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Die Umsetzung der geplanten Erweiterung des TEN-V-Straßennetzes auf den westlichen Balkan wird unsere Region enger zusammenbringen und mit der Europäischen Union zusammenwachsen lassen. Zu dieser Priorität bekannten sich alle Verkehrsminister, die auf dem Westbalkan-Straßengipfel in Tirana anwesend waren, in ihrer gemeinsam unterzeichneten Erklärung „Dedication to Roads of the Future“. Der Gipfel wurde vom Ständigen Sekretariat der Verkehrsgemeinschaft, der Europäischen Investitionsbank (EIB) und der Europäischen Bank für Wiederaufbau und Entwicklung (EBWE) unter der Schirmherrschaft des albanischen Infrastruktur- und Energieministeriums organisiert. Minister der westlichen Balkanstaaten, Vertreter der Europäischen Kommission und Fachleute aus dem Straßenverkehrssektor kamen zusammen, um darüber zu diskutieren, wie ein klimaresilientes, intelligentes und ressourceneffizientes Straßennetz auf dem Westbalkan geschaffen werden kann.

Die politischen Vertreter verständigten sich auf mehrere vorrangige Ziele. Dazu zählen die Einrichtung von Straßeninstandhaltungssystemen, die Instandsetzung der bestehenden Infrastruktur, die Interoperabilität elektronischer Mautsysteme, die Verbesserung der Verkehrssicherheit und der Bau von E-Ladestationen in der gesamten Region. Eine weitere Priorität betrifft die Nutzung von Digitalisierungs- und Innovationschancen, um junge Menschen und Frauen für den Sektor zu gewinnen und die Dienstleistungen für Unternehmen und Privatpersonen zu verbessern.

Matej Zakonjšek, Direktor des Ständigen Sekretariats der Verkehrsgemeinschaft: „Ich freue mich, dass sich die Regierungen in der Region für ein nachhaltiges Straßenverkehrsnetz einsetzen und gleichzeitig grüne Mobilität, die Klimasicherheit der Straßennetze und den Einsatz emissionsfreier Kraftstoffe fördern. Die Ökologisierung des Straßenverkehrs muss mit der Verbesserung der Straßenverkehrssicherheit Hand in Hand gehen. Der Bau einer sicheren Infrastruktur und der Schutz der Verkehrsteilnehmerinnen und -teilnehmer bleiben für uns vorrangig: wir alle ergreifen in unseren jeweiligen Bereichen konkrete Maßnahmen, um die ‚Vision Zero‘ und den ‚Safe System‘-Ansatz umzusetzen. Das bedeutet, dass bei Verkehrsunfällen ein Sicherheitssystem vorhanden ist, um schwere Verletzungen oder Todesfälle zu vermeiden.“

In der Praxis heißt dies, die gefährlichsten Abschnitte des Straßennetzes zu ermitteln und die Sicherheit von Bahnübergängen zu erhöhen, denn dort passieren bislang 59 Prozent der tödlichen und schweren Unfälle in der Region. Deshalb hat die Verkehrsgemeinschaft eine Sensibilisierungskampagne für mehr Sicherheit an Bahnübergängen entwickelt, die über gezielte Veranstaltungen, die sozialen Medien und gedruckte Materialien ein breites Publikum ansprechen soll. Alle Maßnahmen zielen darauf ab, die Zahl der Toten bei Unfällen an Bahnübergängen bis 2050 in Richtung „Vision Zero“ zu reduzieren. Die EIB hat die notwendigen Strategien ergriffen, um die Verkehrssicherheit in ihren Compliance-Rahmen zu integrieren, gezielte Investitionsprogramme zu schaffen und die unterstützende Beratung in diesem Bereich zu auszuweiten. Dabei denkt die Bank auch an die Sanierung und Klimaanpassung bestehender Straßeninfrastruktur und den Aufbau eines sichereren, grünen, intelligenten und effizienten Straßennetzes in der Region.

EIB-Vizepräsidentin Lilyana Pavlova mit Aufsicht über Finanzierungen im Westbalkan: „Durch neue Partnerschaften und Finanzierungsplattformen weitet die EIB ihre Finanzierungs- und Beratungstätigkeit für Investitionen aus, die zu einem sichereren Verkehr beitragen. Dies ist Teil der globalen Bemühungen, die Zahl der weltweit 1,35 Millionen Verkehrstoten pro Jahr bis 2030 zu halbieren. Im westlichen Balkan hat die EIB die Instandsetzung und Verbesserung der Sicherheit von mehreren hundert Straßenkilometern finanziert. Derzeit entwickelt sie gemeinsam mit der Europäischen Kommission und anderen Finanzierungspartnern ein spezifisches Regionalprogramm für die nachhaltige Sanierung des bestehenden Straßennetzes. Wir wollen einen ganzheitlichen Ansatz verfolgen, der die wirtschaftliche Tragfähigkeit unserer Straßenverkehrsprojekte unter Berücksichtigung der Klimasicherheit gewährleistet, ohne die Schonung der Umwelt, die Verbesserung der Sicherheit und die Förderung des Gemeinwohls zu vernachlässigen. Mit unserem neuen Geschäftsbereich EIB Global sind wir bereit, die Umsetzung von Leitprojekten im Rahmen des Wirtschafts- und Investitionsplans zu beschleunigen.“

Jürgen Rigterink, Erster Vizepräsident der EBWE: „Jeder, der auf der Straße im Westbalkan unterwegs ist, weiß aus eigener Erfahrung, wie wichtig ein gut angeschlossenes, funktionierendes und resilientes Straßennetz ist: für die lokale Bevölkerung, Handel und Tourismus und die europäische Integration. Bisher hat die EBWE für den Bau bzw. die Modernisierung von rund 40 Straßen auf dem Westbalkan über 2,5 Milliarden Euro bereitgestellt. Auf 20 Straßen sind die Arbeiten entweder derzeit im Gange oder werden in Kürze begonnen. Für die nächste Phase haben wir derzeit neun Projekte in der Pipeline. Die geplante Erweiterung der europäischen TEN-V-Verkehrsnetze einschließlich des Straßennetzes wird mehr Exporteure mit Handelshäfen an der Adria und am Schwarzen Meer verbinden, darunter zwei Häfen auf dem Westbalkan. Gemeinsam mit der Europäischen Union und weiteren Partnern konzentrieren wir uns auf die Dekarbonisierung des Sektors und den Bau sicherer und gut instandgehaltener Straßen, damit die Finanzierung für die beteiligten Länder nachhaltig ist.“

Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer des Straßengipfels unterstrichen ihr Anliegen, den Straßensektor sozial gerecht zu gestalten, und verwiesen insbesondere auf die Grundrechte der Arbeitenden und eine gesunde und sichere Arbeitsumgebung. Ein Straßenverkehrssektor, der mehr Wert auf Inklusion, Diversität und Gendergerechtigkeit legt, wird junge Menschen anziehen und bessere Dienstleistungen für Unternehmen und die breite Öffentlichkeit bieten.

Hintergrundinformationen

Über die EIB im Westbalkan

Die EIB ist einer der größten internationalen Geldgeber im Westbalkan. 

Die EIB Global ist der neue Geschäftsbereich der EIB-Gruppe für wirksamere internationale Partnerschaften und Entwicklungsfinanzierungen. Sie arbeitet als Teil von Team Europe eng und zielorientiert mit anderen Entwicklungsfinanzierungsinstituten und der Zivilgesellschaft zusammen. Über unsere Büros in aller Welt bringt die EIB Global die EIB-Gruppe näher zu den Menschen, Unternehmen und Institutionen vor Ort.