In Afrika sind einige der wachstumsstärksten Volkswirtschaften der Welt zu Hause, und die junge Bevölkerung nimmt rasant zu. Ein steter Trend unter afrikanischen Hochschulabsolventen, nach Abschluss ihres Studiums ins Ausland zu gehen oder dort zu bleiben, gefährdet allerdings den sozialen und wirtschaftlichen Fortschritt.
Boost Africa, die gemeinsame Initiative der Afrikanischen Entwicklungsbank (AfDB) und der Europäischen Investitionsbank (EIB), will dies ändern, indem sie Chancen für junge Frauen und Männer in Afrika schafft. 2020 unterstützten die Europäische Kommission und die Organisation afrikanischer, karibischer und pazifischer Staaten die 2016 aufgelegte Initiative im Rahmen des 11. Europäischen Entwicklungsfonds (EEF).
Boost Africa fußt auf der Überlegung, dass mehr unternehmerisches Engagement und Innovation zu einem höheren Lebensstandard und sozialem Fortschritt in Afrika beitragen. Das Programm fördert daher bezahlbare Lösungen für die Ärmsten: Zugang zu Energie, Gesundheit, Finanzdienstleistungen, Bildung und dem Internet. Auch Start-ups greift es unter die Arme – für eine demokratischere Wirtschaft und Chancen für alle.
Unsere Wirkung
Bis zum 31. Dezember 2023 haben wir 88 Millionen Euro investiert und damit 15 000 Arbeitsplätze gesichert und knapp 400 Millionen Euro an neuen Investitionen angestoßen. Mit Boost Africa haben wir afrikanischen Unternehmen geholfen, global wettbewerbsfähig zu werden. Die Erfolge:
Mehr unternehmerische Initiative und Innovation in ganz Afrika
Neue, hochwertige Arbeitsplätze
Aufbau eines erfolgreichen unternehmerischen Ökosystems in Afrika
Finanzierungshilfe in den frühesten und risikoreichen Phasen der Unternehmensgründung
Investitionen in Qualifikation und Wissen junger Gründerinnen und Gründer
So funktioniert Boost Africa
Das Programm hilft jungen Unternehmerinnen und Gründern,
- innovative, aussichtsreiche moderne Unternehmen zu gründen,
- sich im regionalen und globalen Wettbewerb besser zu behaupten,
- Investitionen aus dem In- und Ausland anzulocken und das Investorenprofil zu diversifizieren,
- einen wesentlichen Beitrag zu Wachstum und Beschäftigung zu leisten.
Zielgruppe von Boost Africa sind in erster Linie Jugendliche und Frauen. Gefördert werden außerdem Sektoren, in denen digitale Innovationen vor allem ärmeren Haushalten den Zugang zu erschwinglichen Produkten und Diensten eröffnen und so die Lebensqualität verbessern. Beispiele sind der IKT-Sektor, die Agrarindustrie, Finanzdienstleistungen und finanzielle Teilhabe, Gesundheit, Bildung und erneuerbare Energien.
Das Programm hat drei Komponenten:
Das Investitionsprogram fördert über Risikokapitalfonds die Entstehung von innovativen Start-ups mit viel Wachstumspotenzial und kleinen und mittleren Unternehmen.
Ziel ist es, Akteure zu unterstützen, die erstklassige Beteiligungsmöglichkeiten im Hinblick auf Qualität, Kreativität, Wirkung und Innovation bieten.
Die EIB hat im Rahmen von Boost Africa in sechs Risikokapitalfonds investiert:
- TLcom TIDE Africa
- Partech Africa Venture Capital Fund
- AfricInvest Venture Capital Growth Fund
- Janngo Capital Startup Fund
- Atlantica Venture Capital Fund
- Seedstars Africa Ventures I
Boost Africa stellt mit seinem integrierten Ansatz Kapital bereit und baut Kompetenzen und Fachkenntnisse auf. Beides hilft Fondsmanagern, Gründerinnen und Unternehmern, die vielen Hindernisse beim Aufbau neuer Fonds und Firmen zu überwinden.
Das Programm wurde mittlerweile vollständig umgesetzt.
Der Pool für technische Hilfe unterstützt den Kompetenzaufbau und trägt zur Verbreitung von Best Practice bei, besonders im Hinblick auf:
- Investitionsreife von Intermediären (vor allem einheimische First-Time-Fondsmanager), die Boost-Africa-Mittel erhalten, und
- betriebswirtschaftliche und technische Fortbildung für Portfoliounternehmen und Gründerinnen und Gründer
Mit unserer technischen Hilfe können wir Mittelempfänger bei folgenden Aufgaben unterstützen: Marktanalyse, IT, Talentgewinnung, Risikobeurteilung und Compliance, rechtliche und steuerliche Strukturierung, Deal-Strukturierung, ESG-Management (Umwelt, Soziales, Corporate Governance), Schulungen im Bereich Vermögensverwaltung, Rechnungslegung und Abschlussprüfung, Führung, Kommunikation sowie Öffentlichkeitsarbeit.
Das Entrepreneurship Lab (ELab) entwickelt und erprobt vielversprechende neue Ideen und wirkt dadurch als Katalysator für Innovationen, Wissensentwicklung und Partnerschaften. