- BURN kann mit dem Kredit sein branchenführendes Induktionskochfeld ECOA produzieren und an mehr als eine Million Haushalte in ganz Ostafrika vertreiben
- Investition kommt 6,5 Millionen Menschen zugute und reduziert CO2-Ausstoß über einen Zeitraum von fünf Jahren um 12 Millionen Tonnen
Die Europäische Investitionsbank (EIB) hat mit dem führenden afrikanischen Kochgeräte-Hersteller BURN eine Finanzierungsvereinbarung über 15 Millionen US-Dollar unterzeichnet. Das Unternehmen, das Projekte zur CO2-Eindämmung entwickelt, will mit dem Geld den Vertrieb seines neuen elektrischen Induktionskochfelds ECOA an Haushalte in ganz Ostafrika finanzieren.
Der am Rande der Jahrestagungen von Weltbank und Internationalem Währungsfonds in Washington feierlich unterzeichnete Kredit der EIB Global über 15 Millionen US-Dollar fördert einen Lösungsansatz, der die Luftverschmutzung in Wohnräumen weltweit erheblich verringern könnte. Letztere verursacht derzeit jährlich vier Millionen vorzeitige Todesfälle und beeinträchtigt unverhältnismäßig stark vor allem die Gesundheit von Frauen in Entwicklungsländern.
Nadia Calviño, Präsidentin der EIB-Gruppe, in Washington: „Die heute vereinbarte Finanzierung verbessert nicht nur Lebensbedingungen, sondern rettet auch Leben. Mit einer relativ einfachen Technologie für sauberes Kochen schützen wir die Gesundheit von Frauen und ihren Familien und stärken die Gemeinschaften.
Weniger CO2-Emissionen wirken sich außerdem positiv auf das Klima aus. BURN will mit seinem transformativen Projekt mehr als einer Million Haushalte in Afrika sauberes Kochen zu erschwinglichen Kosten ermöglichen. Das ist genau die Art von Vorhaben, die die Europäische Union unter der Global-Gateway-Initiative stärker fördern will.“
Peter Scott, Gründer und CEO von BURN, in Washington: „Unsere einzigartige PAYC-Lösung für elektrisches Kochen wird bereits von Tausenden Haushalten in Kenia und Tansania genutzt, die zuvor auf herkömmliche Holzkohleöfen angewiesen waren. Dank des EIB-Kredits können wir künftig mehr als eine Million einkommensschwache Haushalte auf das Kochen mit Strom umstellen. Und der stammt zu 80 bis 95 Prozent aus erneuerbaren Quellen.“
Die heute in Washington bekannt gegebene Finanzierung ermöglicht es BURN, seine Geräte über sein innovatives Pay-As-You-Cook-Zahlungsmodell anzubieten. Diese technologiegestützte Zahlungslösung richtet sich an einkommensschwache Haushalte, die derzeit feste Biomasse als Hauptbrennstoff verwenden, sich aber die für saubere elektrische Kochgeräte normalerweise erforderlichen Vorauszahlungen nicht leisten können.
Das Projekt trägt auch aktiv zur wirtschaftlichen Teilhabe von Frauen bei. Von der 2018 auf dem G7-Gipfel ins Leben gerufenen globalen Initiative 2X Challenge, der auch die EIB angehört, wurde es als genderorientierte Investition eingestuft. Die Initiative soll in Ländern mit niedrigem und mittlerem Einkommen private Investitionen für Frauen mobilisieren und wendet dabei die standardisierten 2X-Kriterien an.
Bereitgestellt wird die Finanzierung über die Plattform für Mittelkombinationen DESIREE. Letztere fällt unter den Rahmen für Finanzierungen mit besonderem Entwicklungseffekt (Impact Finance Envelope, IFE) in den Ländern Afrikas, der Karibik und des Pazifiks (AKP).
Das Finanzierungspaket der Europäischen Kommission soll die Beteiligung der EIB an risikoreicheren Projekten in AKP-Ländern flankieren und damit größere Investitionen in Energieeffizienz und Elektrifizierung ermöglichen. Der IFE unterstützt Projekte, die einen hohen Entwicklungseffekt erzielen und durch die Förderung des Privatsektors zum übergeordneten Ziel der Armutsbekämpfung beitragen. Höhere Investitionsrisiken werden durch einen hohen Entwicklungseffekt aufgewogen.
