Die Europäische Investitionsbank und die Weltbanktochter IFC richten derzeit eine Fazilität ein, die kenianische Unternehmen dabei unterstützen soll, vermehrt in saubere Energien zu investieren. Die zweckgebundenen Darlehen sollen von Unternehmen des verarbeitenden Gewerbes, der Agrarwirtschaft und des Dienstleistungssektors für Investitionen in energietechnisch saubere Produktionsmethoden verwendet werden, um die Ökobilanz zu verbessern und die Energiekosten zu senken.
Die beiden Institutionen werden Gespräche mit kenianischen Banken und Energieversorgern führen, um festzustellen, wie die Investitionstätigkeit am besten gefördert und Energieexperten sinnvoll einbezogen werden können. Auf einem eintägigen Workshop der Europäischen Investitionsbank und der IFC am 30. März in Nairobi werden über 50 Energieexperten aus dem Finanz- und Technikbereich die schwierigen Marktbedingungen erörtern und darüber diskutieren, wie mehr Investitionen in die Entwicklung sauberer Energien getätigt werden können. Die Workshop-Teilnehmer werden sich auch zu der vorgeschlagenen Fazilität äußern, die von den beiden Institutionen bereitgestellt und über kenianische Banken weitergeleitet werden soll.
Der für Finanzierungen in Afrika zuständige EIB-Vizepräsident Plutarchos Sakellaris erklärte zu dem Projekt: „Die Europäische Investitionsbank setzt sich dafür ein, für Investitionen in erneuerbare Energien in Ostafrika genügend Mittel zur Verfügung zu stellen. Als weltweit größter Geldgeber zur Förderung sauberer Energien ist die Bank bereit, ihre Expertise und ihre finanziellen Mittel für Projekte in der Region zur Verfügung zu stellen. Sie möchte, dass der Energiebedarf in Ostafrika zu einem erheblichen Teil durch saubere Energien gedeckt wird. Wir werden den Banken der ostafrikanischen Länder deshalb helfen, eine gut gefüllte Pipeline mit Energieprojekten aufzubauen.“
Dolika Banda, Regional Associate Industry Director der IFC für Afrika, Lateinamerika und den karibischen Raum, sagte: „Die Bekämpfung des Klimawandels zählt zu den Entwicklungszielen der IFC. Beispielsweise dient es dem Klimaschutz, wenn die IFC günstige Voraussetzungen für die Entwicklung und Finanzierung von Projekten schafft, die auf eine nachhaltige Energieproduktion abzielen. Dadurch trägt sie dazu bei, dass die Unternehmen die Energieeffizienz steigern, erneuerbare Energieträger einsetzen und umweltverträglich produzieren.“ Jean Philippe Prosper, IFC Director for Eastern and Southern Africa, sagte: „Unser langfristiges Ziel ist es, zu einer nachhaltigen Kreditvergabe zugunsten von Energieprojekten in Afrika beizutragen, um das Wirtschaftswachstum zu fördern und die Umwelt zu schützen.“
Die Europäische Investitionsbank und die IFC werden eng mit den Banken in den einzelnen Ländern zusammenarbeiten, um kleinen und mittleren Unternehmen Zugang zu langfristigen Finanzierungen zu eröffnen. Dieses Kooperationsmodell, das sich weltweit bereits vielfach bewährt hat, wird die Investitionen in technische Modernisierungsmaßnahmen und den Austausch veralteter Ausrüstung steigern und auf diese Weise die Produktivität erhöhen, Kosteneinsparungen bewirken und die Emissionen senken.
Die EIB und die IFC werden im Rahmen dieser Initiative die Unternehmen auch dazu beraten, welche sauberen Energietechnologien sie einsetzen können und wie der Energieverbrauch gesenkt werden kann.
Die Europäische Investitionsbank hat in den vergangenen drei Jahren im öffentlichen Sektor Kenias 183 Mio EUR für umfangreiche Erdwärme-Projekte und Übertragungsleitungen bereitgestellt. Mit dieser neuen Fazilität sollen Investitionen in Energieprojekte des Privatsektors gefördert werden.
Das von der IFC für Kenia eingerichtete Climate Change Investment Program in Africa (CIPA) hilft Finanzinstituten dabei, tragfähige Projekte in den Bereichen erneuerbare Energieträger und Energieeffizienz zu finanzieren, die die Treibhausgasemissionen senken und dem Klimaschutz dienen.
Hintergrundinformationen:
Die Europäische Investitionsbank
Die Europäische Investitionsbank ist die Institution der Europäischen Union für langfristige Finanzierungen. Ihre Anteilseigner sind die 27 EU-Mitgliedstaaten. 2010 hat die EIB 72 Mrd EUR für 460 Projekte weltweit vergeben. Sie ist damit die weltweit größte multinationale Finanzierungsinstitution. Im vergangenen Jahr vergab die EIB 21 Mrd EUR für Klimaschutzprojekte. Erst vor kurzem wies Bloomberg darauf hin, dass die Bank der weltweit größte Investor in saubere Energien ist. Außerhalb der EU ist die EIB in über 150 Ländern tätig. Sie wirkt an der Umsetzung der finanziellen Komponente der Entwicklungs- und Kooperationspolitik der EU in Drittländern mit (Förderung des Privatsektors, Ausbau der Infrastruktur, Sicherheit der Energieversorgung und ökologische Nachhaltigkeit). Weitere Informationen sind auf der Website www.eib.org abrufbar.
Hintergrundinformationen über die IFC
Die Weltbanktochter IFC ist die weltweit größte Entwicklungsfinanzierungsinstitution für privatwirtschaftliche Projekte in Entwicklungsländern. Sie bekämpft die Armut und trägt zur Verbesserung der Lebensqualität bei. Ihre Kredite helfen den Unternehmen, neue Arbeitsplätze zu schaffen und Basisversorgungsleistungen bereitzustellen. Sie mobilisiert weitere Geldgeber und erbringt Beratungsleistungen, um eine nachhaltige Entwicklung sicherzustellen. Vor dem Hintergrund der weltweit unsicheren Wirtschaftslage stiegen die neu gewährten Hilfen der IFC im Jahr 2010 auf eine Rekordhöhe von 18 Mrd USD. Weitere Informationen sind auf der Website www.ifc.org abrufbar.