- Klimawandel birgt hohe Risiken für Biodiversität und Ökosysteme
- Bewertung des Biodiversitätsrisikos wichtig für künftige Investitionen und Biodiversitätsförderung
- Gemeinsamer Ansatz der multilateralen Entwicklungsbanken leitet EIB bei Finanzierungen zum Schutz der Natur
EIB-Vizepräsident Ambroise Fayolle hat heute am Rande der Generalversammlung der Vereinten Nationen den naturpositiven Rahmen der Europäischen Investitionsbank (EIB) vorgestellt. Hauptpunkte sind die Förderung von Investitionen in den Schutz der biologischen Vielfalt und die Steuerung der Risiken für die Natur und Biodiversität in von der EIB finanzierten Projekten.
EIB-Vizepräsident Fayolle sagte hierzu auf einer Veranstaltung, die am Rande der UN-Generalversammlung in New York von der High Ambition Coalition for Nature and People, der Global Ocean Alliance und dem Leaders’ Pledge for Nature organisiert wurde: „Eine Million der acht Millionen Pflanzen und Tiere auf der Welt sind vom Aussterben bedroht. Diesen Notstand will die EIB mit ihren Finanzierungen und ihren Partnerschaften angehen. Auf der Grundlage unseres bereits vorhandenen Systems zur Prüfung von Klimarisiken entwickeln wir nun ein System zur Prüfung von Biodiversitätsrisiken. So können wir das finanzielle Risiko bewerten, das sich durch den Biodiversitätsverlust und die Zerstörung des Ökosystems im Portfolio der EIB und aufseiten der Vertragspartner ergibt.“
Fayolle weiter: „Wir müssen Risiken steuern und verstehen, um mit unseren Finanzierungen Biodiversität und nachhaltige Investitionen zu fördern.“
Mehr als die Hälfte des weltweiten BIP hängt von der Natur ab und ist daher durch den Verlust und die Zerstörung der Natur gefährdet. Die Natur wird schneller als jemals zuvor zerstört – besonders das Artensterben schreitet in immer rascherem Tempo voran, so ein Bericht der Intergovernmental Science-Policy Platform on Biodiversity and Ecosystem Services (IPBES).
Die EIB entwickelt derzeit eine Methodik, um zu bewerten, inwieweit die Vermögenswerte, Unternehmen und Portfolios ihrer Kunden und Projektträger naturbezogenen Auswirkungen, Risiken und Interdependenzen ausgesetzt sind. Dieser Ansatz stützt sich auf eine Definition des Begriffs „naturpositiv“, die sich leicht auf Finanzierungen anwenden lässt, und soll ein Verständnis für die finanziellen Risiken des Biodiversitätsverlusts und der Zerstörung der Ökosysteme schaffen, um die Finanzströme gegebenenfalls von „Business-as-usual“-Modellen wegzulenken. Das neue System zur Prüfung des Biodiversitätsrisikos wird 2024 fertiggestellt und ab 2025 auf Vertragspartner der EIB angewendet.
2021 sagten die multilateralen Entwicklungsbanken in ihrer gemeinsamen Erklärung „Nature, People and Planet“ zu, sich verstärkt für den Schutz, die Wiederherstellung und die nachhaltige Nutzung der Natur einzusetzen. Die heutige Ankündigung zeigt, wie die EIB ihren naturpositiven Rahmen bereits in die Tat umsetzt.
Die EIB hat zugesagt,
- alle Aktivitäten auf die Ziele des globalen Rahmens für die biologische Vielfalt nach 2020 auszurichten
- ihre naturpositiven Finanzierungen auszuweiten, das heißt: Biodiversität in allen Leitlinien, Investitionen und Aktivitäten zu verankern, naturbezogene Auswirkungen, Interdependenzen und Risiken zu bewerten, und mehr Klimafinanzierungen mit positiven Nebeneffekten für die Natur anzubieten
- konkrete Initiativen, Programme, Partnerschaften anzukündigen mit dem erklärten Ziel, Investitionen in Biodiversität und/oder mit positiven Nebeneffekten für Biodiversität zu fördern
Weitere Informationen:
Microsoft Word – MDB Joint Statement on Nature_28.10.21.docx (eib.org)
Umwelt- und Sozialstandards der EIB