- Estnischer Staat erhält zweite Tranche eines Darlehens über 700 Mio. Euro
- EIB ergänzt damit EU-Zuschüsse für die grüne und digitale Wende
Die Europäische Investitionsbank (EIB) hat grünes Licht gegeben für einen Kredit über 400 Millionen Euro an die Republik Estland. Mit den Mitteln will das Land Investitionen in die grüne und digitale Wende fördern. Die Finanzierung ist die zweite und letzte Tranche eines EIB-Darlehens über 700 Millionen Euro zur Stärkung der estnischen Wirtschaft.
Das EIB-Darlehen ergänzt Zuschüsse der Europäischen Union und unterstützt ihre Kohäsionspolitik in Estland im Planungszeitraum 2021–2027. In der EU fließt etwa die Hälfte der EIB-Mittel in Kohäsionsregionen, wo das Pro-Kopf-Einkommen niedriger ist.
Die EIB kofinanziert in Estland unter anderem Projekte für einen gerechten Übergang zu einer CO2-armen Wirtschaft im Kreis Ida-Virumaa.
Insgesamt plant der estnische Staat Investitionen von 5,2 Milliarden Euro. Etwa 3,4 Milliarden Euro sollen aus EU-Strukturfonds finanziert werden, der Rest aus dem nationalen Beitrag, der den EIB-Kredit einschließt.
„Mit dem EIB-Darlehen kann Estland die durch EU-Zuschüsse geförderten Projekte auf den Weg bringen und rasch umsetzen, für eine smarte, grünere und besser vernetzte Gesellschaft“, sagte EIB-Direktor Jean-Christophe Laloux, der die Vereinbarung für die Bank unterzeichnete. „Es ist ein Kernelement unserer Unterstützung für die estnische Wirtschaft und für die Umsetzung des Programms für die Kohäsionspolitik.“
Ähnliche Vereinbarungen zwischen der EIB und Estland gab es bereits in vorherigen Finanzierungszeiträumen, nämlich eine über 550 Millionen Euro und eine weitere über 720 Millionen Euro.
Mart Võrklaev, Finanzminister von Estland: „Der Aufbau einer forschungsintensiven und ressourcensparenden Wirtschaft und die grüne und digitale Wende würden sehr viel länger dauern, wenn wir das allein mit estnischen Steuergeldern stemmen müssten. Als grün eingestelltes Land werden wir die EIB-Finanzierung und die EU-Kohäsionsmittel nutzen, um auf dem Weg zur CO2-Neutralität und bei der Digitalisierung schneller voranzukommen. Die jüngsten Krisen haben klar gezeigt, wie nötig das ist. Deshalb freue ich mich, dass wir die EIB-Hilfe für schnellere Fortschritte nutzen können.“
Hintergrundinformationen
EIB
Die Europäische Investitionsbank (EIB) ist die Einrichtung der Europäischen Union für langfristige Finanzierungen. Ihre Anteilseigner sind die Mitgliedstaaten. Sie vergibt Mittel für solide Investitionen, die zu den Zielen der EU beitragen. EIB-Projekte bringen Wettbewerbsfähigkeit, Innovationen, eine nachhaltige Entwicklung, den sozialen und territorialen Zusammenhalt und einen gerechten und schnellen Übergang zur Klimaneutralität voran.
Die EIB-Gruppe, zu der auch der Europäische Investitionsfonds (EIF) gehört, unterzeichnete 2023 neue Finanzierungen von insgesamt 88 Milliarden Euro für über 900 Projekte. Diese Mittel werden voraussichtlich Investitionen von rund 320 Milliarden Euro anschieben, 400 000 Unternehmen erreichen und 5,4 Millionen Arbeitsplätze schaffen oder sichern.
Alle Projekte, die die EIB-Gruppe finanziert, entsprechen dem Pariser Klimaabkommen. Die EIB-Gruppe fördert keine Investitionen in fossile Brennstoffe. In unserem Klimabank-Fahrplan haben wir zugesagt, in den zehn Jahren bis 2030 ca. 1 Billion Euro für das Klima und ökologische Nachhaltigkeit zu mobilisieren, und wir sind auf gutem Weg dorthin. Über die Hälfte unserer jährlichen Finanzierungen ist für Projekte bestimmt, die direkt zur Eindämmung des Klimawandels, zur Anpassung an seine Folgen und zu einer gesünderen Umwelt beitragen.
In der EU fließt etwa die Hälfte der EIB-Mittel in Kohäsionsregionen, wo das Pro-Kopf-Einkommen niedriger ist. Dies unterstreicht den Willen der Bank, ein gerechtes Wachstum zu fördern und die Lebensstandards anzugleichen.
2023 hat die EIB Rekordfinanzierungen von insgesamt 540 Millionen Euro für Projekte in Estland vergeben. Das ist ein deutlicher Anstieg gegenüber 2022. Über die letzten fünf Jahre beliefen sich damit die Finanzierungen der EIB-Gruppe in dem Land auf insgesamt fast zwei Milliarden Euro. Weitere Informationen