>@EIB
  • 40 Millionen Euro sollen Erholung kleiner Unternehmen und Entwicklung wichtiger Wirtschaftszweige beschleunigen
  • Mittel fließen an den Kreditgarantiefonds des Kosovos, der lokalen Finanzinstituten Garantien bereitstellt, um die Kreditvergabe an kleine Unternehmen anzukurbeln
  • Darlehen ist Teil der Finanzierungsinitiative Team Europe, die die sozioökonomische Erholung der Region nach der Pandemie unterstützt

Die Europäische Investitionsbank (EIB) stellt dem Kosovo ein Darlehen von 40 Millionen Euro zur Verfügung, um coronageschädigten Kleinst- sowie kleinen und mittleren Unternehmen (KMU) den Zugang zu Finanzierungen zu erleichtern. Das kosovarische Finanzministerium leitet das Geld an den Kreditgarantiefonds des Kosovos weiter, der Geschäftsbanken Kreditgarantien bereitstellt, um ihnen die Finanzierung des Betriebskapitals und längerfristiger Investitionen kleiner Unternehmen zu ermöglichen. Der Kreditgarantiefonds erhält so dringend benötigte finanzielle Mittel, um den wirtschaftlichen Wiederaufbau nach Covid-19, die Entwicklung des Privatsektors, die Beschäftigung und das Wachstum im Kosovo entscheidend voranzutreiben. Das Darlehen ist Teil der Team-Europe-Initiative und des von der EIB im Jahr 2020 beschlossenen 1,7-Milliarden-Euro-Finanzierungsprogramms, das die sozioökonomische Erholung des Westbalkans nach der Covid-19-Krise unterstützen soll.

Dank der EIB-Mittel erhalten kleine Unternehmen Zugang zu direkten Finanzierungen mit günstigen Bedingungen und Modalitäten. Gleichzeitig fördert das Darlehen die Erholung und das Wachstum bestimmter Wirtschaftssektoren wie Produktion, Landwirtschaft, Dienstleistungen, IKT sowie unternehmerische Initiativen von Frauen. Damit stärkt es die Wettbewerbsfähigkeit, das Wachstum und die Widerstandsfähigkeit der kosovarischen Wirtschaft.

Lilyana Pavlova, EIB-Vizepräsidentin mit Aufsicht über die Finanzierungen im Westbalkan: „Mit ihrer Beteiligung an der Initiative Team Europe zeigt die EIB, dass sie die Region in der Covid-19-Krise uneingeschränkt unterstützt. Wir wissen, dass die Pandemie kleinere Unternehmen, die oft nur begrenzten Zugang zu Finanzierungen haben, am härtesten getroffen hat. Das heute unterzeichnete Darlehen versorgt den Markt mit Liquidität und hilft der kosovarischen Wirtschaft, wieder auf Kurs zu kommen und sich in allen großen Zielsektoren weiterzuentwickeln. Das Land wird so widerstandsfähiger und kann seine Liefer- und Produktionskapazitäten ausweiten, Arbeitsplätze sichern und seine Wettbewerbsfähigkeit und Rolle auf dem regionalen und dem EU-Markt stärken.“

Hekuran Murati, kosovarischer Minister für Finanzen, Arbeit und Transfers: „Ich freue mich sehr, dass eine der ersten von mir unterzeichneten Finanzierungsvereinbarungen dem privaten Sektor zugutekommt. Da die neue Regierung ihre Amtsgeschäfte inmitten der Covid-19-Pandemie aufgenommen hat, ist es unser Hauptanliegen, dass der private Sektor sich erholt und krisenfester wird. Die Mittel für den Kreditgarantiefonds sind enorm wichtig, um die Wirtschaft wieder neu und besser aufzubauen. Sie erleichtern KMU den Zugang zu Krediten und ermöglichen ihnen die Anwendung von Best Practices und Umwelt- und Sozialstandards. Mein Ministerium freut sich auf eine reibungslose Umsetzung dieser und anderer gemeinsam mit der EIB finanzierter Initiativen.“

