Zusammen mit Luxemburgs Premierminister Luc Frieden und EU-Ratspräsident Charles Michel eröffnete EIB-Präsidentin Nadia Calviño das Forum 2024 der EIB-Gruppe.

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Es gilt das gesprochene Wort.


Herzlich willkommen zum Forum der EIB-Gruppe!

Seit vier Wochen stehe ich als neue Präsidentin an der Spitze der EIB-Gruppe. Das Forum ist für mich ein wunderbare Gelegenheit, Sie kennenzulernen – und umgekehrt. Lassen Sie uns gemeinsam einen Kompass suchen, der uns durch die kommenden Jahre lotsen wird. Denn wir alle, wie wir hier stehen, sind Partner, und wir müssen uns den Herausforderungen unserer Zeit geschlossen stellen. „Partnerschaft“ ist übrigens ein Wort, das Sie heute und morgen häufiger hören werden. Und es ist ein Wort, dass Sie aus meinem Mund ständig hören, denn ich bin fest davon überzeugt, dass wir etwas bewegen können – wenn wir handeln. Nur im Schulterschluss sind wir in der Lage, die Herausforderungen, vor denen wir Europäerinnen und Europäer stehen, erfolgreich zu meistern.

Heute, vier Wochen nach meinem Amtsantritt, kann ich Ihnen sagen: Die EIB-Gruppe ist ein echtes Juwel.

Für die Finanzierung der EU-Prioritäten – von Klima und Umwelt bis zu neuen Technologien, GesundheitInnovation, Wohnungsbau, Verkehr und KMU-Förderung – spielt sie eine zentrale Rolle.

Allein im vergangenen Jahr haben wir für 88 Milliarden Euro Finanzierungen unterzeichnet. Und mehr als die Hälfte davon war für Klima- und Umweltprojekte. Innerhalb der EU fließt knapp die Hälfte unserer Investitionen in Kohäsionsregionen. Damit sind wir bei einem Kernelement unseres Mandats – der Kohäsion. Um diesen Auftrag zu erfüllen, fördern wir Wachstum und Beschäftigung in den Regionen der Union, die weniger wohlhabend sind. Der Europäische Investitionsfonds, unsere Tochtergesellschaft für innovative Finanzierungen, verzeichnete im vergangenen Jahr einen Investitionsrekord. Sein Fokus liegt auf kleinen und mittleren Unternehmen, also dort, wo das Herz der Wirtschaft schlägt. Und auf Start-ups mit disruptiven Technologien. In einem Wort: auf der Zukunft.

Wir finanzieren Projekte für gemeinsame europäische Prioritäten, die abstrakte Ziele, Ideen und Träume in reale, greifbare Lösungen übersetzen. Mit unserer technischen Expertise im Gepäck sondieren wir permanent Finanzierungslösungen, nehmen das Risiko aus Projekten raus – und machen sie damit möglich!

Zum Beispiel unsere schwedischen Projekte vom Jahresanfang, dabei ging es um Produktionsanlagen für grünen Stahl und Batterien für E-Fahrzeuge, oder die Finanzierung für Europas größte Solar-Gigafabrik in Italien. Das sind nur ein paar von den Krediten, die wir in den ersten Wochen des Jahres besiegelt haben. Erst gestern bestätigte der Verwaltungsrat in seiner Sitzung noch eine große Investition in ein innovatives Projekt für grünen Wasserstoff in Portugal.

All das sind Beispiele für die öffentlich-private Partnerschaft, auf die es ankommt, wenn wir uns dem Klimawandel entgegenstellen und Europa wettbewerbsfähiger machen wollen.

Und deshalb ist das Forum der EIB-Gruppe so wichtig und aktuell. Politische Entscheiderinnen und Entscheider, die die Fäden in der Hand halten, treffen sich hier mit wichtigen Köpfen aus den Institutionen und dem Privatsektor zum Ideenaustausch. Denn wir müssen zwei Dinge sicherstellen: dass private Investoren mit uns an einem Strang ziehen, und dass wir die Menschen mitnehmen. Mein Willkommensgruß gilt deshalb auch ausdrücklich all den Vertreterinnen und Vertretern der Zivilgesellschaft, die heute anwesend sind.  

Zum Schluss noch ein Wort zu einer Priorität, die mir persönlich ganz besonders am Herzen liegt: zur Gendergerechtigkeit. Gendergerechtigkeit zählt zu den Grundwerten der Europäischen Union und ist ein zentrales Element der UN-Nachhaltigkeitsziele. Sie gilt als Motor für wirtschaftliche Entwicklung, höhere Pro-Kopf-Einkommen, effizientere und effektivere Unternehmen, höhere Stabilität und mehr Sicherheit. Wenn wir den Gendergap überwinden, profitieren Wachstum und Beschäftigung. Entsprechende Schätzungen lassen keine Zweifel, wir müssen die Gendergerechtigkeit mit privaten und öffentlichen Investitionen vorantreiben. 

Daher freue ich mich, dass direkt nach dem Forum ein Treffen des neuen Women Climate Leaders Network stattfindet, um erste Ideen zu sammeln, wie Frauen ihre Energie und ihren Einfluss bündeln können.

Unsere Aktivitäten tragen innerhalb und außerhalb der EU zu Stabilität und Sicherheit bei. Jetzt müssen wir den eingeschlagenen Weg fortsetzen.  

Erlauben Sie mir ein letztes Wort mit Blick auf 2024.

Rund um den Globus sind 2024 über vier Milliarden Menschen aufgerufen, wählen zu gehen. Für Europa, für uns alle, kann der Wahlausgang in einigen Ländern enorme Folgen haben. Ein zentrales Wahlkampfthema dürfte der Klimawandel sein. Das unterstreicht einmal mehr, wie wichtig ein gerechter Übergang in besonders stark betroffenen Industrien und Städten ist.  

Vor den Wahlen dürften viele fragen, was Europa für sie konkret tut, warum sie das europäische Projekt unterstützen sollten.

Unser Forum wird zahlreiche wertvolle Beispiele liefern. Beispiele, anhand derer wir überzeugend erklären können, wie wir gemeinsam Dinge bewegen! Zusammen ziehen wir alle Register, um künftigen Generationen eine bessere Welt zu übergeben.  

Lassen Sie mich an dieser Stelle noch all jenen danken, die diese Veranstaltung möglich gemacht haben.

Ich bin sicher, dass das EIB-Forum 2024, hinter dem eine enorme unsichtbare Arbeit steckt, ein großer Erfolg wird. Genießen Sie die beiden Tage, profitieren Sie von produktiven Gesprächen und nehmen Sie viele neue Ideen mit nach Hause! Ich freue mich auf Sie!

Vielen Dank.