- Projekt ist Teil des EU-Programms REPowerEU, das die Abhängigkeit Europas von Öl und Gas beenden soll
- Mittel fließen in den Bau von 22 Erneuerbare-Energien-Anlagen in Spanien, Portugal und Deutschland mit einer installierten Gesamtleistung von 2,2 Gigawatt
- 70 Prozent der Anlagen entstehen in ländlichen Gebieten, Regionen, die vom Übergang zu einer emissionsfreien Wirtschaft betroffen sind, sowie Kohäsionsregionen
- Erzeugte grüne Energie deckt in etwa den jährlichen Durchschnittsverbrauch von über einer Million Haushalten
Die Europäische Investitionsbank (EIB) und Iberdrola haben eine neue Finanzierungsvereinbarung über eine Milliarde Euro unterzeichnet. Mit dem Geld entstehen 19 Fotovoltaik- und 3 Onshore-Windkraftanlagen in Spanien, Portugal und Deutschland, um die Energiewende in Europa voranzutreiben.
Die Investitionen von insgesamt über 1,7 Milliarden Euro in eine installierte Gesamtleistung von 2,2 Gigawatt beschleunigen die Energiewende, verbessern die Versorgungssicherheit und stärken den Klimaschutz und den sozialen Zusammenhalt in Europa.
Das Projekt leistet einen Beitrag zum EU-Programm REPowerEU, das Europa energieunabhängiger machen soll.
Die Innovationskomponente des Projekts erleichtert außerdem die Integration der erneuerbaren Energien, eine der großen Herausforderungen für die Verwirklichung der Klimaziele in Europa. Einige der Fotovoltaikprojekte umfassen Hybrid-Lösungen mit Windkraftanlagen und Batteriespeichern. Solche Hybridanlagen erzeugen Strom aus Solarenergie, wenn die Sonne scheint, und schalten bei Wind auf Windkraft um. Die beiden Systeme ergänzen sich somit, und ein gemeinsamer Anschlusspunkt sorgt für eine stabilere Einspeisung. Die Energiespeicherung ist eine tragende Säule der Energiewende, denn sie ermöglicht eine flexiblere Stromerzeugung aus erneuerbaren Energien und eine bessere Integration in das Netz.
Die Vereinbarung wurde in Madrid von EIB-Vizepräsident Ricardo Mourinho Félix und dem Präsidenten von Iberdrola Ignacio Galán unterzeichnet.
Die neuen Anlagen erzeugen grüne Energie für den durchschnittlichen jährlichen Strombedarf von gut einer Million Haushalten und entstehen größtenteils in Kohäsionsregionen, in denen das Pro-Kopf-Einkommen unter dem EU-Durchschnitt liegt. Dies zeigt, wie sich die EIB für die wirtschaftliche und soziale Konvergenz in Europa einsetzt. Die geplanten Investitionen kurbeln in den betroffenen Regionen das Wirtschaftswachstum an und schaffen Arbeitsplätze. Darüber hinaus trägt das Projekt zu den nationalen Energieplänen in den drei Ländern sowie zum Netto-Null-Emissionsziel von Iberdrola bis 2040 bei.
EIB-Vizepräsident Mourinho Félix: „Mit dieser wichtigen Vereinbarung, die drei Länder abdeckt, bleibt die EIB bei ihrem entschlossenen Kurs, die Energiewende in Europa zu beschleunigen und allen Europäerinnen und Europäern den Zugang zu nachhaltiger Energie zu sichern. Dieses strategische Ziel der EU und der EIB wirkt nicht nur dem Klimawandel entgegen, sondern stärkt auch die Energiesicherheit und die strategische Autonomie der EU. Nachhaltige Energie und eine sichere Energieversorgung sind zwei Seiten derselben Medaille – der schreckliche Krieg in der Ukraine hat es gezeigt. Um beide Ziele zu erreichen, kommt es entscheidend auf die Zusammenarbeit mit europäischen Energieunternehmen wie Iberdrola an.“
Iberdrola-Präsident Galán: „Als einer der wichtigsten Partner der EIB freut es uns sehr, dass die Bank uns mit diesem Darlehen erneut ihr Vertrauen ausspricht. Dies ist ein erheblicher Beitrag zur Beschleunigung der Energieunabhängigkeit Europas im Sinne des REPower-EU-Plans sowie zu den Klimazielen und zu mehr Wachstum und Beschäftigung in Europa.“
Die EIB und die Energiesicherheit
2022 stellte die EIB-Gruppe über 17 Milliarden Euro für die Energiewende in Europa bereit. In Spanien vergab die Klimabank der EU in diesem vorrangigen Bereich eine Rekordsumme von 3,197 Milliarden Euro für nachhaltige Energie und natürliche Ressourcen. Damit ist das Land der zweitgrößte Mittelempfänger. Diese Summe unterstreicht den Einsatz der EIB-Gruppe für einen sicheren Zugang zu nachhaltiger Energie in unsicheren Zeiten. Die Investitionen helfen Europa jetzt dabei, die Krise zu überwinden, die durch die plötzlichen Lieferkürzungen von russischem Gas im Zuge der ungerechtfertigten Aggression Russlands gegenüber der Ukraine ausgelöst wurde.
