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Indien: EIB Global vergibt 300 Mio. Euro für S-Bahn in Bengaluru und startet Hub für technische Hilfe

25 Oktober 2024
EIB
  • Neue S-Bahn in Bengaluru reduziert Luftverschmutzung und CO2-Ausstoß und bietet Frauen mehr Sicherheit
  • EIB hat in Indien seit 2016 ca. 3,25 Mrd. Euro für Verkehrsprojekte bereitgestellt; damit ist das Land der größte Empfänger von Verkehrsfinanzierungen der EIB außerhalb Europas
  • Urban Mobility Competence Hub: Gemeinsame Initiative von EIB Global und Deutscher Bahn unterstützt indische Durchführungsstellen und städtische Verkehrsunternehmen bei komplexen Lösungen für städtische Mobilität

Bei einem Treffen in Gandhinagar haben Nicola Beer, Vizepräsidentin der Europäischen Investitionsbank (EIB), und Awadhesh Mehta, zuständig für den Bereich Finanzen bei der Karnataka Rail Infrastructure Development Company Ltd (KRIDE), die Vergabe eines Kredits über 300 Millionen Euro für den Bau eines neuen S-Bahn-Netzes bekannt gegeben, das vier Eisenbahnkorridore in Bengaluru umfasst. Das neue Netz ist insgesamt 149 Kilometer lang und verfügt über 58 Haltestellen und zwei Depots.

Mit rund 14 Millionen Einwohnerinnen und Einwohnern (bis 2030 voraussichtlich 20 Millionen) ist Bengaluru die drittbevölkerungsreichste Stadt Indiens. Die EIB hat in Bengaluru bereits mit einem Kredit über 500 Millionen Euro den Bau der 23 Kilometer langen U-Bahn-Linie R6 und die Beschaffung von 96 Zügen unterstützt.

In Indien hat die Bank seit 2016 insgesamt 3,25 Milliarden Euro für U-Bahn-Projekte in Agra, Bengaluru, Bhopal, Kanpur, Lucknow und Pune bereitgestellt. Damit ist Indien der größte Empfänger von Verkehrsfinanzierungen der EIB außerhalb Europas.

Die S-Bahn in Bengaluru dürfte erhebliche Synergieeffekte mit Bahn und U-Bahn erzielen. Mehrere multimodale Knotenpunkte erleichtern den nahtlosen Umstieg zwischen verschiedenen öffentlichen Verkehrsträgern. Das Projekt fördert die Verkehrsverlagerung von der Straße auf die Schiene und verringert Staus, Luft- und Lärmbelastung sowie CO2-Ausstoß. Gleichzeitig erhöht es die Straßenverkehrssicherheit und schafft eine bezahlbare Mobilitätslösung für den Weg zu Arbeit, Schule oder Studium.

Sobald die neue S-Bahn 2029 voll in Betrieb ist, wird der verkehrsbedingte CO2-Ausstoß in Bengaluru um 43 Prozent zurückgehen. Im ersten Jahr des Vollbetriebs wird mit ca. 400 000 Fahrten pro Tag gerechnet. 2040 dürften es dann schon rund 1,4 Millionen sein. Diese Entwicklung entspricht in etwa dem prognostizierten Bevölkerungswachstum.

EIB-Vizepräsidentin Nicola Beer: „Die EIB beteiligt sich mit 300 Millionen Euro am Bau des neuen S-Bahn-Netzes in Bengaluru. Der Kredit ergänzt die 500 Millionen Euro, die wir bereits für den Bau der U-Bahn-Linie R6 in Bengaluru vergeben haben, um mit einem sauberen, modernen und effizienten ÖPNV das Mobilitätsproblem der Stadt in den Griff zu bekommen. Durch die beiden Projekte, die wir in Bengaluru mitfinanzieren, soll das am besten integrierte Schienennetz Indiens entstehen, das den nahtlosen Umstieg zwischen allen öffentlichen Verkehrsmitteln der Stadt ermöglicht. Das S-Bahn-Netz von Bengaluru wird so gestaltet, dass es Frauen einen besseren Zugang und mehr Sicherheit bietet. Auch in der Bauphase sind Frauen beteiligt. Dadurch dürfte das Projekt viel für Frauen in Bengaluru bewirken und ihnen vor allem einen bezahlbaren, sicheren Zugang zum wirtschaftlichen und sozialen Leben eröffnen.“

