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  • Die Vizepräsidentin des Europaparlaments wurde zum Mitglied des Direktoriums der EU-Bank ernannt. 
  • Beers Ernennung erfolgt zum Ende der Amtszeit von EIB-Präsident Werner Hoyer, dem die Spanierin Nadia Calviño nachfolgt.

Die Europäische Investitionsbank (EIB) hat die Ernennung von Nicola Beer zum Mitglied ihres Direktoriums bekannt gegeben. Die neue Vize-Präsidentin ist die erste Frau aus Deutschland auf diesem Posten. Ihre Ernennung folgt auf Vorschlag der Bundesregierung und auf den formellen Beschluss der EU-Mitgliedstaaten, den Anteilseignern der EU-Bank.

Beer ist bisher Vizepräsidentin des Europaparlaments für die liberale Renew-Fraktion. Als Mitglied des Europaparlaments arbeitete sie vorrangig in den Ausschüssen für Wirtschaft und Währung, für Auswärtige Angelegenheiten und für Industrie und Wissenschaften. Sie war die Berichterstatterin für das Gesetz über Kritische Rohstoffe, das am 12. Dezember im Europäischen Parlament beschlossen wurde. 2021/22 war sie Teil der Parlamentsdelegation bei der Konferenz über die Zukunft Europas. 

Die Bankkauffrau und Rechtsanwältin ist 1991 der FDP beigetreten. Sie begann ihre politische Karriere in Hessen, wo sie Staatssekretärin für Europaangelegenheiten wurde und von 2012 bis 2014 Kultusministerin war.  2017 zog sie als Abgeordnete in den Bundestag ein. Von 2013 bis 2019 war sie zudem Generalsekretärin der FDP.

Während der Amtszeit von EIB-Präsident Werner Hoyer, die am 31. Dezember 2023 endet, gab es unter den acht Vizepräsidenten im EIB-Direktorium keinen weiteren Deutschen. Neue EIB-Präsidentin wird am 1. Januar 2024 die bisherige spanische Wirtschaftsministerin Nadia Calviño.   

EIB-Präsident Werner Hoyer begrüßt die neue Vize-Präsidentin: „Ich kenne Nicola Beer seit vielen Jahren als begeisterte Europäerin. Ich freue mich, dass sie in das EIB-Direktorium einzieht, um künftig das Wirken der EU-Bank zum Wohl der Menschen und der Wirtschaft in der Europäischen Union zu stärken.“

“Es ist mir eine Ehre, Vizepräsidentin der Europäischen Investitionsbank zu werden, der EU-Bank, die eine der größten multilateralen Finanzinstitution der Welt und einer der größten Klima-Finanzierer ist“, sagte Nicola Beer. „EIB-Finanzierungen sind ein wichtiges Mittel, die Wettbewerbsfähigkeit der europäischen Wirtschaft zu steigern, Innovationen zu fördern und Partnerschaften weltweit zu stärken. Damit leistet die EIB einen maßgeblichen Beitrag zur offenen strategischen Souveränität Europas. Ich freue mich als Mitglied ihres Direktoriums zu ihrem Erfolg beizutragen.“

Hintergrundinformationen

Das Direktorium ist das ständige geschäftsführende Kollegialorgan der EIB. Es besteht aus neun Mitgliedern – dem Präsidenten und acht Vizepräsidenten. Es nimmt unter der Aufsicht des Präsidenten und der Kontrolle des Verwaltungsrats die laufenden Geschäfte der Bank wahr, bereitet die Entscheidungen des Verwaltungsrats vor und sorgt für ihre Umsetzung. Seine Mitglieder werden vom Rat der Gouverneure – den Finanzministerinnen und Finanzministern der EU – auf Vorschlag des Verwaltungsrats bestellt.

Die EIB-Gruppe ist die Einrichtung der Europäischen Union für langfristige Finanzierungen. Ihre Anteilseigner sind die Mitgliedstaaten der EU. Die Gruppe besteht aus der Europäischen Investitionsbank (EIB) und dem Europäischen Investitionsfonds (EIF). Die EIB finanziert solide Investitionen, die den Zielen der EU entsprechen. Dazu zählen sozialer und territorialer Zusammenhalt, Wettbewerbsfähigkeit, Innovation und ein gerechter Übergang zur Klimaneutralität.

Als Reaktion auf den Ukrainekrieg hat die EIB ihr Finanzierungsvolumen für saubere Energie auf Rekordniveau erhöht und wichtige Investitionen gefördert, damit sich Europa von den Fesseln der fossilen Energie befreien kann. Außerdem hat die EU-Bank für Projekte im Bereich Sicherheit mehr Finanzierungen vergeben als je zuvor.

Die EIB hat als erste multilaterale Entwicklungsbank die Förderung für fossile Brennstoffe eingestellt und sich verpflichtet, bis 2030 mindestens eine Billion Euro für Investitionen in den Klimaschutz zu mobilisieren. Mehr als die Hälfte der Finanzierungen der EIB-Gruppe entfiel 2022 auf Projekte für Klimaschutz und ökologische Nachhaltigkeit. Gleichzeitig wurde fast die Hälfte der EIB-Finanzierungen innerhalb der EU für Projekte in Kohäsionsregionen mit niedrigerem Pro-Kopf-Einkommen unterzeichnet, was das Engagement der Bank für ein gerechtes Wachstum verdeutlicht.

Die EIB-Gruppe ist in Europa führend in der Innovationsfinanzierung. Der EIF verbessert den Finanzierungszugang kleiner und mittlerer Unternehmen in Europa über eine Vielzahl ausgewählter Finanzintermediäre – von Banken, Garantieinstituten und Leasinggesellschaften über Anbieter von Mikrokrediten bis zu Private-Equity-Fonds. Er entwickelt Eigen- und Fremdkapitalinstrumente, mit denen er die Ziele der EU unterstützt und fördert mithilfe von Finanzierungsinstrumenten der EU wie dem Programm InvestEU wirksam Unternehmertum, Wachstum, Innovation, Forschung und Entwicklung, digitalen Wandel sowie die Beschäftigung. Anfang dieses Jahres startete der EIF die European Tech Champions Initiative, einen ehrgeizigen Dachfonds, der sicherstellen soll, dass Tech-Pioniere aus Europa in Europa bleiben.

Für die Finanzierungen der EIB außerhalb der EU ist die EIB Global zuständig. Als zentraler Partner bei Global Gateway der EU will die Bank bis 2028 Investitionen von mindestens 100 Milliarden Euro anschieben; das ist gut ein Drittel des Gesamtziels der Initiative. Über ihre Büros in aller Welt ist sie nah an den Menschen, Unternehmen und Institutionen vor Ort. Dabei arbeitet sie als Teil von Team Europa eng mit anderen Instituten für Entwicklungsfinanzierung zusammen.

Weitere Informationen zur Rolle und Arbeit der EIB-Gruppe