• Die Delegation der EIB unter Leitung von Präsident Werner Hoyer nimmt an der Jahrestagung der Weltbankgruppe und des Internationalen Währungsfonds teil
  • Die Bank der EU äußert sich zur Reform der multilateralen Entwicklungsbanken, zum gemeinsamen Klimaschutz und zur Investitionsumfrage der EIB-Gruppe
  • Die Teilnehmenden zeigen sich solidarisch mit dem langjährigen Partner Marokko nach dem verheerenden Erdbeben

EIB-Präsident Werner Hoyer und die Vizepräsidenten Ambroise Fayolle, Thomas Östros, Teresa Czerwińska und Ricardo Mourinho Félix beraten diese Woche in Marrakesch mit Vertreterinnen und Vertretern anderer multilateraler Entwicklungsbanken (MDBs), weiterer Finanzinstitute sowie internationaler und regionaler Partner, wie das globale Finanzsystem besser auf Krisen wie Klimanotstand, Armut oder gesundheitliche Ungleichheit reagieren kann.

Als Klimabank der EU ist die EIB einer der weltweit größten Geldgeber für Klima- und Umweltschutzprojekte, und sie setzt sich dafür ein, dass die MDBs vereint schlagkräftiger werden. Führende Vertreterinnen und Vertreter der EIB, der Weltbankgruppe und des Internationalen Währungsfonds (IWF) werden einen Rahmen abstecken für gemeinsame Antworten auf Mammutaufgaben wie die, den privaten Sektor für den Klimaschutz zu gewinnen oder die UN-Agenda 2030 für nachhaltige Entwicklung schneller umzusetzen.

Im Laufe der Woche nimmt Präsident Hoyer an der Spitze der EIB-Delegation an mehreren Veranstaltungen teil, darunter am Treffen der MDB-Spitzen, an der Veröffentlichung eines neuen MDB-Berichts über gemeinsamen Klimaschutz und an der Vorstellung der jährlichen Investitionsumfrage der EIB-Gruppe.

Präsident Hoyer erklärte vor seinem Abflug nach Marrakesch: „Für die Bank der EU ist es enorm wichtig, in Marrakesch dabei zu sein, unseren Partnerländern zuzuhören und darüber zu beraten, wie wir zusammen mit den anderen internationalen Finanzierungsinstituten mehr für sie bewirken können. Die Entwicklungsbanken stehen vor vielen großen Herausforderungen: Ich bin zuversichtlich, dass wir in Marrakesch gemeinsame Instrumente finden, um unsere jeweiligen Aufgaben zu bewältigen.“

Ambroise Fayolle, der für Klima und Entwicklung zuständige Vizepräsident der EIB: „Als Teil der Familie der multilateralen Entwicklungsbanken ist die EIB überzeugt, dass eine stärkere Zusammenarbeit zwischen den internationalen Institutionen, mit den Partnerländern und mit dem Privatsektor einen echten Mehrwert bringt. Dies gilt insbesondere für die Klimafinanzierung, die Hauptaufgabe der EIB als Klimabank der EU. Wir sind nur im Verbund imstande, eine gerechte grüne Wende herbeizuführen – eine der zentralen Voraussetzungen für die UN-Ziele für nachhaltige Entwicklung. Die Jahrestagungen sind eine Chance, mit den anderen MDBs echte Fortschritte zu erzielen.“

Ricardo Mourinho Félix, EIB-Vizepräsident mit Aufsicht über die Partnerschaft der Bank mit Marokko und anderen Ländern Nordafrikas: „Die EIB steht bereit für Hilfe beim Wiederaufbau nach dem schrecklichen Erdbeben in Marokko und stellt ihre finanziellen und fachlichen Kapazitäten in den Dienst des Landes und seiner Menschen. Wir kommen diese Woche in einem Land zusammen, in dem der Klimawandel eine unmittelbare Bedrohung darstellt. Marokko ist in vielerlei Hinsicht ein Musterbeispiel für Umwelt- und Klimaambitionen und für ähnliche Partnerschaften in Afrika. Die EIB unterstützt die innovative Grüne Partnerschaft EU-Marokko für den Schutz der Umwelt, die Umstellung auf eine grüne Wirtschaft, den Erhalt der Biodiversität und den Kampf gegen den Klimawandel.“

