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Drei Aufträge im Rahmen des RenoWatt-Programms vergeben

Gemeinsame Pressemitteilung - Die Regierung der Wallonie und die Europäische Investitionsbank (EIB) machen sich stark für die Energieeffizienz von öffentlichen Gebäuden in der Region. Heute wurden die drei ersten Aufträge für die Sanierung öffentlicher Gebäude unterzeichnet, die von der Einkaufszentrale RenoWatt ausgeschrieben wurden. Anwesend waren in Leuze-en-Hainaut die wallonischen Vizepräsidenten Willy Borsus und Philippe Henry, EIB-Vizepräsident Kris Peeters, der stellvertretende Vorstandsvorsitzende der SRIW Olivier Bouchat und die Bürgermeister der betreffenden Ortschaften. Die Maßnahme trägt zum Ziel der Wallonie bei, die Treibhausgasemissionen bis 2030 um 55 Prozent gegenüber 1990 zu senken. Für die EIB als Klimabank steht sie in Einklang mit ihrem Fahrplan für Klimaschutz und ökologische Nachhaltigkeit.

Leuze-en-Hainaut, Flémalle und Saint-Georges-sur-Meuse profitieren als erste Städte und Gemeinden von diesem Programm. Sie sanieren elf öffentliche Gebäude, um den Energieverbrauch und folglich die Treibhausgasemissionen zu verringern und gleichzeitig den Komfort der Nutzerinnen und Nutzer zu verbessern. 

Die Bauarbeiten wirken sich positiv auf die lokale Wirtschaft und die Beschäftigung aus. Der Auftrag beinhaltet 1 263 Ausbildungsstunden. Die Konsortien versuchen zudem, sozialwirtschaftliche Unternehmen auszuwählen. Es handelt sich um Projekte, die die Klima-, Wirtschafts- und Sozialziele der Einkaufszentrale RenoWatt erfüllen. Damit stärken die öffentlichen Einrichtungen ihre Vorbildrolle. 

RenoWatt handelt im Auftrag der Regierung der Wallonie mit Unterstützung des ELENA-Programms, einer von der EIB verwalteten gemeinsamen Initiative der EIB und der Europäischen Kommission. 

Aus dem 2009 im Rahmen der Initiative Horizont 2020 eingerichteten „Europäischen Finanzierungsinstrument für nachhaltige Energieprojekte von Städten und Regionen“ (ELENA) wurden EU-Mittel in Höhe von 228 Millionen Euro bereitgestellt, was ein Investitionsvolumen von geschätzten 7,5 Milliarden Euro generiert hat. ELENA hat sich als solide und wichtige technische Unterstützung für die Mobilisierung von Investitionen und die Durchführung von Projekten erwiesen. Die Initiative wurde 2021 mit zusätzlichen 130 Millionen Euro ausgestattet und kann so weiter Projekte finanzieren und technische Hilfe leisten.

RenoWatt ist eine zentrale Anlaufstelle, die Energieaudits und technische Studien durchführt, um Dienstleistungs- und Bauaufträge für die Renovierung öffentlicher Gebäude zu vergeben, sei es durch Energieleistungsverträge oder Design-and-Build-Aufträge. RenoWatt wählt renovierungswürdige Gebäude aus, fasst sie zu Projekten zusammen, leitet das Vergabeverfahren ein und begleitet die Kommunen bei der Projektdurchführung.

RenoWatt hat derzeit fast hundert Mitglieder (Städte, Gemeinden, Provinzen, Einsatzgebiete von Feuerwehr und Polizei, Krankenhäuser usw.) und wird daneben auch von anderen Behörden gebeten, Fachwissen zur Verfügung zu stellen. 

Nach zwei Jahren, in denen Gebäude besichtigt, Studien durchgeführt, Sitzungen abgehalten und Verhandlungen geführt wurden, ist dies eine wichtige Etappe, die den baldigen Beginn der Bauarbeiten ermöglicht – und das Ergebnis der erfolgreichen Zusammenarbeit mehrerer Partner.

