- Finanzierung unter der Global-Gateway-Initiative leistet Beitrag zu Klimaschutz und Eindämmung der Klimafolgen
- Gefördert werden Solaranlagen auf Wohnhäusern und auf Gebäuden lokaler Betriebe
Die Europäische Investitionsbank (EIB) gewährt der Banco Santander in Brasilien einen Kredit von 300 Millionen Euro. Damit will die größte ausländische Bank im Land Investitionen in erneuerbare Energien finanzieren. EIB-Vizepräsident Ricardo Mourinho Félix und Carlos Rey de Vicente, der das Geschäft der Banco Santander in Südamerika leitet, unterzeichneten den Vertrag am 17. Juli 2023 in Brüssel, am Rande des EU-CELAC-Gipfels der Staats- und Regierungschefs und des EU-LAC Business Forum.
Die Finanzierung fällt unter Global Gateway, eine EU-Initiative für eine bessere globale und regionale Konnektivität in den Bereichen Digitales, Klima, Verkehr, Gesundheit, Energie und Bildung.
Der Kredit ist für Investitionen in kleine Solaranlagen bestimmt, die Strom für den Eigenbedarf erzeugen. Insgesamt wird eine Peakleistung von rund 600 Megawatt angestrebt. Die Anlagen sollen auf Hausdächern und auf Gebäuden kleiner und mittelgroßer Firmen installiert werden.
Als Teil der Global-Gateway-Initiative dient das Projekt dem Klimaschutz und hilft, die Klimafolgen einzudämmen. Zudem bringt es Brasilien in der Energiepolitik voran: bei seinen Zielen für den Anteil erneuerbarer Energien an der jährlichen Stromerzeugung und bei seinem Zehn-Jahres-Plan für den Energieausbau. Die CO2-arme Stromerzeugung wird auch die Emissionen und die Luftverschmutzung verringern. Gleichzeitig versprechen die neuen Anlagen für den Eigenbedarf weniger Stromverluste und eine höhere Energieeffizienz.
Mit dem heute unterzeichneten Kredit unterstreicht die EIB ihre Rolle als globale Klimabank. 2022 waren fast 80 Prozent ihrer Finanzierungen in Lateinamerika an Klimaschutz und ökologische Nachhaltigkeit gekoppelt. Das Projekt entspricht auch der Klimastrategie der Banco Santander, die spätestens 2050 klimaneutral arbeiten will. Daneben engagiert sich die Bank stark für Nachhaltigkeit: Allein 2022 lenkte sie über 32 Milliarden brasilianische Real (6 Milliarden Euro) in die nachhaltige Wirtschaft.
EIB-Vizepräsident Ricardo Mourinho Félix: „Ich freue mich sehr über dieses Projekt mit der Banco Santander. Damit kann der Privatsektor in Brasilien in erneuerbare Energien investieren und zusätzliche Kapazitäten für Ökostrom schaffen. Das mindert den CO2-Ausstoß und die Luftverschmutzung. Mit der Finanzierung setzt die EIB Global, die 2022 für unsere Arbeit außerhalb der EU geschaffen wurde, unser globales Engagement für das Klima fort. Sie baut auf dem auf, was wir seit drei Jahrzehnten in Brasilien für den Klimaschutz tun.“
Jutta Urpilainen, EU-Kommissarin für Internationale Partnerschaften: „Das Projekt wird einen spürbar positiven Effekt für Familien und kleine Firmen haben. Mit der Global-Gateway-Agenda der EU für Investitionen in Lateinamerika und der Karibik wollen wir gemeinsam faire grüne und digitale Investitionen anschieben. Außerdem haben wir die UN-Entwicklungsziele im Blick.“
Carlos Rey de Vicente, Leiter des Südamerika-Geschäfts der Banco Santander: „Diese Partnerschaft mit der EIB hilft uns auf dem Weg zu einer grünen Wirtschaft, die für die Herausforderungen der Zukunft gerüstet ist. In einem großen, sonnenreichen Land wie Brasilien kann die Solarenergie eine wesentliche Rolle im Energiemix spielen. Mit dem Kredit können wir Tausenden Menschen und kleinen Unternehmen ermöglichen, Solaranlagen anzuschaffen, die sauberen Strom erzeugen und Geld sparen. Das hilft Familien im ganzen Land.“
Hintergrundinformationen
Die EIB
Die Europäische Investitionsbank (EIB) ist die Einrichtung der Europäischen Union für langfristige Finanzierungen. Ihre Anteilseigner sind die Mitgliedstaaten der EU. Die EIB vergibt langfristige Mittel für solide Projekte, die den Zielen der EU entsprechen. Mit unserer wirtschaftlichen und technischen Erfahrung und Kompetenz helfen wir, hochwertige Projekte zu entwickeln und zu prüfen. Als Bank der EU mit AAA-Rating bieten wir attraktive Kredite zu günstigen Zinsen und mit Laufzeiten, die auf die Projekte abgestimmt sind. Über unsere Partnerschaften mit der EU und anderen Gebern stellen wir häufig auch Zuschüsse bereit, damit unsere Projekte noch mehr Wirkung entfalten.