Thomas Östros, der für Entwicklung und Finanzierungen in Afrika mitzuständige Vizepräsident der EIB: „Die EIB treibt in Kooperation mit ihren regionalen Partnern entschlossen ein nachhaltiges finanzielles Wachstum in Afrika voran. Unser jüngster „Financing in Africa Survey“ bei afrikaweit 33 Instituten hat klar gezeigt: Afrikas Banken müssen für transformative Investitionen des Privatsektors gerüstet werden. Die EIB Global, der Geschäftsbereich Entwicklung der EIB, ist auf einem guten Weg, mindestens ein Drittel der 300 Milliarden Euro an Investitionen zu mobilisieren, die Global Gateway bis 2027 erreichen will. Die Projekte, in die das Geld fließt, reichen von Digitalisierung und Klimaschutz über saubere Energie, Gesundheit und Bildung bis hin zum Verkehr.“

Teresa Czerwińska, die für die Ukraine zuständige Vizepräsidentin der EIB: „Das Leid, das der Bevölkerung in der Ukraine zugefügt wird, hält an, doch das Land und seine Menschen stellen sich mit außergewöhnlicher Tapferkeit und Widerstandskraft der russischen Aggression entgegen. Als Bank der EU sind wir entschlossen, den Betrieb des öffentlichen Dienstes aufrechtzuerhalten, Kriegsschäden instand zu setzen und weiter in Schulen und den öffentlichen Verkehr zu investieren. Ich freue mich darauf, hier in Marrakesch unsere ukrainischen Partner zu treffen und gemeinsam mit den anderen MDBs daran zu arbeiten, wie wir Investitionen schneller auf die Schiene setzen können. Unsere Projekte sollen den Bedürftigsten zugutekommen.“

Die Investitionsumfrage der EIB-Gruppe

Die Umfrage der EIB-Gruppe zur Investitionstätigkeit (EIBIS) wird seit 2016 durchgeführt und ist eine in dieser Form einmalige jährliche Befragung von rund 13 000 Unternehmen. Die Daten wurden Mitte 2023 bei Firmen in allen EU-Ländern erhoben. Die Umfrage umfasst auch eine Stichprobe von Firmen in den Vereinigten Staaten. Gesammelt werden Angaben zu Merkmalen und zur Leistung der Unternehmen, zur bisherigen Investitionstätigkeit und weiteren Planung, zu Finanzierungsquellen und -schwierigkeiten und zu sonstigen für sie relevanten Themen wie Klimawandel, Digitalisierung und internationaler Handel. Die Ergebnisse der EIBIS2023 werden am Donnerstag, den 12. Oktober in Marrakesch vorgestellt.

Weitere Informationen zur EIB Global in Marokko

Die EIB engagiert sich seit 1979 in Marokko für bessere Lebensbedingungen. Unsere Projekte reichen von der Wasser- und Energieversorgung über Kredite für kleine und mittlere Unternehmen bis hin zu nachhaltiger Mobilität, Gesundheit und Bildung. Die EIB unterstützt die Grüne Partnerschaft EU-Marokko, mit der die EU und das Land ihre Zusammenarbeit beim Umweltschutz, der Förderung einer grünen Wirtschaft, dem Erhalt der Biodiversität (einschließlich der Meere) und dem Kampf gegen den Klimawandel weiter festigen.

