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Keynote-Ansprache von EIB-Präsidentin Nadia Calviño auf dem Finanzdienstleistungsforum des Europäischen Parlaments zum Thema „Funding the Future of Europe

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Liebe Freundinnen und Freunde,

viele Grüße aus Luxemburg!

Leider kann ich heute Abend nicht persönlich bei Ihnen sein.

Der Veranstaltungsort ist äußerst passend gewählt, um über die Zukunft Europas zu diskutieren. Denn vor fast einem Jahrhundert, auch in einer Zeit großer Unsicherheit für unseren Kontinent, trafen sich die größten Geister Europas – Albert Einstein, Niels Bohr, Marie Curie und andere – unweit von hier zur fünften Solvay-Konferenz, die den Grundstein für unser heutiges Verständnis von Physik legte. Die Arbeit dieser großen Europäerinnen und Europäer schuf die Grundlage für alles, was unsere Welt heute bewegt – von GPS-Systemen bis hin zu Quantencomputern, von Lasern bis hin zu Kernspintomografen.

Sie erinnert uns auch daran, was heute unsere größte Herausforderung ist, wenn wir die Prioritäten für die Zukunft diskutieren: Wie können wir gemeinsam das Potenzial von Ideen nutzen? Wie können wir Innovationen in konkrete Projekte umsetzen und hochskalieren, um die Lebensbedingungen zu verbessern, Arbeitsplätze zu schaffen und Europa und die Welt zu einem nachhaltigeren Wachstumsmodell zu führen?

Das ist die Rolle, die ich für die Europäische Investitionsbank-Gruppe sehe: Sie stellt Finanzierungsinstrumente bereit, damit Innovationen gedeihen können und dort Chancen entstehen, wo Talente sind – in jedem Winkel der Europäischen Union.

Mit anderen Worten: Die EIB ist mehr als eine Bank. Sie ist ein hervorragendes Instrument, um die Resilienz und Produktivität der EU-Wirtschaft zu fördern.

Mit diesem Ziel vor Augen haben wir einen Strategie-Fahrplan mit acht Kernprioritäten aufgestellt, der von unseren Anteilseignern, den 27 Mitgliedstaaten der Europäischen Union, einstimmig gebilligt wurde. Der Fahrplan ist das Ergebnis ausführlicher Beratungen mit Stakeholdern und Partnern, darunter auch das Europäische Parlament, vor dessen Plenum ich ihn Anfang des Jahres vorstellte.

Dieselben Prioritäten mit Blick auf die Bereiche, in die wir für eine nachhaltigere Zukunft investieren müssen, finden sich auch in den politischen Leitlinien für die neue Europäische Kommission (einer „Investitionskommission“, wie Präsidentin von der Leyen sie nannte), die – vorbehaltlich einer positiven Abstimmung im Europäischen Parlament – bald ihre Arbeit aufnimmt.

Natürlich wird weiter darüber diskutiert, wie die benötigten umfangreichen Ressourcen mobilisiert werden können. Auch hier mangelt es nicht an innovativen Ideen, wie der wegweisende Bericht über die Wettbewerbsfähigkeit von Mario Draghi belegt.

Ich kann Ihnen mit Gewissheit sagen, dass die EIB bei diesen gemeinsamen Anstrengungen eine strategische Rolle spielen wird, damit die grüne und digitale Wende zu einem europäischen Erfolg wird. Und zu diesem Zweck möchte ich weiter eng mit dem Europäischen Parlament zusammenarbeiten.

In Kürze werde ich den Finanzministerinnen und Finanzministern der EU konkrete Vorschläge vorlegen, wie die EIB-Gruppe die Entwicklung einer vertieften Kapitalmarktunion mit neuen Produkten unterstützen kann, die Ersparnisse in produktive Investitionen lenken. Das Parlament wird wie immer einen wertvollen Beitrag zur Entwicklung dieser Initiativen leisten.

Liebe Freundinnen und Freunde,

die Erfahrungen der letzten fünf Jahre – von der Pandemie bis zum Krieg – haben gezeigt, dass unsere Resilienz auf gut koordinierten Maßnahmen und gemeinsamen Finanzierungsinstrumenten gründet.

Diese Einigkeit angesichts gemeinsamer Herausforderungen wird in den kommenden Jahren noch wichtiger sein, um die unbekannten Gewässer der Zukunft zu durchschiffen.

Aber ich bin zuversichtlich, dass der Geist der Solidarität und Entschlossenheit, der diese Union so lange zusammengehalten hat, uns auch weiterhin den Weg weisen wird.

Vielen Dank!