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  • Die technische Hilfe ermittelt zunächst in 15 Karibikländern geeignete Projekte in den Bereichen Wasser, Sanitärversorgung, Abfälle, Hochwasserschutz und saubere Meere
  • Danach unterstützt sie kostenfrei die Vorbereitung und Durchführung der ausgewählten Projekte, um die Global-Gateway-Investitionsagenda der EU umzusetzen
  • Finanziert wird sie mit einem Zuschuss von 8,5 Mio. Euro aus der EU-Investitionsfazilität für die Karibik
  • Das Technische-Hilfe-Konsortium hat seinen Sitz in der Karibik und trifft in Kürze mit interessierten Projektträgern zusammen

Die Europäische Investitionsbank (EIB) hat heute im Rahmen von Team Europa eine Technische-Hilfe-Fazilität für das karibische Programm für nachhaltiges Wassermanagement und den Schutz der Meere bekannt gegeben. Die Fazilität leistet fachkundige Hilfe bei der Ermittlung, Vorbereitung und Durchführung von Projekten in den Bereichen Wasser, Sanitärversorgung, Abfälle, Hochwasserschutz und saubere Meere in der Karibik. So erfüllen die Projekte hohe Umwelt- und Sozialstandards, tragen zur Gleichstellung bei und fördern die Klimaresilienz. Die EIB finanziert die ausgewählten Projekte aus einem Programmdarlehen von 150 Millionen Euro. Die Fazilität ist ein Beitrag zur Global-Gateway-Investitionsagenda, die auf dem EU-CELAC-Gipfel im Juli 2023 auf den Weg gebracht wurde.

EIB-Vizepräsident Ricardo Mourinho Félix: „Die EIB Global stellt sich den Herausforderungen im Wassersektor und fördert Klimaresilienz und Klimaadaptation auf der ganzen Welt – vor allem in der Karibik, die überproportional unter den Folgen des Klimawandels leidet. Ein nachhaltiges Wassermanagement verbessert die Gesundheit der Menschen und des Planeten, und es macht Volkswirtschaften stärker und Gesellschaften widerstandsfähiger.“

Jutta Urpilainen, EU-Kommissarin für internationale Partnerschaften: „Nach dem EU-CELAC-Gipfel im Juli hilft die Global-Gateway-Agenda der Region, die UN-Ziele für nachhaltige Entwicklung zu erreichen. Bei meinem Besuch im vergangenen Jahr konnte ich mich davon überzeugen, dass die Karibik besonders anfällig für den Klimawandel ist. Die Fazilität unterstreicht, wie wichtig unsere Partnerschaft über Global Gateway mit der Region ist: Gemeinsam unterstützen wir Familien, Firmen und Regierungen bei der Anpassung an eine sich verändernde Welt und bringen so wichtige Güter wie Wasser dahin, wo sie am dringendsten gebraucht werden.“

Nur wenige Regionen sind so anfällig für klimawandelbedingte Extremwetterereignisse wie die Karibik. Umso lauter ist ihr Ruf nach Klimaschutzmaßnahmen. Immer heftigere Stürme, steigende Temperaturen und stark schwankende Niederschläge erhöhen den Druck auf die Wasserinfrastruktur und das umliegende Meer. Der Wassersektor in der Karibik kämpft mit alternden Einrichtungen und Leitungen, hohen Wasserverlusten und unzureichenden Abwasserentsorgungs- und Wasserspeicherkapazitäten. Gleichzeitig bedrohen Sturmfluten und die Erwärmung und Versauerung der Meere das marine Ökosystem und die Wirtschaft und Gemeinschaften an den Küsten.

Die technische Hilfe wird finanziert durch einen Zuschuss von 8,5 Millionen Euro aus der EU-Investitionsfazilität für die Karibik. Umgesetzt wird sie unter Aufsicht der EIB von einem Konsortium aus COWI, EGIS, HR Wallingford und NOWAL, das von Barbados aus operiert. Technisches Know-how und fachliche Beratung stellen sicher, dass Projekte besonders wirkungsvoll und nachhaltig sind: So sorgen sie zum Beispiel für eine zuverlässigere und effizientere Wasserversorgung, einen leichteren Zugang zu sauberem Wasser, besseres Regenwassermanagement, mehr Hochwasserschutz sowie eine effektivere Sammlung und Behandlung von Abwasser und Abfällen.

