- Schneller finanzieren, Klimarisiken verringern
- Projekte mit klaren Informationen zu Klimaauswirkungen
- Am wenigsten entwickelte Länder und kleine Inselentwicklungsländer im Fokus
Die Europäische Investitionsbank (EIB) hat ihren ersten Anpassungsplan aufgelegt, mit dem sie weltweit gezielt Projekte zur Anpassung an die Folgen des Klimawandels unterstützen will.
Der Plan wurde auf der UN-Klimakonferenz in Glasgow (COP 26) vorgestellt. Auf der Rednerliste standen unter anderem EIB-Präsident Werner Hoyer und der Exekutiv-Vizepräsident der Europäischen Kommission Frans Timmermans. Zur Videoaufzeichnung der Begleitveranstaltung
EIB-Präsident Werner Hoyer: „Der Klimawandel hat bereits eingesetzt und bedroht weltweit das Leben und Wohlergehen von immer mehr Menschen. Gemeinsam mit unseren Partnern müssen wir deshalb noch mehr Geld und technische Hilfe für Projekte mobilisieren, um die Hauptleidtragenden des Klimawandels rund um den Erdball schützen. Mit dem Anpassungsplan, den wir heute auf den Weg bringen, bekundet die EIB ihre globale Ambition als Klimabank. Wir stehen bereit, uns mit Partnern weltweit für den Aufbau krisenfester Gesellschaften zu engagieren.“
EIB-Vizepräsident Ambroise Fayolle: „Die EIB hat bei der Unterstützung von Anpassungsprojekten in Asien, Afrika und Europa schon gute Fortschritte erzielt. Wir finanzieren auch neue innovative Technologien, die die Klimaresilienz verbessern. Als Klimabank der EU ist uns jedoch klar, dass wir noch mehr tun müssen. Mit unserem neuen Anpassungsplan, den wir heute auf den Weg bringen, unterstützen wir die Anpassungsstrategie der EU und umreißen, was die EIB künftig tun will, damit sich die Menschen weltweit besser an die Auswirkungen des Klimawandels anpassen und gegen seine Folgen wappnen können.“
Frans Timmermans, Exekutiv-Vizepräsident der Europäischen Kommission: „Selbst wenn wir morgen überhaupt keine Treibhausgase mehr ausstoßen würden, wären wir immer noch mit den Folgen vergangener Emissionen konfrontiert. Um den Ländern zu helfen, die schon heute massiv unter der Klimakrise leiden, müssen wir unbedingt Anpassungsmaßnahmen finanzieren. Bisher wurden solche Maßnahmen hauptsächlich mit öffentlichen Mitteln finanziert. Ich hoffe aber, dass die Initiative der EIB auch mehr private Geldgeber mobilisiert. Jeder Euro, den wir für den Schutz vor Hochwasser und Waldbränden und für eine klimaresistente Landwirtschaft ausgeben, erspart uns Schäden durch immer häufigere Wetterextreme, die um ein Vielfaches höher sind.“
Der Anpassungsplan der EIB unterstützt die Ziele der Anpassungsstrategie der Europäischen Union innerhalb und außerhalb der EU. Die EIB hat sich vorgenommen, den Anteil der Finanzierungen, die sie für Anpassungsprojekte vergibt, bis 2025 auf 15 Prozent ihren gesamten Klimafinanzierungen zu erhöhen. Das ist fast drei Mal so viel wie den letzten fünf Jahren.
Die EIB wird alle von ihr finanzierten Projekte auf Klimarisiken prüfen und sicherstellen, dass sie an künftige Veränderungen angepasst sind. In der EU hilft unsere neue Beratungsplattform ADAPT Kunden des öffentlichen und privaten Sektors zu verstehen, wie sich der Klimawandel auf ihre Tätigkeit auswirkt.
Außerhalb der Europäischen Union fördert die EIB verstärkt klimasmarte digitale Technologien für Landwirtschaft, klimafeste Infrastruktur, Städte und unternehmerische Initiativen und treibt so Innovationen in der Klimaanpassung voran. Die Bank finanziert künftig einen höheren Anteil der Kosten von Projekten, die vorrangig zur Klimaanpassung beitragen. So kann sie nun weltweit 75 Prozent der betreffenden Projektkosten übernehmen und in den am wenigsten entwickelten Ländern und in kleinen Inselentwicklungsländern sogar 100 Prozent.
Partnerschaften spielen eine Schlüsselrolle
Am Rande der heutigen Einführungsveranstaltung unterzeichnete die EIB mit dem Europäischen Zentrum für mittelfristige Wettervorhersage eine Absichtserklärung für den Copernicus-Klimawandeldienst, das Leitprogramm der Europäischen Union für Klimainformationen. Dadurch kann die EIB die von Copernicus gesammelten Daten zu Klima und Atmosphäre für ihre Entscheidungen und die ihrer Kunden verstärkt nutzen.
Darüber hinaus haben die EIB und das Global Center on Adaptation in einer Absichtserklärung vereinbart, ihre Zusammenarbeit zu intensivieren, um die Anpassung an den Klimawandel zu beschleunigen. Dabei liegt der Schwerpunkt auf den am stärksten gefährdeten Regionen.
Die EIB auf der COP26
Die EIB ist mit einem Pavillon in Halle 4 des Scottish Event Campus vertreten und organisiert diverse Begleitveranstaltungen zu zahlreichen Themen. Das Veranstaltungsprogramm finden Sie hier. Auf unserer virtuellen Teilnehmerplattform können Sie sich gern die Veranstaltungen live oder als Aufzeichnung ansehen und sich mit den Teilnehmerinnen und Teilnehmern in Verbindung setzen. Mit einer einfachen zweistufigen Anmeldung sind Sie immer auf dem neuesten Stand.
Hintergrundinformationen
Die Europäische Investitionsbank ist in rund 160 Ländern tätig und der weltweit größte multilaterale Geldgeber für Klimaschutzprojekte. Vor Kurzem hat die EIB-Gruppe ihren Klimabank-Fahrplan verabschiedet, um ihre ehrgeizigen Ziele zu erreichen: In den zehn Jahren bis 2030 will sie eine Billion Euro für Klimaschutz und ökologisch nachhaltige Investitionen mobilisieren und bis 2025 mehr als 50 Prozent ihrer Finanzierungen für Klimaschutz und ökologische Nachhaltigkeit bereitstellen. Gemäß diesem Fahrplan richtet die EIB-Gruppe seit Anfang 2021 alle neuen Finanzierungen an den Zielen und Grundsätzen des Pariser Abkommens aus.