Willy Borsus: „Der Gebäudebestand in der Wallonie ist alt: 80 Prozent der Wohnungen wurden vor 1991 gebaut. Mit RenoWatt unterstützt die Wallonie die Gebietskörperschaften bei der Steigerung der Energieeffizienz öffentlicher Gebäude, um so das europäische Ziel von 3 Prozent sanierte Gebäude pro Jahr zu erfüllen. Ein wichtiger Meilenstein wurde 2020 erreicht, als der Wert der Bauarbeiten aller Projekte, die über RenoWatt mit Energieleistungsverträgen durchgeführt werden, 100 Millionen Euro überschritt. Daneben haben wir ein ähnliches Modell für Unternehmen eingeführt: das Programm WalEnergie, das Teil des wallonischen Konjunkturprogramms ist.“

Philippe Henry: „Der Übergang zu einer CO2-armen Gesellschaft ist in vollem Gange.  Die energetische Sanierung öffentlicher Gebäude ist dabei eine wesentliche Maßnahme, um die Klima- und Energieziele der Wallonie zu erreichen. Deswegen ist RenoWatt Bestandteil des kommenden Luft-Klima-Energie-Plans (Plan Air Climat Energie, PACE) der Regierung, der die Maßnahmen zur Erfüllung der europäischen Verpflichtungen festlegt. Dem ging in der Erklärung zur Regionalpolitik die Verpflichtung voraus, die Treibhausgasemissionen bis 2030 um 55 Prozent gegenüber 1990 zu senken. Der Plan wird derzeit gemeinsam mit allen Beteiligten erstellt und konkrete Maßnahmen zur Bewältigung der Klimakrise beinhalten.“  

Kris Peeters: „Die Europäische Union hat sich das Ziel gesetzt, den Gebäudebestand in der EU bis 2050 zu dekarbonisieren. Auf der Sanierung bestehender Gebäude liegt daher der mit Abstand größte Handlungsschwerpunkt in diesem Sektor.  Durch die von RenoWatt mit Leuze-en-Hainaut, Flémalle und Saint-Georges-sur-Meuse unterzeichneten Verträge werden die Maßnahmen für die Energiewende jetzt konkret. Ich freue mich, dass die Projekte in Einklang mit den Klima- sowie den Wirtschafts- und Sozialzielen stehen. Die EIB teilt diese vorrangigen Ziele. Als Klimabank der EU freuen wir uns, über ELENA zu einem geringeren Energieverbrauch in der Wallonie beizutragen.“

Olivier Bouchat: „Die von RenoWatt durchgeführten Maßnahmen werden nicht nur die Energieeffizienz öffentlicher Gebäude in der Wallonie verbessern, sondern auch den Komfort der Nutzenden steigern und die CO2-Emissionen erheblich senken. Die Förderung der lokalen Wirtschaft, Beschäftigung und Ausbildung sind weitere wichtige Schwerpunkte von RenoWatt. 

Die Ziele unterstreichen die Vorbildfunktion der öffentlichen Hand, die sich der Herausforderung der Energiewende stellen muss. Und sie sind ein Grund, die Dienste von RenoWatt in Anspruch zu nehmen, das eine umfassende Lösung für sie bietet.“      

Flémalle 

Die Gemeinde Flémalle hat zwei Lose an das Unternehmen Luminus Solutions vergeben: 

Los Design‑and‑Build

 

Energieleistung nach Bauarbeiten (−)

Investition

Primärenergie

THG-Emissionen

Auftragswert

%

%

EUR einschl. MwSt.

Schule Sart d'Avette

73

73

490 624

 

73

73

490 624

 

Los Energieleistungsvertrag

 

Leistungsziel

Investition

Primärenergie

THG-Emissionen

Auftragswert

%

%

EUR einschl. MwSt.

