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  • EIB finanziert mit 300 Mio. Euro zwei Erdbeobachtungs-Satelliten für Polen
  • Projekt fällt unter die Strategische Europäische Sicherheitsinitiative der EIB und entspricht dem neuen Aktionsplan der EIB-Gruppe für die Sicherheits- und Verteidigungsindustrie

Die Europäische Investitionsbank (EIB) fördert die Entwicklung und den Start von zwei Erdbeobachtungs-Satelliten, die Polen hochauflösende Bilder für zivile und Verteidigungszwecke liefern. Das gab die Bank heute bekannt. Dazu vergibt die EIB einen Kredit über 300 Millionen Euro an die Bank Gospodarstwa Krajowego (BGK). Das Projekt unterstützt die europäische Raumfahrtindustrie mit der neuesten Technologie für Satelliten in erdnaher Umlaufbahn. Zuvor hatte der Verwaltungsrat der EIB den neuen Aktionsplan der EIB-Gruppe für die Sicherheits- und Verteidigungsindustrie genehmigt, der mehr Investitionen in dem Sektor vorsieht.

Nadia Calviño sagte in Warschau beim ersten Besuch in Polen seit ihrem Amtsantritt als Präsidentin der EIB-Gruppe: „Ich hatte gerade ein hervorragendes Meeting mit Ministerpräsident Tusk. Es hat uns bestätigt, dass wir mit unseren Prioritäten ganz auf einer Linie liegen. Wir feiern diesen Monat den 20. Jahrestag des EU-Beitritts von Polen, und ich möchte Ihnen und besonders Ministerpräsident Tusk zu diesem außerordentlichen Weg gratulieren. Ich bin beeindruckt, wie das Land sich in diesen zwei Jahrzehnten verändert und entwickelt hat. Polen ist eine großartige Erfolgsgeschichte, ein leuchtendes Beispiel für die Vorteile der EU-Mitgliedschaft. Entsprechend stolz bin ich, dass die Europäische Investitionsbank-Gruppe maßgeblich zu diesem großen Erfolg beigetragen hat. Die EU finanziert Straßen und Bahnstrecken, moderne Städte und die Energiewende in Polen. Dafür hat die Europäische Investitionsbank-Gruppe fast 100 Milliarden Euro in Polen investiert.“

Sie fügte hinzu: „Heute kündigen wir ein weiteres wegweisendes Investitionsprojekt in Polen an. Ich bin wirklich froh, gemeinsam mit Ministerpräsident Tusk und unseren Partnern bei der BGK bekanntzugeben, dass die EIB-Gruppe 300 Millionen Euro für Polens erstes Erdbeobachtungs-Satellitensystem vergeben wird. Das System soll eine Reihe von Initiativen für duale, zivile und Sicherheitszwecke unterstützen. Das entspricht dem neuen Aktionsplan der EIB-Gruppe für die europäische Sicherheits- und Verteidigungsindustrie, den wir gerade auf den Weg gebracht haben. Ich freue mich sehr, dass die erste Operation unter diesem Aktionsplan hier in Polen unterzeichnet wird.“

Präsidentin Calviño trifft bei ihrem Besuch neben Ministerpräsident Donald Tusk auch Außenminister Radosław Sikorski und Finanzminister Andrzej Domański.

EIB-Vizepräsidentin Teresa Czerwińska: „Investitionen in Innovation stärken die Sicherheit und den Wohlstand unserer Gesellschaft und fördern das Wirtschaftswachstum. Das ist für die EIB zentral. Mit diesem neuen Satellitenprojekt kann Polen in die Raumfahrtindustrie einsteigen und zur Autonomie der EU im Weltraum beitragen. Überdies können wir damit unsere langjährige Partnerschaft mit der BGK festigen.“

Marta Postuła, erste Vizepräsidentin der polnischen Entwicklungsbank BGK: „Dies ist ein einzigartiges Projekt von strategischer Bedeutung für Polen, das wir dank der Zusammenarbeit mit der EIB realisieren können. So verstehen wir auch den Auftrag unserer Bank: die sozioökonomische Entwicklung des Landes zu unterstützen. Wir investieren in Schlüsselprojekte, für unsere und künftige Generationen. Satelliten verschaffen uns einen gewaltigen und notwendigen Zugang zu Wissen, mit dem wir unsere Sicherheit stärken können – die militärische und die zivile. Das ist ein großer Schritt nach vorne für uns in der Digitalisierung. Mit solchen Investitionen gewinnt die Raumfahrtindustrie an Bedeutung für die polnische Wirtschaft.“

Das heute angekündigte Projekt umfasst das Design, die Montage, den Test und den Start eines Satellitenpaars, das hochauflösende Bilder liefern kann. Hinzu kommen zwei Bodenstationen für die Steuerung der Satelliten und den Download der Bilder, die vom polnischen Verteidigungsministerium, dem Innenministerium und staatlichen Stellen wie der polnischen Raumfahrtagentur genutzt werden. Laut Plan sollen die beiden Satelliten 2028 in Betrieb gehen.

