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  • EIB stellt 250 Millionen Euro zur Stärkung des Gesundheitswesens und Förderung der Covid-19-Impfkampagne in Bangladesch bereit
  • Impfungen auch für Rohingya-Flüchtlinge aus Myanmar, die in Bangladesch Zuflucht gefunden haben
  • Luxemburg unterstützt in Luxemburg und Dhaka ansässige NGO Friendship, die zur Bekanntmachung und Umsetzung der landesweiten Impfkampagne beiträgt

Die Europäische Investitionsbank (EIB), die Bank der Europäischen Union und der größte multilaterale Kreditgeber der Welt, vergibt über die EIB Global 250 Millionen Euro an die Volksrepublik Bangladesch. Mit den Geldern werden sichere und wirksame Impfstoffe für die landesweite Covid-19-Impfkampagne beschafft. Geimpft werden sollen auch die derzeit in Bangladesch lebenden Rohingya-Flüchtlinge aus Myanmar.

Bangladesch kann auf diese Weise die Auswirkungen der Pandemie für die öffentliche Gesundheit abfedern, sein Gesundheitssystem stärken und die Menschen des Landes wirksam gegen Corona schützen – entscheidende Voraussetzungen für langfristig nachhaltiges wirtschaftliches und soziales Wachstum.

Luxemburg fördert den Ausbau des Gesundheitssystems von Bangladesch bereits seit vielen Jahren durch die Finanzierung von Nichtregierungsorganisationen wie Friendship, die landesweit Krankenstationen betreibt und Bangladesch bei der Umsetzung seiner Impfkampagne hilft. Friendship engagiert sich insbesondere in der nördlich gelegenen Region des Flusses Jamuna (Brahmaputra) und im Küstengürtel im Süden des Landes. Die Organisation unterstützt die Impfungen mit einer Informations- und Sensibilisierungskampagne und bietet auch logistische Hilfe, beispielsweise durch die Registrierung von Patientinnen und Patienten und ihren Transport zu den Impfzentren.

EIB-Präsident Werner Hoyer: „Wir freuen uns sehr über diese Partnerschaft, die das Leben der Menschen spürbar beeinflusst. Dies ist ein Musterbeispiel für die Kooperationen, die von der EIB Global weltweit verstärkt gefördert werden, um dort zu helfen, wo Hilfe am dringendsten gebraucht wird. Die Zusammenarbeit mit anderen EU-Organisationen, Ländern und Partnern im Rahmen von Team Europe erhöht unsere Schlagkraft vor Ort, insbesondere mit Blick auf globale Herausforderungen wie die Coronapandemie, den Klimawandel oder die Ernährungssicherheit.“

Christian Kettel Thomsen, Vizepräsident der EIB mit Aufsicht über die Finanzierungen in Südasien: „Wir sind stolz auf die aktive Rolle, die die EIB, die Europäische Union, Luxemburg und Bangladesch bei der Förderung von Freundschaft, Kooperation und nachhaltiger Entwicklung spielen. Investitionen in den Gesundheitssektor und in Covid-19-Projekte sind wichtiger Bestandteil der Maßnahmen der EIB zur Krisenbewältigung innerhalb und außerhalb der EU.“

Mahbub Hassan Saleh, Botschafter der Volksrepublik Bangladesch in der Europäischen Union: „Die verschiedenen Akteure in Bangladesch haben mit vereinten Kräften dazu beigetragen, dass wir bemerkenswerte Erfolge bei der Impfung erzielen konnten. Trotz sozioökonomischer Probleme haben über 70 Prozent der rund 170 Millionen Menschen in Bangladesch nur wenige Monate nach Start der Impfkampagne die erste Dosis erhalten. Mehr als die Hälfte der Bevölkerung ist zweifach geimpft. Das ist nicht nur ein Erfolg für Bangladesch. Es zeigt auch, dass eine Partnerschaft mit der EU viel bewirken und erheblich zur Entwicklung eines Landes – in diesem Fall Bangladeschs – beitragen kann. Die Beziehungen zwischen der EU und Bangladesch sind ein typisches Beispiel für Handelshilfe im Rahmen der internationalen Entwicklungszusammenarbeit. Heute gehen über 50 Prozent unserer Exporte in die EU-Mitgliedstaaten. Bis 2026 will das Land die Gruppe der am wenigsten entwickelten Länder verlassen.“

Franz Fayot, luxemburgischer Minister für Entwicklungszusammenarbeit und humanitäre Angelegenheiten: „Die luxemburgische Entwicklungszusammenarbeit unterstützt in Bangladesch tätige NGO schon seit vielen Jahren und kann auf eine außerordentlich gute und erfolgreiche Zusammenarbeit zurückblicken. Mit Friendship Luxembourg stärken wir zum Beispiel marginalisierte Gemeinschaften in Bangladesch, indem wir ihren Zugang zu hochwertigen sozialen Basisleistungen wie Gesundheitsversorgung, Sanitärversorgung und Bildung verbessern. Die Coronapandemie hat deutlich gezeigt, wie wichtig die weltweite Stärkung und Stabilisierung von Gesundheitssystemen ist. Daher wird sich Luxemburg zusammen mit der Zivilgesellschaft und bilateralen und multilateralen Partnern weiter für besonders schutzbedürftige Menschen in Bangladesch und anderen Partnerländern einsetzen.“

