- EIB fördert Einrichtung von mehr als 1 800 Ultra-Schnellladestationen für E-Autos auf der Iberischen Halbinsel
- Kredit unterstützt Elektrifizierung des Straßenverkehrs und Übergang zu nachhaltigerem Mobilitätsmodell
- Ultra-Schnellladestationen laden Batterien je nach Fahrzeugmodell in etwa zehn Minuten auf bis zu 80 Prozent auf
- Projekt entspricht REPowerEU-Ziel, die Energieversorgung sicherer und die EU von Öl- und Gasimporten unabhängiger zu machen
Die Europäische Investitionsbank (EIB) hat einen Kredit über 150 Millionen Euro an Cepsa vergeben. Mit dem Geld will das Unternehmen an seinen Tankstellen in Spanien und Portugal mehr als 1 800 Ultra-Schnellladestationen für E-Fahrzeuge einrichten. Das Projekt ist Teil der Strategie des Unternehmens, in diesem Jahrzehnt die meisten seiner Tankstellen mit Ultra-Schnellladestationen auszustatten. Die EIB-Finanzierung fördert die Elektrifizierung und Dekarbonisierung der Mobilität auf der Straße und den schnelleren Übergang zu einem nachhaltigeren Modell. Außerdem unterstützt sie die Dekarbonisierungsstrategie „Positive Motion“ von Cepsa.
EIB-Vizepräsident Ricardo Mourinho Félix bei der Vertragsunterzeichnung in Madrid: „Mit dem Kredit setzt sich die EIB erneut für nachhaltige Mobilität ein, bei der es auf die Elektrifizierung und Dekarbonisierung des Straßenverkehrs ankommt. Wir brauchen eine für alle zugängliche Ladeinfrastruktur. Nur so können wir den Umstieg auf E-Fahrzeuge beschleunigen und die Emissionen in einem Sektor senken, der für die Klimaneutralität in der EU besonders wichtig ist. Das schaffen wir nur mit Unternehmen, die sich für die Dekarbonisierung starkmachen.“
Maarten Wetselaar, CEO von Cepsa: „Unsere ‚Positive Motion‘-Strategie setzt vor allem auf die Dekarbonisierung des Straßenverkehrs und eine nachhaltige Mobilität. Für den Umstieg auf Elektromobilität brauchen wir ein ultraschnelles Ladenetz. Nur so wird die Ladezeit auf längeren Strecken nicht zum nachfragedämpfenden Hindernis. Der EIB-Kredit hilft uns dabei, mehr als die Hälfte unserer Tankstellen in Spanien und Portugal mit Ultra-Schnellladestationen auszustatten.“
Die Finanzierung trägt zum Ziel der EU bei, bis 2025 auf europäischen Straßen eine Million Ladestationen für Elektrofahrzeuge einzurichten und damit die Dekarbonisierung des Verkehrssektors voranzubringen. Derzeit entfallen rund 73 Prozent aller Verkehrsemissionen in der EU auf den Straßenverkehr, der damit er zu den emissionsstärksten Branchen gehört.
Das Projekt entspricht den Zielen der EU-Strategie für nachhaltige und intelligente Mobilität und fällt unter die Connecting-Europe-Fazilität der Europäischen Kommission. Mehr als 70 Prozent der Ladestationen entstehen in Regionen mit einem Pro-Kopf-Einkommen unter 75 Prozent des EU-Durchschnitts. Damit trägt das Projekt auch zum Querschnittsziel der EIB bei, den wirtschaftlichen und sozialen Zusammenhalt zu fördern.
Der Kredit gehört zum Aktionsprogramm der EIB, mit dem die Bank den REPowerEU-Plan unterstützt. Der Plan soll die Energieversorgung sichern und Europas Abhängigkeit von Öl- und Gasimporten verringern.
Das Ultra-Schnellladenetz von Cepsa
Cepsa baut an seinen Tankstellen entlang der wichtigsten Verkehrsverbindungen und -korridore in Spanien und Portugal ein umfangreiches Netz von ultraschnellen Ladestationen mit einer Ladeleistung von mindestens 150 Kilowatt auf. Aktuell gibt es mehr als 130 Ultra-Schnellladepunkte, und weitere 330 kommen derzeit hinzu. Bis 2030 will Cepsa mehr als 1 000 Tankstellen mit diesen Ladesäulen ausstatten. Ultra-Schnellladestationen laden Batterien je nach Fahrzeugmodell in etwa zehn Minuten auf bis zu 80 Prozent auf.
