- Drei Monate nach Unterzeichnung der Kooperation mit der EIB hat die BCI bereits 280 Mio. Ouguiya (6,5 Mio. Euro) an fünf kleine und mittlere Unternehmen in Mauretanien vergeben und fördert damit Beschäftigung, Unternehmertum und Kreditvergabe an junge Menschen und Frauen
- Finanziert werden Gesundheit, saubere Energie und nachhaltige Lebensmittel; Beitrag zu den Team-Europa-Initiativen für eine grüne Wirtschaftswende und die Stärkung der menschlichen Entwicklung in Mauretanien, die mit der Europäischen Kommission für 2021–2027 vereinbart wurden
- BCI und EIB wollen zusammen 1 Milliarde Ouguiya (25 Mio. Euro) an kleine und mittelgroße Unternehmen vergeben; Sicherung von rund 3 000 Arbeitsplätzen, vor allem für junge Menschen und Frauen
Solide Finanzpartnerschaft im Rahmen der EU-Kooperationsstrategie mit Mauretanien
Am 8. Februar 2024 hatten Isselmou Ould Tajidine, Präsident der Banque pour le Commerce et l’Industrie (BCI), und Markus Berndt, geschäftsführender Direktor der EIB Global, des Geschäftsbereichs Entwicklung der EIB, eine Finanzierungsvereinbarung über 25 Millionen Euro bekannt gegeben; vorausgegangen waren ein Besuch von EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen in Mauretanien und die Ankündigung neuer Zusagen für eine intensivere EU-Partnerschaft mit dem Land.
Drei Monate später, am 23. Mai 2024, unterzeichnete BCI-Präsident Isselmou Ould Tajidine im Rahmen dieser Zusammenarbeit bereits die ersten fünf Kredite mit mauretanischen Unternehmen. Anwesend waren auch Rita Laranjinha, Direktorin für Afrika beim Europäischen Auswärtigen Dienst, und Gwilym Jones, Botschafter der EU in Mauretanien.
Die fünf Kredite im Gesamtbetrag von 280 Millionen Ouguiya (6,5 Millionen Euro) dienen zu fast 90 Prozent der stärkeren Einbindung von Frauen in die Wirtschaft – als Unternehmerinnen, Führungskräfte, Arbeitnehmerinnen oder Verbraucherinnen – und entsprechen damit den Zielen der Initiative 2X Challenge. Alle fünf Kredite fördern zudem die Beschäftigungschancen und das Unternehmertum junger Menschen.
Die Kredite wurden in Bereichen vergeben, die den EU-Prioritäten in Mauretanien entsprechen: Gesundheit, landwirtschaftliche Wertschöpfungsketten und Solarenergie.
- Clinique Chiva: Die Klinik unter der Leitung von Mint Ismail gehört zu den ersten privatwirtschaftlichen Kliniken in Mauretanien. In den letzten Jahren wurde die Ausstattung saniert, ausgebaut und erneuert, um die unzureichende Gesundheitsversorgung zu verbessern und die zunehmende Nachfrage zu decken. Durch modernere Bildgebungsgeräte (MRT, Scanner, Röntgengeräte) und Laborausstattung, neue Geräte für die Zahnmedizin, Kardiologie und Augenheilkunde sowie die Einrichtung einer kompletten Dialysestation (Aufnahme, Behandlung und Aufenthalt) kann die Klinik ihr Leistungsangebot ausweiten und neue Arbeitsplätze schaffen, sodass weniger Patientinnen und Patienten zur Behandlung ins Ausland gehen müssen.
- ETS Auto-DIAG: Das 2002 gegründete Unternehmen installiert Fotovoltaik-Hybridsysteme und beschäftigt hauptsächlich junge Menschen. Seine autarken und netzgebundenen Anlagen speichern die erzeugte Energie in Lithium-Batterien. Die Firma ist ein wichtiger Branchenakteur in Mauretanien und bietet Lösungen für kleine und mittlere Industrieunternehmen und für mobile Systeme an.
- Mauritanienne des Produits Alimentaires: Mauretaniens größter Teigwarenhersteller hat 215 Beschäftigte – davon 135 Frauen – und stellt täglich bis zu 140 Tonnen Nudeln her. Mit dem Kredit der BCI will das Unternehmen eine alte Produktionslinie aus dem Jahr 2002 durch eine neue, leistungsstärkere Anlage ersetzen, um die wachsende Nachfrage zu decken.
