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  • Die neuen Investitionen in die Bewässerung schützen das wichtige Agrargebiet Platys vor Dürren und beleben die Landwirtschaft auf der Insel
  • Die EIB und die CEB finanzieren ein Projekt über 160 Mio. Euro, das den Bau von Reservoirs mit einer Kapazität von 21 Mio. Kubikmeter vorsieht

Die Europäische Investitionsbank (EIB) und die Entwicklungsbank des Europarates (CEB) haben jeweils 80 Millionen Euro für umfangreiche Neuinvestitionen auf Kreta zugesagt. Finanziert wird damit die Modernisierung des Bewässerungssystems, um wichtige Agrarflächen in der Region Platys gegen Dürren und Überschwemmungen zu schützen.

Geplant ist der Bau neuer Reservoirs mit einer Kapazität von 21 Millionen Kubikmeter und eines Bewässerungsnetzes für bis 4 350 Hektar im Umland der Region Platys (Regionalbezirk Rethymno). Damit soll die Bewässerungslandwirtschaft gesichert und verbessert und das Gebiet gegen Dürren und Überschwemmungen gewappnet werden. Ebenfalls geplant ist der Bau einer 18,6 Kilometer langen Leitung vom Reservoir zu dem stark ausgebeuteten Grundwasserleiter in der landwirtschaftlichen Messara-Ebene.

EIB-Vizepräsident Kyriacos Kakouris, der griechische Infrastruktur- und Verkehrsminister Christos Staikouras und der griechische Finanzminister Kostas Hatzidakis unterzeichneten den Finanzierungsvertrag der EIB am 16. Februar 2024 in Athen. Den Kredit der CEB unterzeichnete der CEB-Vizegouverneur für Zielgruppenländer Tomáš Boček mit den Ministern Staikouras und Hatzidakis.

EIB-Vizepräsident Kakouris: „Klimaschutz und Nachhaltigkeit sind die Leitmotive der EIB-Strategie für die Landwirtschaft. Schwerpunkt dieser Finanzierung sind Lebensmittelqualität und -sicherheit und eine nachhaltige ländliche Entwicklung für alle. Diese wichtigen Arbeiten steigern außerdem die Wertschöpfung der landwirtschaftlichen Produktion auf Kreta, weil sie die Wasserkosten für Agrarbedarf senken, und sie sind eine wichtige Maßnahme im Kampf gegen den Klimawandel in der Region.“

Infrastruktur- und Verkehrsminister Staikouras: „Für mein Ministerium ist eine rationale Bewirtschaftung der Wasserressourcen ein vorrangiges politisches Ziel angesichts der sich zuspitzenden Klimakrise. Gleichzeitig fördert es den primären Sektor und sichert jetzt und in Zukunft die Wasserversorgung der Bevölkerung. Der Bau des Platys-Staudamms in Rethymno ist ein beispielhaftes Projekt, das die Wasserversorgung in dem Bezirk und die Bewässerung von 45 Quadratkilometern in Messara, dem Herzstück der landwirtschaftlichen Produktion auf der Insel, sicherstellt. Wir schaffen Infrastruktur, die eine nachhaltige Entwicklung fördert, die Wirtschaft ankurbelt und den sozialen Zusammenhalt stärkt.“

Finanzminister Hatzidakis: „Klimarisiken können die Wirtschaftsleistung und das öffentliche Wohl stark beeinträchtigen. Wir freuen uns über die Unterstützung von EIB und CEB für diese neuen Investitionen, die potenzielle Schäden und Kosten durch diese Risiken begrenzen. Und mich freut besonders, dass das Projekt in meiner Geburtsregion Rethymno durchgeführt wird.“

CEB-Vizegouverneur Boček: „Wir begrüßen diese Partnerschaft mit Griechenland und der EIB für einen leichteren Zugang zu Finanzierungen, um die sozialen Dimensionen des Klimawandels anzupacken, vulnerable Gruppen besonders zu fördern und Entvölkerungstrends in der Platys-Region entgegenzuwirken.“

Die Neuinvestitionen schützen nicht nur gegen mögliche Dürren und Überschwemmungen, sondern senken auch die Treibhausgas-Emissionen, weil sie die Biomasse und das Rückhaltevermögen der Olivenbäume erhöhen und weniger Wasser gefördert werden muss. Das Projekt steigert außerdem die Wertschöpfung der landwirtschaftlichen Produktion, denn es reduziert die Wasserkosten für Agrarbedarf, und es ist eine wichtige Maßnahme im Kampf gegen den Klimawandel in der Region.