Hervé Delphin, EU-Botschafter in Indien und Bhutan: „In den letzten 20 Jahren hat die EIB in Indien fast fünf Milliarden Euro in nachhaltige Projekte investiert. Davon flossen ganze 90 Prozent in den Klimaschutz. Ein erheblicher Teil der Mittel war für nachhaltigen Verkehr, darunter für große U-Bahn-Projekte in den sechs Städten Agra, Bengaluru, Bhopal, Kanpur, Lucknow und Pune. Der neue Kredit fällt unter die Global-Gateway-Initiative der EU und macht das Pendeln in der Technologie- und Fertigungsmetropole Bengaluru schneller und umweltfreundlicher. Er ist auch ein wichtiger Meilenstein in unserer Zusammenarbeit, denn er eröffnet uns neue Möglichkeiten für Wachstum, Konnektivität und eine positive Wirkung für Gesellschaft, Wirtschaft und Umwelt. Und er stärkt die Partnerschaft zwischen Indien und der EU.“

Indien steht bei der städtischen Mobilität vor Problemen, die dringend gelöst werden müssen. Deshalb hat die EIB kürzlich den Urban Mobility Competence Hub ins Leben gerufen. Diese strategische Partnerschaft mit der DB Engineering & Consulting soll den städtischen Wandel voranbringen. Gestützt auf bewährte Verfahren und umfassendes technisches Know-how aus Europa entwickeln ihre Fachleute wirksame Lösungen für die städtische Mobilität in Indien. Dabei nutzen sie die technischen und finanziellen Kompetenzen der EIB und die Erfahrung der Deutschen Bahn mit Bahnprojekten – vom Konzept bis zur Inbetriebnahme. Fachleute mit Erfahrung im In- und Ausland arbeiten vor allem in den Bereichen Umwelt und Soziales sowie Auftragsvergabe zusammen. Der Hub für technische Hilfe unterstützt indische Durchführungsstellen und städtische Verkehrsunternehmen bei der effizienten, zeitnahen Entwicklung komplexer Lösungen für städtische Mobilität.

Hintergrundinformationen

Die EIB

Die Europäische Investitionsbank (EIB) ist die Einrichtung der Europäischen Union für langfristige Finanzierungen. Ihre Anteilseigner sind die Mitgliedstaaten. Sie vergibt Mittel für solide Investitionen, die zu den Kernzielen der EU beitragen. Mit ihrer wirtschaftlichen und technischen Erfahrung und Kompetenz hilft sie, hochwertige Projekte zu entwickeln und zu prüfen. Als Bank der EU mit AAA-Rating bietet sie attraktive Kredite zu günstigen Zinsen und mit Laufzeiten, die auf die Projekte abgestimmt sind. Über unsere Partnerschaften mit der Europäischen Union und anderen Gebern stellen wir auch Zuschüsse bereit, damit unsere Projekte noch mehr Wirkung entfalten.

Die EIB Global in Indien

Die EIB ist der weltweit größte multilaterale Darlehensgeber. 2023 vergab sie über die EIB Global rund 8,4 Milliarden Euro für Projekte außerhalb der Europäischen Union. Die EIB Global wurde 2022 als Geschäftsbereich für die Aktivitäten außerhalb der EU eingerichtet. Die EIB ist seit 1993 in Indien tätig und hat dort seither mehr als 100 Projekte unterstützt. Sie stellte bislang mehr als 4,5 Milliarden Euro in den Bereichen Verkehr und Energie sowie für kleine und mittlere Unternehmen und Midcaps bereit.

Die EIB Global in Asien

Die EIB Global unterstützt Projekte in Asien seit 2022 mit langfristigen, günstigen Finanzierungen und stellt durch technische Hilfe sicher, dass die Projekte eine positive Wirkung auf Gesellschaft, Wirtschaft und Umwelt haben. Seit 25 Jahren fördert die EIB die wirtschaftliche Entwicklung in Asien und im Pazifik. Wir finanzieren Projekte, die den Menschen das Leben erleichtern – von einer neuen U-Bahn-Linie in Bengaluru, die die Fahrzeit verkürzt, bis hin zu bezahlbarer, sauberer Energie im Westen Nepals. In Asien liegt unser Schwerpunkt auf Klimaschutz in allen Sektoren. Dabei achten wir auch auf die Gleichstellung der Geschlechter. Frauen, Männer, Mädchen und Jungen sollen fair und ausgewogen von unseren Projekten profitieren.

Die Global-Gateway-Initiative

Die EIB Global ist ein zentraler Partner bei Global Gateway – einer EU-Initiative für Projekte, die die globale und regionale Konnektivität in den Bereichen Digitales, Klima, Verkehr, Gesundheit, Energie und Bildung verbessern. Investitionen in Konnektivität gehören zur DNA der EIB Global. Dabei schöpft sie aus der 65-jährigen Erfahrung der Bank in diesem Bereich. Seite an Seite mit unseren Partnern, anderen EU-Institutionen und den Mitgliedstaaten wollen wir – unter anderem in Indien und Asien – bis Ende 2027 Investitionen von 100 Milliarden Euro mobilisieren, rund ein Drittel des Gesamtvolumens von Global Gateway.

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Referenz

2024-394-DE