Das Induktionskochfeld ECOA wird mit einem hochwertigen, dreiteiligen Induktionskochgeschirr aus Edelstahl geliefert. Alle Komponenten werden in Kenia hergestellt. Die Geräte verringern die Luftverschmutzung in Innenräumen um 100 Prozent, verkürzen die Kochzeit um 70 Prozent und bieten den Haushalten Kosteneinsparungen bei den Kochbrennstoffen.
Dank integrierter mobilfunkgestützter IoT-Technologie zur effektiven Echtzeit- und End-to-End-Überwachung des Energieverbrauchs generieren die elektrischen Kochgeräte von BURN CO2-Gutschriften von hoher Integrität. Sie mindern den CO2-Ausstoß um rund 2,5 Tonnen jährlich und tragen zu den Zielen der EIB in den Bereichen Klimaschutz, Gendergerechtigkeit und wirtschaftliche Entwicklung bei.
Das Unternehmen, das seine Produkte auch in andere Länder exportiert, zeigt außerdem, dass in Afrika viel Produktionspotenzial schlummert, das vielen jungen Menschen nachhaltige Beschäftigungsmöglichkeiten eröffnen könnte.
Bis heute hat BURN mehr als fünf Millionen saubere Kochherde in Afrika verkauft. Sie haben nicht nur das Leben von 25 Millionen Menschen verbessert, sondern auch die Emission von 26 Millionen Tonnen CO2 in die Atmosphäre verhindert.
Hintergrundinformationen
Die EIB
Die Europäische Investitionsbank (EIB) ist die Einrichtung der Europäischen Union für langfristige Finanzierungen. Ihre Anteilseigner sind die Mitgliedstaaten. Sie vergibt Mittel für solide Investitionen, die zu den Kernzielen der EU beitragen.
Die EIB Global ist der Geschäftsbereich der EIB-Gruppe für wirksamere internationale Partnerschaften und Entwicklungsfinanzierungen sowie ein zentraler Partner bei Global Gateway. Bis Ende 2027 will sie Investitionen von 100 Milliarden Euro mobilisieren, rund ein Drittel des Gesamtvolumens von Global Gateway. Die EIB Global arbeitet als Teil von Team Europa eng und zielorientiert mit anderen Entwicklungsfinanzierungsinstituten und der Zivilgesellschaft zusammen. Über unsere Büros in aller Welt bringt die EIB Global die EIB-Gruppe näher zu den Menschen, Unternehmen und Institutionen vor Ort.
Die EIB-Gruppe will die Gleichstellung und vor allem die wirtschaftliche Teilhabe von Frauen in ihrem Geschäftsmodell verankern und fördert diese auch im eigenen Haus. 2023 finanzierte die EIB mit 5,8 Milliarden Euro 63 Projekte weltweit, die die Gendergerechtigkeit und die wirtschaftliche Teilhabe von Frauen deutlich stärken. Mehr als die Hälfte davon diente gleichzeitig dem Klimaschutz.
BURN
Afrikas führender Hersteller sauberer Kochherde wurde 2011 gegründet. Mit seinen Produkten setzt sich BURN für die Rettung von Leben, die Erhaltung von Wäldern und die Verringerung von CO2-Emissionen ein. Das in Nairobi (Kenia) ansässige Unternehmen ist in neun Ländern tätig und hat über 3 500 Beschäftigte. Es will den Sektor des sauberen Kochens revolutionieren und auf dem gesamten Kontinent nachhaltige Kochlösungen anbieten.
Die Effizienz, die Sicherheit und die Vorteile der sauberen Kochgeräte von BURN wurden im Rahmen einer unabhängigen, von Experten begutachteten randomisierten kontrollierten Studie (RCT) der University of Pennsylvania und der University of Chicago überprüft.
Die Studie bestätigte die Nutzungs- und Verbrauchsmessungen von BURN und ermittelte Brennstoffeinsparungen von 39 Prozent gegenüber dem Referenzwert. Familien sparen dadurch jährlich 119 US-Dollar. Jeder Herd mindert zudem den CO2-Ausstoß um 3,5 Tonnen jährlich (der jüngst aktualisierten Studie zufolge sind diese Einsparungen seit über drei Jahren stabil, und 98 Prozent der Herde sind noch in Gebrauch). Die Studie wurde von Experten begutachtet und in der weltweit führenden Wirtschaftszeitschrift The American Economic Review (AER) veröffentlicht.