Mehr Unterstützung für den Schutz des Friedens und der Sicherheit in Europa ist eine der acht strategischen Prioritäten, die Präsidentin Calviño als Teil des strategischen Fahrplans der EIB-Gruppe skizzierte, der von den EU-Finanzministerinnen und -ministern begrüßt wurde. Nach intensivem Austausch mit den Anteilseignern der Bank, Finanzmärkten und wichtigen Stakeholdern sowie der Aufforderung des Europäischen Rats, europäischen Unternehmen im Sicherheits- und Verteidigungssektor den Zugang zu Kapital zu erleichtern, wurde letzte Woche der Aktionsplan der EIB-Gruppe für die Sicherheits- und Verteidigungsindustrie formell vom Verwaltungsrat der EIB genehmigt.

Wie im Aktionsplan vorgesehen, hat die EIB-Gruppe ein Security and Defence Office als zentrale Anlaufstelle für Sicherheits- und Verteidigungsprojekte eingerichtet. Mit finanzieller Unterstützung und Beratung wird es Europas Sicherheits- und Verteidigungsfähigkeiten stärken.

Die Neuerungen sollen Firmen des europäischen Sicherheits- und Verteidigungssektors den Zugang zu Krediten der EIB-Gruppe aus dem 6-Milliarden-Euro-Topf der Strategischen Europäischen Sicherheitsinitiative und der Defence Equity Facility des Europäischen Investitionsfonds erleichtern und Investitionen beschleunigen.

Hintergrundinformationen

Die EIB-Gruppe in Polen: Zahlen und Fakten

  • Polen zählt Jahr für Jahr zu den Hauptempfängern von Finanzierungen der EIB-Gruppe. 2023 vergab die Gruppe fast 5,1 Milliarden Euro für Kernprioritäten des Landes. EIB-Ergebnisse 2023: Polen erhält von der EIB-Gruppe 2023 fast 5,1 Mrd. Euro für die Wirtschaft
  • Insgesamt hat die EIB fast 100 Milliarden Euro für Projekte vergeben, die das Leben der Menschen in Polen verbessern und die Wirtschaft des Landes stärken.

Die Europäische Investitionsbank (EIB) ist die Einrichtung der Europäischen Union für langfristige Finanzierungen. Ihre Anteilseigner sind die Mitgliedstaaten. Sie vergibt Mittel für solide Investitionen, die zu den Kernzielen der EU beitragen. EIB-Projekte stärken die Wettbewerbsfähigkeit, eine nachhaltige Entwicklung und den sozialen und territorialen Zusammenhalt. Sie fördern Innovationen und beschleunigen einen gerechten Übergang zur Klimaneutralität.

Die EIB-Gruppe, zu der auch der Europäische Investitionsfonds (EIF) gehört, unterzeichnete 2023 neue Finanzierungen von insgesamt 88 Milliarden Euro für über 900 Projekte.

Diese Mittel werden voraussichtlich Investitionen von rund 320 Milliarden Euro anschieben, 400 000 Unternehmen erreichen und 5,4 Millionen Arbeitsplätze schaffen oder sichern.

Unter ihrem Klimabank-Fahrplan vergibt die EIB-Gruppe über die Hälfte ihrer jährlichen Finanzierungen für Projekte, die direkt zur Eindämmung des Klimawandels, zur Anpassung an seine Folgen und zu einer gesünderen Umwelt beitragen.

In der EU fließt etwa die Hälfte der EIB-Mittel in Kohäsionsregionen, wo das Pro-Kopf-Einkommen niedriger ist. Damit fördert die Bank ein gerechtes Wachstum, um die Lebensstandards anzugleichen.

Die Bank Gospodarstwa Krajowego (BGK):

Die BGK ist die polnische Entwicklungsbank und fördert ein nachhaltiges soziales und wirtschaftliches Wachstum in Polen. Sie initiiert und vermittelt Kooperationen zwischen Unternehmen, dem öffentlichen Sektor und Finanzinstituten. Die Bank finanziert außerdem Investitionen in Infrastruktur, erleichtert den Zugang zum Wohnungs- und Häusermarkt und unterstützt polnische Unternehmen bei Geschäftsaktivitäten im In- und Ausland. Darüber hinaus arbeitet sie auf der Basis von Partnerschaften mit anderen Finanzinstituten zusammen und ergänzt deren Angebot.