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter beschäftigen.

Das Instituto de Crédito Oficial (ICO) (www.ico.es) ist eine öffentliche Einrichtung, die dem spanischen Ministerium für Wirtschaft und digitalen Wandel untersteht. Das ICO ist ein wichtiger Finanzierungspartner für kleine und mittlere Unternehmen sowie für Großprojekte. Es trägt zu einem nachhaltigen Wachstum bei, das alle Menschen einschließt, und unterstützt wirtschaftliche Aktivitäten, die wegen ihrer gesellschaftlichen, kulturellen oder ökologischen Bedeutung oder ihrer Neuartigkeit besonders förderwürdig sind.