Die Bekanntgabe erfolgte am Rande des 19. hochrangigen Forums der für Wasser zuständigen Ministerien auf der Jahreskonferenz des karibischen Wasser- und Abwasserverbandes vom 23. bis 27. Oktober in Guyana.

Hintergrundinformationen

Die Europäische Investitionsbank (EIB) ist die Einrichtung der Europäischen Union für langfristige Finanzierungen. Ihre Anteilseigner sind die Mitgliedstaaten der EU. Die Bank vergibt langfristige Mittel für solide Projekte, die den Zielen der EU entsprechen. Die EIB unterstützt Projekte in der Karibik seit 1978 mit langfristigen, günstigen Finanzierungen und stellt durch technische Hilfe sicher, dass die Projekte eine positive Wirkung auf Gesellschaft, Wirtschaft und Umwelt haben.

Die EIB ist einer der größten Geldgeber weltweit für Wasserprojekte. Bislang hat sie mit fast 79 Milliarden Euro mehr als 1 600 Projekte gefördert, die die Sanitärversorgung verbessern, den Zugang zu sicherem Trinkwasser ermöglichen und die Überschwemmungsgefahr verringern. Als Klimabank der EU hat sich die EIB verpflichtet, in den nächsten zehn Jahren eine Billion Euro für Klimaschutz und ökologisch nachhaltige Investitionen zu mobilisieren. Mit ihrer „Blue Sustainable Ocean Strategy“ unterstützt die EIB Investitionen in den Schutz der Meere und ihrer Ressourcen.

Weitere Informationen über EIB-Initiativen zum Schutz der Meere

Die EIB Global ist der Geschäftsbereich der EIB-Gruppe für wirksamere internationale Partnerschaften und Entwicklungsfinanzierungen sowie ein zentraler Partner bei Global Gateway. Sie will bis Ende 2027 Investitionen von 100 Milliarden Euro anschieben, das ist gut ein Drittel des Gesamtvolumens der Initiative. Die EIB Global arbeitet als Teil von Team Europa eng und zielorientiert mit anderen Entwicklungsfinanzierungsinstituten und der Zivilgesellschaft zusammen. Über unsere Büros in aller Welt bringt die EIB Global die EIB-Gruppe näher zu den Menschen, Unternehmen und Institutionen vor Ort.

Global Gateway

Global Gateway ist die europäische Strategie, die intelligente, saubere und sichere Verbindungen für Digitales, Energie und Verkehr fördern und weltweit die Gesundheit-, Bildung- und Forschungssysteme stärken soll. Über Team Europa bringt Global Gateway die EU, ihre Mitgliedstaaten und ihre Finanzierungs- und Entwicklungsinstitutionen zusammen, um private Investitionen für eine transformative Wirkung zu erleichtern. Global Gateway soll bis zu 300 Milliarden Euro an Investitionen mobilisieren. Die Strategie steht in Einklang mit der Agenda 2030 der Vereinten Nationen und ihren Zielen für nachhaltige Entwicklung sowie mit dem Pariser Klimaabkommen.

Die Global-Gateway-Investitionsagenda in der Karibik

Eines der wichtigsten Ergebnisse des EU-CELAC-Gipfels am 17. und 18. Juli 2023 war die Global-Gateway-Investitionsagenda in Lateinamerika und der Karibik. Schwerpunkt der EU-Beteiligung ist die grüne, digitale und gerechte Wende; an ihrem Erfolg wirken Mitgliedstaaten und Finanzinstitute mit. Der Schlüssel zum Erfolg der Agenda liegt in der Einbindung des Privatsektors. Ihre Hauptprioritäten für die Karibik sind Braunalgen, die Seeschifffahrt, erneuerbare Energien und Wassermanagement.

Die Investitionsfazilität für die Karibik (CIF) fördert Investitionen in Infrastrukturprojekte, die die wirtschaftliche Entwicklung und das Wachstum voranbringen, die regionale Integration fördern und die Armut in der Karibik bekämpfen. Die Fazilität mobilisiert Kredite und andere Formen der Unterstützung für Projekte, die sonst nur schwer geeignete Mittel erhalten. Sie schließt diese Finanzierungslücken, indem sie Zuschüsse von EU-Partnern sammelt und weitere Investitionen anstößt.