Schule Jean Beulers

35

36

297 000

Abteilung Bau

29

30

190 148

Schule „Rue des Awirs“

46

46

181 054

Zentrum für Arbeitssuchende

32

33

240 135

 

33

34

908 337

Leuze-en-Hainaut

Die Stadt Leuze-en-Hainaut hat ein Los an das Unternehmen Equans vergeben:

Los Energieleistungsvertrag

 

Energieleistung nach Bauarbeiten (−)

Investition

Primärenergie

THG-Emissionen

Auftragswert

%

%

EUR einschl. MwSt.

Städtische Schule „Le Rempart“

40

53

790 863

Rathaus

32

32

773 365

Städtische Werkstätten

33

44

153 540

 

35

42

1 717 768

Saint-Georges-sur-Meuse

Die Gemeinde Saint-Georges-sur-Meuse hat ein Los an das Konsortium Sénergies PME vergeben: 

Los Design‑and‑Build

 

Energieleistung nach Bauarbeiten (−)

Investition

Primärenergie

THG-Emissionen

Auftragswert

%

%

EUR einschl. MwSt.

Kulturzentrum

15 

15 

  84 968

Städtische Kfz-Werkstatt 

20

40

  79 496

Kita „La Galipette“

35

35

  40 664 

 

32

35

205 128 

Was sagen die Partner von RenoWatt dazu?

Marie Balland, Energieberaterin: „Die Gemeinde Flémalle engagiert sich schon seit vielen Jahren für die Energiewende. Ich arbeite dort seit etwa zehn Jahren, und seit einiger Zeit entwickeln wir mit Fréderic Vandelli, dem Schöffen für den Energiewandel, immer vielfältigere und ehrgeizigere Projekte. Wir beteiligen uns am Konvent der Bürgermeister und an geförderten Projekten wie POLLEC, Walloreno usw.

Das RenoWatt-Projekt ist für uns eine großartige Gelegenheit, die Sanierung von Gebäuden zu beschleunigen und von Fachleuten unterstützt zu werden, ohne die wir sicherlich nicht in der Lage gewesen wären, uns auf Energieleistungsverträge einzulassen. Das Projekt ist sehr zeitintensiv und erfordert viel technische und administrative Arbeit. Daher sind wir froh, endlich die Phase der Vertragsunterzeichnung zu erreichen, und freuen uns darauf, die Renovierungsprojekte konkret in Angriff zu nehmen!“

Lucien Rawart, Bürgermeister: „Die Stadt Leuze-en-Hainaut konnte dank RenoWatt von einer umfassenden Unterstützung profitieren, und sie wurde bei der Prüfung der energetischen Sanierung einiger ihrer Gebäude mit hohem Energieverbrauch unterstützt, bei denen die erwarteten Einsparungen mindestens 30 Prozent betragen dürften. Wir haben uns dann bei diesen drei Gebäuden für einen Energieleistungsvertrag entschieden. 

Die Investitionen sind beträchtlich, dürften aber wie die anderen Projekte in den RenoWatt-Programmen  von Zuschüssen profitieren, die im wallonischen Konjunkturplan vorgesehen und im Aufruf zur Einreichung von Projekten von Oktober 2021 festgelegt sind.  Wir danken den professionellen und hilfsbereiten Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern von RenoWatt, ohne die die Unterzeichnung der Energieleistungsverträge nicht geklappt hätte, die die energetische Sanierung unsere Schulen und öffentlichen Gebäude ermöglichen.“  

Francis Dejon, Bürgermeister: „Die Gemeinde Saint-Georges-sur-Meuse ist froh, mit RenoWatt zusammengearbeitet zu haben. Wir haben viele Informationen ausgetauscht, um dieses Projekt zur energetischen Sanierung von drei wichtigen Gebäuden in unserer Stadt zum Abschluss zu bringen.

