- EIB-Darlehen von 200 Millionen Euro an Metsä Fibre Oy für neues, umweltgerechtes Bioproduktwerk in Finnland mit höherer Produktionskapazität
- Werk in Kemi wird pro Jahr rund 1,5 Millionen Tonnen Laub- und Nadelholzzellstoff sowie viele weitere Bioprodukte herstellen
- Energieautarke Anlage erzeugt jährlich zwei Terrawattstunden Strom aus erneuerbaren Quellen (etwa 2,5 Prozent der finnischen Stromproduktion) – Überschuss wird an nationale und lokale Netze verkauft
Die Europäische Investitionsbank (EIB) hat mit dem Zellstoffhersteller Metsä Fibre Oy, der zur Metsä Group gehört, einen Darlehensvertrag über 200 Millionen Euro unterzeichnet. Das Geld ist für den Bau eines Bioproduktwerks im nordfinnischen Kemi vorgesehen. Durch das 1,6 Milliarden Euro teure Projekt will das Unternehmen am Standort Kemi die Produktion von Zellstoff und anderen Bioprodukten erhöhen und setzt dabei auf modernste Technologie. Metsä Fibre hat bereits im finnischen Äänekoski ein ähnliches Bioproduktwerk gebaut, das im Rahmen der Investitionsoffensive für Europa ebenfalls von der EIB unterstützt wurde.
Die EIB beteiligt sich an der Finanzierung von Projektkomponenten, die die Energieerzeugung aus erneuerbaren Quellen im Produktionsprozess und Umweltschutzmaßnahmen betreffen. Pro Jahr wird das Werk zwei Terrawattstunden Strom aus erneuerbaren Quellen erzeugen. Das entspricht etwa 2,5 Prozent der gesamten finnischen Stromproduktion. Da die Anlage mehr Strom erzeugt, als sie selbst verbraucht, soll der überschüssige Strom an nationale und lokale Netze verkauft werden. Damit steht das Projekt mit den Klimazielen der Metsä Group und der EIB-Gruppe in Einklang.
EIB-Vizepräsident Thomas Östros: „Wir freuen uns, dass Unternehmen wie die Metsä Group bei der Umstellung auf umweltfreundlichere Produktionsprozesse und der Ökostromerzeugung vorangehen. Für uns als Klimabank der EU sind solche Projekte ein Zeichen dafür, dass sich das Unternehmensumfeld verändert. Hoffentlich sehen sich dadurch auch andere Sektoren veranlasst, ihre Prozesse zu überdenken. Die EIB arbeitet schon lange mit der Metsä Group zusammen. Deshalb freuen wir uns, das Unternehmen auch bei diesem wichtigen Projekt unterstützen zu können.“
Vesa-Pekka Takala, Finanzvorstand der Metsä Group: „Nachhaltiger Zellstoff wird weltweit immer stärker nachgefragt. Finnisches Holz ist dafür der beste nachwachsende Rohstoff, den es gibt. Das neue Bioproduktwerk in Kemi kommt ganz ohne fossile Energie aus und ist in puncto Umwelt-, Energie- und Materialeffizienz weltweit die Nummer eins. Für seinen Bau brauchen wir ein solides, umfangreiches Finanzierungspaket. Dabei spielt das langfristige Darlehen der EIB eine wichtige Rolle.“
Aus dem EIB-Darlehen werden Projektkomponenten mitfinanziert, die die Umweltleistung und die Energieerzeugung aus erneuerbaren Quellen betreffen (neuer Wärmerückgewinnungskessel und Installation einer neuen Kondensationsturbine). Das Werk kann aus Biomasse mehr Ökostrom erzeugen, als es selbst verbraucht, und wird den Überschuss in das nationale Stromnetz einspeisen. Im Produktionsprozess kommen keine fossilen Brennstoffe zum Einsatz. Außerdem verkauft das Unternehmen erneuerbare Energie in Form von Strom, Holzbrennstoffen und Wärme an externe Abnehmer.
Die Metsä Group gehört zu den Vorreitern in Sachen nachhaltige Bioökonomie. Sie verwendet nachwachsendes Holz aus nachhaltig bewirtschafteten nordischen Wäldern. Hauptgeschäftsbereiche sind Holzversorgung und Forstdienstleistungen, Holzprodukte, Zellstoff, Frischfaserkarton sowie Tissue- und fettdichte Papiere. Die Gruppe hat einen Jahresumsatz von rund 5,5 Milliarden Euro und beschäftigt etwa 9 200 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Muttergesellschaft der Metsä Group ist die Metsäliitto Cooperative, die sich im Besitz von rund 100 000 finnischen Waldeigentümern befindet.