Runa Khan, Gründerin und Exekutivdirektorin von Friendship Bangladesh: „Die Coronapandemie hat uns vor Augen geführt, wie zerbrechlich und verflochten unsere Welt ist. Nur in Solidarität werden wir Lösungen finden, die Sicherheit für alle schaffen. Mit den von uns in den letzten beiden Jahren durchgeführten Programmen und Maßnahmen und mit der Unterstützung der bangladeschischen und luxemburgischen Regierung und unserer Partner und Freunde in Europa können wir den Menschen vor Ort helfen und unseren Glauben und unsere Hoffnung mit ihnen teilen, dass unser Engagement die Lebensbedingungen der Menschen, denen wir dienen, spürbar verbessern kann.“

Marc Elvinger, Vorsitzender von Friendship Luxembourg: „Bangladesch hat in relativ kurzer Zeit eine insgesamt beeindruckende Impfquote erreicht. Mit der Unterstützung der luxemburgischen Regierung und Bevölkerung kann Friendship dazu beitragen, dass auch Menschen in ländlichen Gebieten von Bangladesch Zugang zur Impfung erhalten und dass in abgelegenen Gemeinschaften eine ebenso hohe Impfquote erzielt wird wie im Rest des Landes.“

Hier finden Sie das Video „Bridging the last mile“ über das Engagement von Friendship-für die Covid-19-Impfkampagne:  SO UNTERSTÜTZT FRIENDSHIP DIE COVID-19-IMPFKAMPAGNE.mp4

Hintergrundinformationen

Die EIB Global ist der neue Geschäftsbereich der EIB-Gruppe für wirksamere internationale Partnerschaften und Entwicklungsfinanzierung.  Sie arbeitet neben anderen Finanzinstituten und der Zivilgesellschaft eng und zielorientiert mit Team Europe zusammen. Über unsere Büros in aller Welt bringt die EIB Global die EIB-Gruppe näher zu den Menschen, Unternehmen und Institutionen vor Ort. 

Die EIB in Bangladesch: Seit Beginn ihrer Tätigkeit in Bangladesch im Jahr 2000 hat die EIB sieben Projekte in dem Land gefördert und fast 753,2 Millionen Euro für die Bereiche Verkehr, Energie, Wasserversorgung und Abwasserentsorgung bereitgestellt.

Die EIB in Asien: Seit 25 Jahren unterstützt die EIB die wirtschaftliche Entwicklung in Asien und im Pazifik. Die EIB finanziert Projekte, die die Lebensbedingungen der Menschen verbessern – von einer neuen, zeitsparenden U-Bahn-Linie in Bangalore bis hin zu preisgünstiger, sauberer Energie im Westen Nepals. In Asien legt die EIB ihren Schwerpunkt auf die Finanzierung von Klimaschutzmaßnahmen in allen Branchen. Bei ihren Projekten achtet die Bank auch auf den Aspekt der Geschlechtergleichstellung. Frauen, Männer, Mädchen und Jungen sollen gleichermaßen und gerecht profitieren.

Über die luxemburgische Direktion für Entwicklungszusammenarbeit und humanitäre Angelegenheiten:

Die Direktion für Entwicklungszusammenarbeit und humanitäre Angelegenheiten ist für die Umsetzung der Programme zur Entwicklungszusammenarbeit des luxemburgischen Ministeriums für auswärtige und europäische Angelegenheiten zuständig. Hauptziel der luxemburgischen Entwicklungszusammenarbeit ist es, zur Beseitigung extremer Armut und zur Förderung der wirtschaftlichen, sozialen und ökologischen Nachhaltigkeit beizutragen. In Bangladesch unterstützt die luxemburgische Entwicklungszusammenarbeit zurzeit vier NGO: Fondation Caritas Luxembourg, Christian Solidarity International, Friendship Luxembourg und ECPAT. Für Projekte dieser Organisationen werden von 2019 bis 2025 14,6 Millionen Euro bereitgestellt.

Über Friendship:

Friendship, eine soziale Organisation, kümmert sich seit 20 Jahren um die Bedürfnisse entlegener und marginalisierter Gemeinschaften in Bangladesch. Die NGO Friendship erfüllt ihre vier Ziele Lebensrettung, Armutsbekämpfung, Klimaanpassung und Empowerment durch die Erbringung wirksamer Leistungen in sechs sich gegenseitig beeinflussenden Sektoren: Gesundheit, Bildung, Klimaschutz, Teilhabe von Bürgerinnen und Bürgern, nachhaltige wirtschaftliche Entwicklung und Erhaltung des Kulturerbes. Die Organisation begann 2002 mit einem schwimmenden Krankenhaus für zehntausend Patientinnen und Patienten und bietet heute mehr als sieben Millionen Menschen Zugang zur Gesundheitsversorgung und zu anderen Entwicklungslösungen. Friendship hat derzeit mehr als 3 500 Beschäftigte, von denen rund zwei Drittel aus den betreuten Gemeinschaften stammen. Seit August 2017 führt Friendship umfangreiche Programme in den Rohingya-Flüchtlingslagern durch, wo sich die Organisation zum größten lokalen NGO-Gesundheitsdienstleister entwickelt hat. Friendship verfolgt einen integrierten Entwicklungsansatz, um Gemeinschaften zu stärken und ihren Mitgliedern Möglichkeiten zur Potenzialentfaltung zu eröffnen – für ein Leben mit Chancen, Würde und Hoffnung.