• Kredit über 145 Mio. Euro für öffentliche Gesundheit und Sicherheit sowie besseren Arbeitsschutz
  • Projekt verbessert auch die Ressourceneffizienz
  • Erste Anlage zur Entfernung von Tritium in Europa und die dritte weltweit

Die Europäische Investitionsbank (EIB) und die Societatea Nationala Nuclearelectrica SA haben einen Finanzierungsvertrag über 145 Millionen Euro unterzeichnet. Das Geld fließt in den Bau der ersten europäischen Anlage zur Entfernung von Tritium am Standort des Kernkraftwerks Cernavodă. Die Anlage wird das Tritium aus dem Kühlmittel und dem Moderator des Reaktors entfernen. Sie soll den Umweltschutz verbessern und die Risiken für die Gesundheit und die Sicherheit der Öffentlichkeit und der Beschäftigten des Kernkraftwerks reduzieren – in Einklang mit den Zielen der Nuclearelectrica und der EU in den Bereichen Umwelt, Soziales und Goverance (ESG).

Das Projekt erhöht die Strahlungssicherheit des Kraftwerks, reduziert das Volumen der radioaktiven Abfälle und stellt die Sicherheit und Gesundheit der Beschäftigten in den Vordergrund. Durch die Entfernung des Tritiums können zudem Kühlmittel und Moderator wiederverwendet werden. Nach erfolgreichem Abschluss des Projekts lassen sich regelmäßige Wartungsarbeiten, Sanierungen sowie eine etwaige Abschaltung des Kernkraftwerks einfacher, sicherer und effizienter durchführen.

EIB-Vizepräsident Kyriacos Kakouris: „Die EIB finanziert weltweit nachhaltige Energieprojekte. Daher freuen wir uns, dieses Vorhaben zu unterstützen, das für die Gesundheit, Sicherheit und Kreislaufwirtschaft viele Vorteile bringt und von einem erfahrenen Projektträger umgesetzt wird.“

Cosmin Ghiță, CEO von Nuclearelectrica: „Das Projekt ist Teil unseres Investitionsprogramms, das die Entwicklungen im Nuklearsektor mit der nationalen Energiepolitik in Einklang bringen soll. Die Anlage zur Entfernung von Tritium – die erste ihrer Art in Europa und die dritte weltweit – nutzt eine innovative rumänische Technologie, die vom nationalen Forschungs- und Entwicklungsinstitut für kryogene und isotopische Technologien (ICSI Rm. Vâlcea) entwickelt wurde. Mit ihr kann sich Rumänien zu einem europäischen Zentrum für die Produktion und den Export von Tritium entwickeln, dem Brennstoffkandidaten für künftige saubere Kernfusionsreaktoren. Wir freuen uns, eine innovative rumänische Technologie einzuführen, die auf jahrelanger Forschung und Entwicklung beruht und die Führungsrolle Rumäniens in der Nuklearindustrie unterstreicht.“

Der Ansatz der EIB für Kernkraftprojekte ist in ihren Finanzierungskriterien für Energieprojekte 2013 dargelegt und ist seither unverändert. Die Bank verfolgt einen technologieneutralen Ansatz, der in Einklang steht mit dem Dekarbonisierungsziel der EU und dem Bestreben, die Energieversorgung und die Wettbewerbsfähigkeit auf ökologisch nachhaltige, kosteneffiziente, wirksame, sichere und sozialverträgliche Weise zu sichern.

Hintergrundinformationen

Die EIB ist die Einrichtung der Europäischen Union für langfristige Finanzierungen. Ihre Anteilseigner sind die Mitgliedstaaten der EU. Die EIB vergibt langfristige Mittel für solide Projekte, die den Zielen der EU entsprechen. Sie ist seit Anfang der 1990er-Jahre in Rumänien aktiv. Seither hat die Bank mit 180 Finanzierungen im Gesamtvolumen von 17,78 Milliarden Euro den regionalen Zusammenhalt, die Infrastruktur und die Gesundheitsversorgung verbessert und kleine und mittlere Unternehmen gefördert.

Nuclearelectrica

Nuclearelectrica ist der zweitgrößte Stromerzeuger Rumäniens und landesweit der einzige Anbieter von Atomstrom. Das Unternehmen deckt etwa 20 Prozent des rumänischen Strombedarfs und erzeugt 35 Prozent seines Stroms ohne Treibhausgasemissionen.