Nach mehr als einem Jahr Arbeit, Koordination und Diskussionen ist dieses Projekt endlich unterzeichnungsreif. RenoWatt half uns bei der Erstellung und Prüfung der Lastenhefte, aber auch bei den Energiestudien und der Beantragung von Fördergeldern. Sie waren gleichzeitig unser Ingenieurbüro für Energieeffizienz und unsere Rechts- und Finanzabteilung, alles mit großer Einsatzbereitschaft und demselben Ziel wie wir: den Energieverbrauch der Gebäude zu senken.“

Raoul Nihart, CEO von Luminus Solutions: „Vor dem Hintergrund des Klimanotstands und gestiegener Energiepreise hilft Luminus Solutions seinen Kunden, die Herausforderungen der Energiewende zu meistern, indem der Energieverbrauch gesenkt und ein Teil des Stroms lokal aus Erneuerbaren erzeugt wird. 

Wir freuen uns sehr, dass uns RenoWatt und Flémalle für die Umsetzung des Energieleistungsvertrags ausgewählt haben. Wir danken ihnen für ihr Vertrauen und ihre Professionalität bei der Projekterstellung. 

Die Bauarbeiten an den vier Gebäuden werden ausschließlich mit lokalen Partnern durchgeführt und vom Architekturbüro AAEG beaufsichtigt, dem wir ebenfalls für sein Engagement für das Projekt danken. 

Der Energieleistungsvertrag wird die CO2-Emissionen der Gebäude zum Wohle der Umwelt um mehr als 30 Prozent senken, und das dauerhaft.“

Marc Goessens, Sales Manager: „Seit die ersten Energieleistungsverträge in der Wallonie geschlossen wurden, arbeiten wir als Experten für Energieeffizienz mit RenoWatt und den begünstigten öffentlichen Auftraggebern bei der energetischen Sanierung öffentlicher Gebäude zusammen. Dank unserer Erfahrungen mit anderen Energieleistungsverträgen und dem technischen Know-how unserer Teams arbeiten wir im Rahmen von Aufträgen weiter mit RenoWatt zusammen. Gemeinsam mit unseren privaten Partnern, von denen die meisten aus der Sozialwirtschaft stammen, freuen wir uns darauf, erneut Maßnahmen für mehr Energieeffizienz umzusetzen, die den Erwartungen der Gemeinde Leuze-en-Hainaut entsprechen. Die Energieeinsparungen werden ihre Energierechnung und ihre CO2-Bilanz drastisch senken und gleichzeitig den Komfort der Nutzenden steigern. Wir bei Equans haben den Anspruch, uns weiterhin bei den Behörden für eine CO2-freie Zukunft zu engagieren und unseren Kunden innovative Lösungen anzubieten, damit sie ihre Ziele erreichen.“       

André Jacquinet, Vertreter des Konsortiums Sénergies PME: „Enersol hat sich RenoWatt mit dem Ziel angeschlossen, lokalen KMU, die jeweils Experten in ihrem Fachbereich sind, Zugang zu diesen Aufträgen zu geben. 

Die Idee, eine Reihe öffentlicher Baustellen bei nur einem Vermittler zu bündeln, ist durchaus reizvoll. Dies bringt aber auch Schwierigkeiten mit sich, die sowohl mit dem Verfahren als auch mit dem Umfang des Auftrags und dem mangelnden direkten Kontakt mit dem begünstigten öffentlichen Auftraggeber zusammenhängen. Diese Schwierigkeiten konnten angesprochen und zu ihrer Lösung bereits Anpassungen vorgenommen werden. Durch den Dialog zwischen RenoWatt, den begünstigten öffentlichen Auftraggebern und dem Architekturbüro Damien Franzen dürften sich die Verfahren und die Rolle aller Parteien so anpassen lassen, dass auf allen Ebenen Effizienz erreicht wird.“

Pressemappe (FR)