Die EIB Global in Brasilien
Die EIB ist der weltweit größte multilaterale Darlehensgeber. 2022 vergab sie über die EIB Global rund 10,8 Milliarden Euro für Projekte außerhalb der Europäischen Union. Die EIB Global wurde im gleichen Jahr als Geschäftsbereich für die Aktivitäten außerhalb der EU eingerichtet. Brasilien ist der Hauptempfänger von EIB-Finanzierungen in Lateinamerika. Seit Aufnahme ihrer Arbeit dort im Jahr 1997 hat die Bank über 5,4 Milliarden Euro zu günstigen Konditionen bereitgestellt, um die Lebensqualität im Land zu verbessern. Auf Brasilien entfallen über 40 Prozent des Portfolios der EIB in Lateinamerika.
Die EIB Global in Lateinamerika
Die EIB Global vergibt günstige Finanzierungen für langfristige Investitionen und bietet technische Hilfe an. Damit stellt sie sicher, dass die Projekte eine positive Wirkung auf Gesellschaft, Wirtschaft und Umwelt haben. Die EIB ist seit 1993 in Lateinamerika tätig und hat dort seither rund 13 Milliarden Euro für mehr als 150 Projekte in 15 Ländern vergeben.
Die Global-Gateway-Initiative
Die EIB Global ist ein zentraler Partner bei Global Gateway, einer EU-Initiative für eine bessere globale und regionale Konnektivität in puncto Digitales, Klima, Verkehr, Gesundheit, Energie und Bildung. Investitionen in Konnektivität gehören zur DNA der EIB Global. Dabei schöpft sie aus der 65-jährigen Erfahrung der Bank in diesem Bereich. Seite an Seite mit unseren Partnern, anderen EU-Institutionen und EU-Ländern wollen wir bis Ende 2027 Investitionen von 100 Milliarden Euro mobilisieren – rund ein Drittel des Gesamtvolumens von Global Gateway. Davon sollen auch Brasilien und das übrige Lateinamerika profitieren.
Die Global-Gateway-Agenda der EU für Investitionen in Lateinamerika und der Karibik
Die Global-Gateway-Agenda der EU für Investitionen in Lateinamerika und der Karibik ist die politische Zusage, gemeinsam Chancen für faire grüne und digitale Projekte in der Region auszuloten, die von der Öffnung durch Handels- und Investitionsabkommen profitieren und die Region bei den UN-Entwicklungszielen voranbringen. Ihre Entwicklung und Umsetzung werden von der Europäischen Kommission koordiniert. Die Agenda wird im Rahmen von Team-Europa-Initiativen umgesetzt. Dabei kooperieren die EU, ihre Mitgliedstaaten, Entwicklungsfinanzierungsinstitutionen wie die EIB, Exportkreditagenturen und andere öffentliche Geldgeber mit dem Privatsektor.
Die Banco Santander (Brasilien)
Die Banco Santander (Brasilien) (SANB11) ist seit 1982 in Brasilien aktiv und hat dort über Fusionen und Übernahmen mit über 70 Banken und anderen Unternehmen starke Strukturen im Firmen- und Privatkundengeschäft aufgebaut. Die Bank gehört zur Santander-Gruppe, nach Börsenwert eines der größten Kreditinstitute der Welt mit einer starken Präsenz in zehn wichtigen europäischen Ländern und Amerika. Als einzige international aufgestellte Bank mit einem starken Retail Banking betreut die Santander mit über 53 000 Beschäftigten 31,7 Millionen Kunden. Sie bemüht sich verstärkt, ihr Geschäft auf eine sozial gerechte und ökologisch verantwortliche Wirtschaft auszurichten und wurde 2022 von der portugiesischen Wirtschaftszeitschrift Exame zu einem der nachhaltigsten Unternehmen gekürt. Weitere Informationen: www.santander.com.br.