- EIB vergibt Darlehen von 63,7 Millionen US-Dollar an Landsnet für Stromleitungen der nächsten Generation zur Förderung der Energiewende
- Landsnet wird damit das isländische Stromnetz modernisieren, um steigende Stromnachfrage zu decken und zu grüner Energiewende beizutragen
Die Europäische Investitionsbank (EIB) vergibt einen Kredit von 63,7 Millionen US-Dollar (9 Milliarden isländische Kronen) für Stromleitungen der nächsten Generation. Das Projekt umfasst zwei neue Übertragungsleitungen, die den Nordosten und Osten des Landes besser anbinden. Bessere Stromtrassen erhöhen die Sicherheit und Qualität der Versorgung, unter anderem durch höhere Netzredundanz und geringere Netzverluste. Außerdem überwinden sie Beschränkungen, die das Wachstum der Erzeugung und des Verbrauchs begrenzen.
Der isländische Strommix besteht bereits zu mehr als 85 Prozent aus erneuerbaren Energiequellen: Die Finanzierung wird dafür sorgen, dass die grüne Energiewende noch mehr isländische Haushalte erreicht und noch mehr Emissionen eingespart werden. Das Projekt erhöht die Versorgungssicherheit für alle Stromkunden. Dies entspricht den Zielen der Energiefinanzierungsleitlinien der EIB und der Energiewende in Europa.
Guðlaug Sigurðardóttir, CFO von Landsnet: „Der isländischen Energiesektor blickt spannenden Zeiten entgegen. Für uns steht der Nutzen für die Gesellschaft und unsere Kunden an erster Stelle. Unser oberstes Ziel ist die Sicherung der Stromversorgung in Island. Deshalb haben wir ehrgeizige Pläne für den Ausbau des Übertragungsnetzes. Wir freuen uns sehr über die Kreditzusage der EIB für unsere neuen Leitungen im Nordosten des Landes, die sich bereits bewährt haben. Sie haben den Zugang zu Strom und die Versorgungssicherheit in der Region in den oft strengen Wintern verbessert. Wir freuen uns auf die weitere Zusammenarbeit beim Ausbau des isländischen Stromnetzes. Damit unterstützen wir die Energiewende, bei der Landsnet eine Schlüsselrolle spielt.“
EIB-Vizepräsident Thomas Östros: „Angesichts des Klimawandels ist die Energiewende weltweit von großer Bedeutung. Als Klimabank der EU freuen wir uns, Landsnet dabei zu unterstützen, die Versorgungssicherheit aufrechtzuerhalten und den Zugang zu grünen Strom in ganz Island zu verbessern. Wir haben in der Vergangenheit bereits die Stromerzeugung aus Erneuerbaren in Island gefördert. Grüner Strom ist nicht nur gut für die isländische Bevölkerung, sondern eröffnet Unternehmen auch neue Geschäftschancen.“
Lucie Samcová-Hall Allen, EU-Botschafterin in Island: „Die EU ist entschlossen, die grüne Energiewende weltweit voranzutreiben und unseren Partner zu helfen, eine sichere, bezahlbare und nachhaltige Stromversorgung zu erreichen. Das Projekt ist deswegen ein gutes Beispiel für eine Initiative, in die die EU investieren will. Wir sind sehr stolz auf unsere langjährige Partnerschaft mit Island, einem Land, das seit vielen Jahren führend in regenerativen Energien ist. Unser festes Vertrauen in den isländischen Sektor der erneuerbaren Energien zeigt sich auch daran, dass die EIB seit dem Jahr 2000 in Island Finanzierungen im Gesamtbetrag von fast einer Milliarde Euro bereitgestellt hat.“
Die Mittel sind für die Errichtung von Stromleitungen der nächsten Generation für das nationale Netz bestimmt. Die Netzerneuerung hat bereits mit den wichtigen Leitungen Krafla und Hólasandur begonnen. In Orten wie Akureyri hat sich dadurch die Stromversorgung und die Versorgungssicherheit bei Unwettern, wie sie im Winter häufiger auftreten, deutlich verbessert. Die Leitungen leisten auch einen wichtigen Beitrag zur Energiewende Islands. Landsnet erhält erstmals ein EIB-Darlehen.
Hintergrundinformationen
Die Europäische Investitionsbank ist ein wichtiger Geldgeber für Projekte in den Bereichen Klima und ökologische Nachhaltigkeit und begab 2007 die weltweit erste grüne Anleihe. In den letzten fünf Jahren stellte die EIB mehr als eine halbe Milliarde Euro für Projekte in der Europäischen Freihandelsassoziation (EFTA) bereit. Das Finanzierungsmandat der EIB in EFTA-Ländern geht auf das Jahr 1994 zurück und wurde zuletzt im Januar 2022 um 800 Millionen Euro aufgestockt. Damit stehen mehr Mittel für klimarelevante Projekte in Island, Norwegen, der Schweiz und Liechtenstein zur Verfügung.
Landsnet ist der Betreiber des isländischen Übertragungsnetzes und befindet sich mehrheitlich in staatlichem Eigentum. Seine Aufgabe ist es, das Netz kostengünstig auszubauen und zu betreiben, weil die Sicherheit der Stromversorgung ein Grundpfeiler der modernen Gesellschaft ist. Ohne eine zuverlässige unterbrechungsfreie Stromversorgung funktioniert keine moderne Gesellschaft. Die isländische Gesellschaft ist auf das Übertragungsnetz von Landsnet angewiesen, das zuverlässig und vertrauenswürdig sein muss. Gleichzeitig ist eine breite Unterstützung für eine erfolgreiche Modernisierung des Übertragungsnetzes erforderlich. Eine Zukunft mit grüner Energie bedeutet, die Bedürfnisse der Gesellschaft zu erfüllen und gleichzeitig die Umwelt zu schützen.