Im Oktober 2022 erhöhte der Verwaltungsrat der EIB die Finanzierungsvolumina der Gruppe für saubere Energien auf ein noch nie da gewesenes Niveau, um zum REPowerEU-Plan beizutragen und die Abhängigkeit von Öl und Gas aus Russland zu beenden. In den nächsten fünf Jahren will die EIB ihre ohnehin schon umfangreichen Finanzierungen für den Energiesektor in der EU um weitere 30 Milliarden Euro aufstocken. Die Finanzierungen im Rahmen von REPowerEU werden bis 2027 voraussichtlich zusätzliche Investitionen von 115 Milliarden Euro mobilisieren und damit die Energieunabhängigkeit Europas erheblich verbessern. Außerdem tragen sie zum Ziel der EIB-Gruppe bei, in diesem Jahrzehnt eine Billion Euro für den Klimaschutz bereitzustellen.
Spanien spielt in Sachen nachhaltige Energie für die EIB-Gruppe eine wichtige Rolle, sowohl wenn es um ihren Beitrag zum REPowerEU-Plan geht, als auch ganz allgemein für ihr langfristiges Engagement in diesem Bereich. Beweis dafür sind ihre Finanzierungen an Iberdrola und andere Projektträger, die in Spanien in erneuerbare Energien, Energieeffizienz, Speicher und Netze investieren.
Weitere Informationen über EIB-Finanzierungen im Energiesektor
Iberdrolas Engagement für erneuerbare Energien und nachhaltige Finanzierungen
Das Projekt ist ein weiteres Beispiel für Iberdrolas Engagement für die weltweite Dekarbonisierung. Zwischen 2023 und 2025 will das Unternehmen über 47 Milliarden Euro in die Energiewende, mehr Beschäftigung und das Netto-Null-Ziel investieren.
Iberdrola setzt bei seinem Nachhaltigkeitsengagement weiter auf die Elektrifizierung der Wirtschaft über saubere Energien, den Kampf gegen den Klimawandel sowie auf die Schaffung von Wohlstand und Arbeitsplätzen in den Regionen, in denen das Unternehmen tätig ist. Mit dem neuen Darlehen stärkt Iberdrola seine Position bei nachhaltigen Finanzierungen. Seine unterzeichneten ESG-Transaktionen (Umwelt, Soziales und Governance) belaufen sich auf über 48 Milliarden Euro, wovon 17,619 Milliarden Euro auf grüne Anleihen entfallen.
Die Projekte, die mit den Anleiheerlösen finanziert werden, entsprechen den UN-Nachhaltigkeitszielen 7 (Bezahlbare und saubere Energie) und 13 (Klimaschutz), die bei Iberdrola im Mittelpunkt stehen.
Hintergrundinformationen
Die EIB
Die Europäische Investitionsbank-Gruppe (EIB-Gruppe), die aus der Europäischen Investitionsbank (EIB) und dem Europäischen Investitionsfonds (EIF) besteht, erzielte 2022 erneut hervorragende Ergebnisse in Spanien. Sie unterstützte Projekte für Klimaschutz und ökologische Nachhaltigkeit in Rekordhöhe und unterzeichnete Finanzierungen von insgesamt mehr als 9,9 Milliarden Euro.
Iberdrola
Iberdrola ist der größte Energiekonzern Europas und eines der drei größten Energieunternehmen der Welt nach Marktkapitalisierung. Bei erneuerbaren Energien ist Iberdrola führend, und mit seiner Vorreiterrolle bei der Energiewende ebnet das Unternehmen den Weg zu einer emissionsarmen Wirtschaft. Die Gruppe versorgt fast 100 Millionen Menschen in Dutzenden von Ländern mit Energie. In Europa ist sie unter anderem in Spanien, im Vereinigten Königreich, in Portugal, Frankreich, Deutschland, Italien und Griechenland tätig, weltweit in den Vereinigten Staaten, Brasilien, Mexiko und Australien. Wachstumsplattformen des Unternehmens sind Märkte wie Japan, Irland, Schweden und Polen.
Mit seinen 40 600 Beschäftigten und einer Bilanzsumme von über 154,6 Milliarden Euro erzielte Iberdrola 2022 einen Umsatz von fast 54 Milliarden Euro und einen Jahresüberschuss von 4,34 Milliarden Euro. Dabei leistete der Konzern in den Ländern, in denen er tätig ist, einen Steuerbeitrag von 7,5 Milliarden Euro. Durch ein jährliches Beschaffungsvolumen von 17,8 Milliarden Euro sicherte das Unternehmen 2022 400 000 Arbeitsplätze in seiner Lieferkette. Als Vorreiter im Kampf gegen den Klimawandel setzt Iberdrola auf nachhaltige Energie, basierend auf soliden ESG-Grundsätzen. In dieses Energiemodell hat das Unternehmen in den letzten zwei Jahrzehnten mehr als 140 Milliarden Euro investiert.