- RIM FOAM-SARL: Das Matratzen- und Polsterunternehmen gehört in Mauretanien zu den Branchenführern und hat mehr als 25 Jahre Erfahrung mit der Herstellung von hochwertigem Polyurethanschaum. Die Firma beschäftigt hauptsächlich junge Menschen; dem 58-köpfigen Team gehören 23 Frauen an.
- NEJAH 2: Die Firma verpackt Reis und gehört zu den wichtigsten Unternehmen der Hafenstadt Rosso. Drei Viertel der 28-köpfigen Belegschaft sind Frauen. Mit dem Kredit der BCI will das Unternehmen Lagerhallen bauen und Anlagen für die automatisierte Aufbereitung und Verpackung von Reis kaufen (reinigen, schälen, sortieren, polieren, abfüllen etc.).
Hintergrundinformationen
Die EIB
Die Europäische Investitionsbank (EIB) ist die Finanzierungseinrichtung der Europäischen Union. Ihre Anteilseigner sind die Mitgliedstaaten. Sie vergibt Mittel für solide Investitionen, die zu den Zielen der EU beitragen.
Die EIB ist seit über 55 Jahren ein solider Partner Afrikas. Über die EIB Global stärkt die Bank ihre Präsenz in Afrika. Im vergangenen Jahrzehnt hat die EIB mehr als 28 Milliarden Euro für Investitionen in innovative Technologien, grüne Energien, Wasser, Bildung, Landwirtschaft, Telekommunikation, Gesundheit und Unternehmen in 40 afrikanischen Ländern bereitgestellt. Allein seit Beginn der Coronakrise in den Jahren 2019–2020 hat die EIB mehr als 8,5 Milliarden Euro für neue private und öffentliche Investitionen in Afrika vergeben.
Die EIB Global ist der Geschäftsbereich der EIB-Gruppe für wirksamere internationale Partnerschaften und Entwicklungsfinanzierung. Sie arbeitet als Teil von Team Europa eng und zielorientiert mit anderen Entwicklungsfinanzierungsinstituten und der Zivilgesellschaft zusammen. Über ihre Büros in aller Welt bringt die EIB Global die EIB-Gruppe näher zu den Menschen, Unternehmen und Institutionen vor Ort.
Die BCI
Die 1999 gegründete Banque pour le Commerce et l’Industrie (BCI) bietet eine breite Palette von Finanzdienstleistungen für Privatpersonen, Unternehmen und öffentliche Einrichtungen. Sie ist die am stärksten international orientierte mauretanische Bank mit Zweigstellen in Mali, in Guinea und in Senegal und einem weit gespannten Netz von Korrespondenzbanken. Deswegen ist die BCI ein bevorzugter Partner von Unternehmen, die in Mauretanien investieren wollen (vor allem in den Sektoren Energie, Telekommunikation und Verkehr), und einheimischen Firmen, die importieren oder exportieren (etwa Lebensmittelindustrie und Bergbau).
Website: www.bci-banque.com
Die EU in Mauretanien
Die EU engagiert sich seit 50 Jahren in Mauretanien. Gemeinsam mit den EU-Mitgliedstaaten (Team Europa) setzt sie sich für die sozioökonomische Entwicklung des Landes ein und orientiert sich dabei an Mauretaniens Strategie für beschleunigtes Wachstum und gemeinsamen Wohlstand (Stratégie nationale de croissance accélérée et de prospérité partagée) 2016–2030 sowie an der Global-Gateway-Strategie. Die EU fördert in Mauretanien vor allem eine nachhaltige Entwicklung und trägt damit zu Stabilität und Wohlstand bei. Sie stärkt die Institutionen des Landes und unterstützt ein gerechtes und nachhaltiges Wachstum.
Bei ihren Aktivitäten konzentriert sich die EU auf folgende Bereiche: (1) menschliche Entwicklung, (2) Übergang zu einer grünen und blauen Wirtschaft und (3) Staats- und Regierungsführung. Die EU fördert Projekte für Gesundheit, Bildung, technische und berufliche Ausbildung, Umweltschutz und Energie und unterstützt den Privatsektor, vor allem in den produktiven Sektoren Fischerei, Landwirtschaft und Viehzucht. Für eine bessere Staats- und Regierungsführung hilft sie dem Land bei der Modernisierung der öffentlichen Verwaltung und bei der Stärkung der Zivilgesellschaft. Gleichzeitig setzt sie sich für mehr Sicherheit und Stabilität und die Steuerung der Migration ein.
Website: https://www.eeas.europa.eu/delegations/mauritanie_fr