Besnik Berisha, CEO des Kreditgarantiefonds des Kosovos: „Wir freuen uns, der Unterzeichnung dieser Vereinbarung zwischen der EIB und der Republik Kosovo beizuwohnen. Sie kommt zum rechten Zeitpunkt, denn die Wirtschaft des Kosovos befindet sich im Wiederaufbau. Das Land braucht dringend solche direkten Maßnahmen, um private Investitionen und die Wirtschaft anzukurbeln. KMU sind – wie überall – das Rückgrat der Wirtschaft und am stärksten von den negativen Folgen der Pandemie betroffen. Viele von ihnen leiden nicht nur unter Umsatzeinbußen, sondern haben auch Schwierigkeiten, ihre internen Prozesse und Dienstleistungen an die neuen Gegebenheiten anzupassen. Das Programm, das wir mit dem Kreditgarantiefonds umsetzen, wird sicherlich nicht alle Probleme der privaten Unternehmen lösen. Aber wir werden professionell und angemessen auf eines ihrer Hauptanliegen eingehen und ihnen den Zugang zu Finanzierungen erleichtern. Durch diese Vereinbarung erhält der Kreditgarantiefonds 40 Millionen EUR an zusätzlichem Kapital. Aufgrund seines dauerhaften Charakters und des von Kreditgarantieprogrammen ausgehenden Multiplikatoreffekts wird die Wirkung auf die Realwirtschaft in den ersten zwei Jahren sogar bei 120 Millionen Euro liegen. Zudem werden die Mittel weit über die Gültigkeitsdauer hinaus genutzt und somit vielen weiteren Investitionen zugutekommen.“

Riccardo Serri, stellvertretener Leiter des EU-Büros im Kosovo „Mit verschiedenen Konjunkturpaketen und Hilfsmaßnahmen unterstützt die EU weiterhin kleine und mittlere Unternehmen, die durch Covid-19 mit vielen noch nie da gewesenen Problemen konfrontiert sind. Die 40 Millionen Euro sichern privaten Unternehmen zusätzliche Liquidität und strukturelle Unterstützung. Die heutige Vereinbarung ist ein konkretes Beispiel dafür, wie Team-Europe-Partnerschaften den Wiederaufbau nach der Pandemie voranbringen können. Wir freuen uns, dass damit mehr Geschäftsaktivitäten angestoßen werden, die Arbeitsplätze und Wachstum schaffen und die kosovarische Wirtschaft wieder auf Kurs bringen.“

* Diese Bezeichnung berührt nicht die Standpunkte zum Status und steht im Einklang mit der Resolution 1244 (1999) des VN-Sicherheitsrates und dem Gutachten des Internationalen Gerichtshofs zur Unabhängigkeitserklärung des Kosovos. 

Hintergrundinformationen

Die EIB im Kosovo

Die Bank der EU ist seit 1977 im Gebiet des Kosovos tätig und hat dort seit 2007 Darlehen von insgesamt 240 Millionen Euro vergeben. Die Mittel flossen vorwiegend in die Bereiche Verkehr, Telekommunikation, Infrastruktur und in den privaten Sektor. Weitere Informationen über die Projekte der EIB im Kosovo unter

Die EIB im Westbalkan

Die EIB ist einer der größten internationalen Geldgeber im Westbalkan. Seit 2009 hat die Bank in der Region über acht Milliarden Euro für Projekte bereitgestellt.

Team Europe und die Covid-19-Maßnahmen im Westbalkan

Als Teil der #TeamEurope-Strategie, der globalen Antwort der EU auf Covid-19, hat die EIB-Gruppe in kurzer Zeit 5,2 Milliarden Euro für Projekte außerhalb der EU mobilisiert und damit Finanzierungen und gezielte technische Hilfe beschleunigt. Speziell für die Länder im Westbalkan hat die Bank ein Soforthilfepaket von 1,7 Milliarden Euro geschnürt, das vorrangig für KMU und den Gesundheitssektor bestimmt ist (https://www.eib.org/en/press/all/2020-111-eib-group-to-contribute-eur1-7-billion-to-the-eu-s-covid-19-response-package-for-the-western-balkans). Insgesamt beläuft sich das finanzielle Hilfspaket der EU für den Westbalkan auf mehr als 3,3 Milliarden Euro.