Und da es mehr Wasser auf nachhaltigem Niveau im Grundwasserleiter hält und durch neue Dauerarbeitsplätze im Infrastrukturbetrieb und der Landwirtschaft eines Gebiets mit schrumpfender Bevölkerung den sozialen Zusammenhalt verbessert, hat das Projekt auch ökologische und soziale Vorteile.

Ein ganzheitlicher Ansatz für gezielte Investitionen in Griechenland

Die technischen Konzepte der EIB und der CEB für das Projekt stellen eine ganzheitliche und integrierte Wasserbewirtschaftung sicher und tragen damit signifikant zur ökologischen Nachhaltigkeit und sozioökonomischen Tragfähigkeit bei. Das Projekt fördert zudem weniger entwickelte und Übergangsgebiete auf Kreta, denn es bringt neue Investitionen in eine Region, deren Pro-Kopf-Einkommen unter dem EU-Durchschnitt liegt. Und es bekräftigt das Engagement der beiden Banken für gerechtes Wachstum und die Angleichung der Lebensstandards.

Die neue Finanzierung fällt unter die Ziele der EIB-Gruppe, verstärkt Investitionen in Klimaschutz und ökologische Nachhaltigkeit zu fördern, wie etwa die Anpassung an die Erderwärmung, die zu häufigeren und verheerenderen Dürren und Überschwemmungen führen dürfte.

Für die CEB sind die sozialen Dimensionen des Klimawandels ein zentrales Querschnittsziel ihres Strategischen Rahmens 2023–2027, weil Klimarisiken Ungleichheit verschärfen und vulnerable Menschen in einem Teufelskreis der Unterentwicklung gefangen halten.

Hintergrundinformationen

EIB

Die Europäische Investitionsbank (EIB) ist die Einrichtung der Europäischen Union für langfristige Finanzierungen. Ihre Anteilseigner sind die Mitgliedstaaten. Sie vergibt Mittel für solide Investitionen, die zu den Zielen der EU beitragen. EIB-Projekte bringen Wettbewerbsfähigkeit, Innovationen, eine nachhaltige Entwicklung, den sozialen und territorialen Zusammenhalt und einen gerechten und schnellen Übergang zur Klimaneutralität voran.

Die EIB-Gruppe, zu der auch der Europäische Investitionsfonds (EIF) gehört, unterzeichnete 2023 neue Finanzierungen von insgesamt 88 Milliarden Euro für über 900 Projekte. Diese Mittel werden voraussichtlich Investitionen von rund 320 Milliarden Euro anschieben, 400 000 Unternehmen erreichen und 5,4 Millionen Arbeitsplätze schaffen oder sichern.

Alle Projekte, die die EIB-Gruppe finanziert, entsprechen dem Pariser Klimaabkommen. Die EIB-Gruppe fördert keine Investitionen in fossile Brennstoffe. In unserem Klimabank-Fahrplan haben wir zugesagt, in den zehn Jahren bis 2030 ca. 1 Billion Euro für das Klima und ökologische Nachhaltigkeit zu mobilisieren, und wir sind auf gutem Weg dorthin. Über die Hälfte unserer jährlichen Finanzierungen ist für Projekte bestimmt, die direkt zur Eindämmung des Klimawandels, zur Anpassung an seine Folgen und zu einer gesünderen Umwelt beitragen.

In der EU fließt etwa die Hälfte der EIB-Mittel in Kohäsionsregionen, wo das Pro-Kopf-Einkommen niedriger ist. Dies unterstreicht den Willen der Bank, ein gerechtes Wachstum zu fördern und die Lebensstandards anzugleichen.

Die CEB

Die Entwicklungsbank des Europarats (CEB) ist eine multilaterale Entwicklungsbank mit der Aufgabe, den sozialen Zusammenhalt in ihren 43 Mitgliedstaaten in ganz Europa zu fördern. Die CEB finanziert Investitionen in den Bereichen Bildung, Gesundheit und bezahlbarer Wohnraum, mit Schwerpunkt auf den Bedürfnissen vulnerabler Menschen. Zu ihren Kreditnehmern zählen unter anderem Staaten, lokale und regionale Körperschaften, öffentliche und private Banken und gemeinnützige Organisationen. Als multilaterale Bank mit erstklassigem Rating refinanziert sich die CEB über die internationalen Kapitalmärkte. Ihre Projekte genehmigt sie nach strengen sozialen, ökologischen und Governance-Kriterien. Die CEB bietet auch technische Hilfe an und setzt ergänzend Gebermittel für ihre Projekte ein.