>@Andriy Onufriyenko/Getty Images
©Andriy Onufriyenko/ Getty Images

Banken verpflichten sich auf COP27 zu verstärktem, integriertem Einsatz für nachhaltige Entwicklung und gegen Klimawandel und Biodiversitätsverlust

Auf der Weltklimakonferenz COP27 in Sharm el-Sheikh haben multilaterale Entwicklungsbanken (MDB), die 2021 Rekordfinanzierungen für die grüne Wende bereitstellten, eine zukunftsorientierte gemeinsame Erklärung abgegeben.

Die MDB bekräftigten trotz des aktuell schwierigen Umfelds ihre Unterstützung für Länder, die Finanzierungen zur Bekämpfung des Klimawandels und Anpassung an die Erderwärmung benötigen. Die Banken sagten auch zu, sich integriert für nachhaltige Entwicklung und gegen Klimawandel und Biodiversitätsverlust stark zu machen.

In ihrer Erklärung heißt es: „Auf allen Kontinenten hat der Klimawandel immer schwerwiegendere ökologische, soziale und wirtschaftliche Auswirkungen. Er stellt die Entwicklung und die Umsetzung der UN-Ziele für nachhaltige Entwicklung bis 2030 vor eine erhebliche und akute Herausforderung. Verschärft wird diese, vor allem für die Entwicklungsländer, durch das aktuelle globale Umfeld mit vielfachen Schocks, erhöhten Risiken und knappen öffentlichen Kassen.“

Damit der Klimaschutz nicht an Dynamik verliert, so die Erklärung weiter, müssen alle Beteiligten – Staaten, multilaterale Entwicklungsbanken und Partner aus der Gesellschaft – an einem Strang ziehen, wirkungsvolle Programme und Projekte auflegen, diese politisch sinnvoll flankieren und deutlich mehr Mittel aus vielen Quellen mobilisieren:

„In Anerkennung der miteinander verknüpften Herausforderungen der nachhaltigen Entwicklung, des Klimawandels und des Naturverlusts nehmen die multilateralen Entwicklungsbanken diese Herausforderungen auf ganzheitliche Weise an. Dabei maximieren sie Nebeneffekte, minimieren Kompromisse und gehen insbesondere gegen die direkten und indirekten Treiber von Natur- und Biodiversitätsverlust vor.“

EIB-Präsident Werner Hoyer: „Nach den neuesten Prognosen der Vereinten Nationen bewegt sich die Welt auf eine Erderwärmung von 2,6 Grad zu. Das ist eine Katastrophe. 2021 war ein Rekordjahr für Klimafinanzierungen multilateraler Entwicklungsbanken. 82 Milliarden US-Dollar wurden vergeben, 62 Prozent davon an Volkswirtschaften mit geringem und mittlerem Einkommen. Die gemeinsame Erklärung für die COP27 zeigt: Die MDB unterstützen Länder, Städte und Unternehmen auf breiter Front technisch und finanziell bei der Planung und Umsetzung wirkungsvoller Projekte im Kampf gegen den Klimawandel. Doch es muss noch mehr getan werden, wenn wir diese beispiellose Bewährungsprobe bestehen wollen. Als Klimabank der EU steht die EIB bereit: Wir werden weltweit noch enger mit allen MDB zusammenarbeiten, um das Klima zu schützen, einen gerechten Übergang zu sichern und alle Ziele für nachhaltige Entwicklung zu erreichen.“

Die MDB werden Ländern und anderen Kunden verstärkt helfen, Klimaschutz und Klimaanpassung in ihre wirtschaftliche Gesamtplanung zu integrieren, von langfristigen Strategien und nationalen Klimabeiträgen bis zu sektoralen und subsektoralen Übergangspfaden, eine Politik zu verfolgen, die systemische Veränderungen in Gang setzt, Investitionspläne aufzustellen und Finanzierungsquellen zu erschließen.