Marokko und die EIB

Weitere Informationen zu den Partnerschaften der EIB Global in Afrika

2022 unterzeichnete die EIB Finanzierungen über 4,3 Milliarden Euro in Afrika. Ihre afrikanischen Partner kämpfen immer noch mit den Folgen der Pandemie, und der Investitionsbedarf ist weiterhin hoch. Die EIB hat darauf mit anhaltender Unterstützung für Projekte reagiert, die zur Widerstandsfähigkeit der Gesundheitssysteme, zu Arbeitsplätzen und Wachstum beitragen und die notwendige Infrastruktur und Konnektivität schaffen.

Mit der Einrichtung der EIB Global hat die EIB ihre Präsenz vor Ort ausgebaut: Zusätzlich zum ersten Regionalzentrum in Nairobi betreibt sie nun fünf neue Zentren in Abidjan, Kairo, Pretoria, Belgrad und Kiew.

Über die Hälfte der EIB-Finanzierungen in Afrika geht an den Privatsektor und trägt zu den UN-Zielen für nachhaltige Entwicklung und zu Klimazielen bei. Das Produktspektrum in Afrika reicht von vorrangigem Fremdkapital, Eigenkapital, Mikrofinanz und Finanzierungen in Landeswährung bis hin zu fachlicher Beratung, Zinsvergütungen und weiteren kombinierten Finanzierungsinstrumenten (Näheres dazu im jüngst veröffentlichten „Financing in Africa Survey“).

Eine Partnerschaft mit Afrika

Weitere Informationen zur Klimabank der EU

Im vergangenen Jahr flossen fast 60 Prozent (58 Prozent) aller EIB-Finanzierungen in den Klima- und Umweltschutz. Das sind rund 36,5 Milliarden Euro. Die EIB-Gruppe als Ganzes hat in den zurückliegenden zwei Jahren 222 Milliarden Euro an Investitionen in Klimaschutz und ökologische Nachhaltigkeit angeschoben.

Die EIB kommt gut voran bei ihrem Ziel, weltweit im Zeitraum 2021–2030 Investitionen von mehr als einer Billion US-Dollar in Klimaschutz und ökologische Nachhaltigkeit anzustoßen. 2019 genehmigte die EIB ihre aktualisierten Leitlinien für Energiefinanzierungen. Damit finanziert sie keine Projekte mehr, die fossile Brennstoffe einschließlich Erdgas einsetzen, ohne den CO2-Ausstoß zu mindern.

Klimaschutz und ökologische Nachhaltigkeit

Die EIB und die Ukraine

Seit Beginn der russischen Invasion hat die EIB mit Unterstützung der Europäischen Kommission Soforthilfen von 1,7 Milliarden Euro für die Ukraine mobilisiert und ausgezahlt. Im Frühjahr 2023 gab sie im Zuge einer großen „EU für die Ukraine“-Initiative ihren EU4U-Fonds bekannt. Er soll helfen, möglichst schnell mehr Mittel für den dringendsten Infrastrukturbedarf der Ukraine aufzubringen und die Wirtschaft zu stützen.

Die EIB steht an der Seite der Ukraine

Hintergrundinformationen

Die EIB Global ist der Geschäftsbereich der EIB-Gruppe für wirksamere internationale Partnerschaften und Entwicklungsfinanzierung. Sie arbeitet als Teil von Team Europa eng und zielorientiert mit anderen Entwicklungsfinanzierungsinstituten und der Zivilgesellschaft zusammen. Über unsere Büros in aller Welt bringt die EIB Global die EIB-Gruppe näher zu den Menschen, Unternehmen und Institutionen vor Ort.

Anfragen für Interviews mit Mitgliedern der EIB-Delegation richten Sie bitte an die Pressestelle. Verfolgen Sie hier die neuesten Nachrichten aus Marrakesch Die EIB auf der Jahrestagung 2023 von Weltbank und IWF

Shirin Wheeler, +32 474 242 494, s.wheeler@eib.org

Driss Charrier Rachidi, +212 661 473 000, d.charrierrachidi@ext.eib.org