Die EIB und nachhaltiger Verkehr
In Einklang mit ihren Leitlinien für Verkehrsfinanzierungen fördert die EIB Projekte, die den Verkehr umweltfreundlicher, sicherer und besser zugänglich machen. Nach der Annahme des Klimabank-Fahrplans und des europäischen Grünen Deals hat die Bank diese Leitlinien im Juli 2022 aktualisiert. Darin sind die vorrangigen Investitionen festgelegt, mit denen sich die Probleme im Verkehrssektor am wirksamsten bewältigen lassen und die somit maßgeblich dazu beitragen, den Sektor nachhaltiger zu gestalten. Sicher, zugänglich, grün und effizient. Das sind die vier miteinander verzahnten Grundpfeiler eines nachhaltigen Verkehrs. 2022 stellte die EIB-Gruppe mehr als zehn Milliarden Euro bereit, um den Verkehr in Europa nachhaltiger zu machen. In Spanien vergab sie dafür im gleichen Jahr 1,598 Milliarden Euro. Und in Portugal stellte sie 2022 mehr als 360 Millionen Euro für nachhaltigere Städte und Regionen bereit.
Weitere Informationen über die Unterstützung der EIB für den Verkehrssektor
Die EIB und die Energiesicherheit
Im Jahr 2022 vergab die EIB-Gruppe über 17 Milliarden Euro für die Energiewende in Europa. In Spanien förderte sie Projekte für nachhaltige Energie und natürliche Ressourcen mit einem Rekordbetrag von 3,197 Milliarden Euro, wodurch das Land zum zweitgrößten Empfänger von Finanzierungen in der EU wurde. In Portugal waren es im gleichen Jahr 650 Millionen Euro. Unsere Investitionen helfen Europa, die Energiewende zu beschleunigen und die Krise zu bewältigen, die der abrupte Gasstopp nach Russlands ungerechtfertigtem Angriff auf die Ukraine ausgelöst hat.
In seiner Sitzung vom Juli 2023 beschloss der Verwaltungsrat der EIB, die Mittel für REPowerEU-Projekte auf 45 Milliarden Euro aufzustocken. Der Plan soll Europas Abhängigkeit von Öl- und Gasimporten beenden. Mit den zusätzlichen Mitteln ergänzt die EIB ihr bereits starkes Engagement für saubere Energien und erhöht das im Oktober 2022 angekündigte 30-Milliarden-Euro-Paket um 50 Prozent.
Außerdem beschloss der Verwaltungsrat der EIB, den Kreis förderfähiger Sektoren zu erweitern, um die moderne Produktion strategischer Netto-Null-Technologien in der EU und die Gewinnung, die Verarbeitung und das Recycling kritischer Rohstoffe besser finanzieren zu können. Die Gelder werden bis 2027 eingesetzt und mobilisieren voraussichtlich Investitionen von insgesamt mehr als 150 Milliarden Euro für die Zielsektoren.
Weitere Informationen über die Unterstützung der EIB für den Energiesektor
Hintergrundinformationen
EIB
Die Europäische Investitionsbank-Gruppe (EIB-Gruppe), die aus der EIB und dem Europäischen Investitionsfonds (EIF) besteht, unterzeichnete 2022 in Spanien Finanzierungen von insgesamt mehr als 9,9 Milliarden Euro und unterstützte Projekte für Klimaschutz und ökologische Nachhaltigkeit in Rekordhöhe.
Die Connecting-Europe-Fazilität (CEF) ist ein Finanzierungsinstrument der EU zur Förderung von Wachstum, Beschäftigung und Wettbewerbsfähigkeit durch gezielte Infrastrukturinvestitionen auf europäischer Ebene.
Cepsa und Nachhaltigkeit
Mit seiner Strategie 2030 „Positive Motion“ treibt Cepsa einen tiefgreifenden Wandel voran. Ziel ist, die eigenen Unternehmensaktivitäten zu dekarbonisieren und auch seinen Kunden bei den Herausforderungen in diesem Bereich zu helfen. Dazu will das Unternehmen in diesem Jahrzehnt sieben bis acht Milliarden Euro investieren, davon etwa 60 Prozent in nachhaltige Projekte für Elektromobilität und die Produktion von grünen Molekülen, vor allem von grünem Wasserstoff und Biokraftstoffen.
Cepsa will nicht nur netto-null, sondern netto-positiv werden, damit seine Kunden und die Gesellschaft insgesamt den richtigen Weg einschlagen können. Mit seinem ehrgeizigen Fahrplan für weniger Emissionen gehört das Unternehmen zu den Branchenführern. Konkret sollen seine CO2-Emissionen (Scope 1 und 2) bis 2030 um 55 Prozent gegenüber 2019 sinken. Netto-null ist für 2050 anvisiert, danach netto-positiv. Dabei soll die CO2-Intensität seiner Produkte bis 2030 um 15 bis 20 Prozent sinken.
Die führenden ESG-Ratingagenturen sehen Cepsa als Benchmark der Branche. Sustainalytics kürte das Unternehmen das dritte Jahr in Folge zum besten unabhängigen Öl- und Gasunternehmen weltweit. Bei Moody’s rangiert Cepsa mit seiner ESG-Strategie und -Performance unter den drei besten Unternehmen des europäischen Energiesektors, und beim S&P Corporate Sustainability Assessment schaffte es Cepsa in das erste Quartil der weltweiten Energieunternehmen.