Die Banken arbeiten bereits mit einer wachsenden Zahl von Ländern, Regionen und Kommunen an Programmen für Klimaschutz, -resilienz und -anpassung und für naturpositive Bedarfe. Ihre Prioritäten dabei sind:

  • Umsetzung von Konzepten für die Ausrichtung an den Pariser Klimazielen
  • systematische Einbeziehung des gerechten Übergangs, damit die grüne Wende Chancen für alle schafft
  • Ankurbelung von Anpassungsfinanzierungen, insbesondere für einkommensschwache Länder, kleine Inselentwicklungsländer und benachteiligte Bevölkerungsgruppen
  • Förderung des Naturschutzes auf der Grundlage der gemeinsamen Erklärung „Nature, People and Planet“ aus dem Jahr 2021
  • Ausbau von Konzessionsfinanzierungen
  • verstärkte Mobilisierung des privaten Sektors
  • freiwillige kooperative Konzepte, mit denen MDB die Entwicklung von Instrumenten wie etwa die Monetarisierung von Anpassungsvorteilen oder verifizierte Emissionsreduktionen unterstützen

Multilaterale Entwicklungsbanken sind weltweit wichtige Finanzierer und Finanzierungsmobilisierer für den Klimaschutz. Wie der gemeinsame Klimafinanzierungsbericht der MDB für 2021 zeigt, haben sie ihr 2019 gestecktes kollektives Ziel höherer Finanzierungsvolumina bis 2025 bereits erreicht.

Im vergangenen Jahr flossen von allen ihren Klimafinanzierungen 51 Milliarden US-Dollar in Länder mit niedrigem und mittlerem Einkommen, davon 33 Milliarden US-Dollar (65 Prozent) für Klimaschutz und 18 Milliarden US-Dollar (35 Prozent) für Klimaanpassung. 31 Milliarden US-Dollar gingen an Länder mit hohem Einkommen (95 Prozent für Klimaanpassung und 5 Prozent für Klimaanpassung). Weltweit wurden weitere 41 Milliarden US-Dollar an privaten Finanzierungen mobilisiert. Die MDB arbeiten auch in anderen Bereichen zusammen, etwa bei Konzepten zur Ausrichtung an den Pariser Klimazielen oder bei der Aktualisierung ihrer Methoden zur Erfassung von Anpassungsfinanzierungen.

Zu den MDB, die zum gemeinsamen jährlichen Klimafinanzierungsbericht beitragen, gehören die Afrikanische Entwicklungsbank, die Asiatische Entwicklungsbank, die Asiatische Infrastruktur-Investitionsbank, die Entwicklungsbank des Europarats, die Europäische Bank für Wiederaufbau und Entwicklung, die Europäische Investitionsbank, die Interamerikanische Entwicklungsbank, die Islamische Entwicklungsbank, die New Development Bank und die Weltbankgruppe.

Die EIB auf der COP 27

Besuchen Sie unsere Website zur Weltklimakonferenz mit allen Informationen über die EIB auf der COP27. Die EIB ist mit einem Pavillon im Side-Event-Bereich der Blauen Zone vertreten und führt verschiedene Begleitveranstaltungen durch. Hier geht es zum vollen Veranstaltungsprogramm. Auf unserer virtuellen Teilnehmerplattform können Sie sich die Veranstaltungen live oder als Aufzeichnung ansehen und am Networking teilnehmen. Mit einer einfachen zweistufigen Anmeldung haben Sie stets Zugriff auf die neuesten Informationen.

Hintergrundinformationen

Die Europäische Investitionsbank (EIB) ist die Einrichtung der Europäischen Union für langfristige Finanzierungen. Ihre Anteilseigner sind die Mitgliedstaaten der EU. Die EIB-Gruppe hat einen Klimabank-Fahrplan verabschiedet, um ihre ehrgeizigen Ziele zu erreichen: In den zehn Jahren bis 2030 will sie eine Billion Euro für Klimaschutz und ökologisch nachhaltige Investitionen mobilisieren und bis 2025 mehr als 50 Prozent ihrer Finanzierungen für Klimaschutz und ökologische Nachhaltigkeit bereitstellen. Gemäß diesem Fahrplan richtet die EIB-Gruppe außerdem seit Anfang 2021 alle neuen Finanzierungen an den Zielen und Grundsätzen des Pariser Abkommens aus.

Die EIB Global ist der neue Geschäftsbereich der EIB-Gruppe für wirksamere internationale Partnerschaften und Entwicklungsfinanzierung. Sie arbeitet als Teil von Team Europa eng und zielorientiert mit anderen Entwicklungsfinanzierungsinstituten und der Zivilgesellschaft zusammen. Über unsere Büros in aller Welt bringt die EIB Global die EIB-Gruppe näher zu den Menschen, Unternehmen und Institutionen vor Ort.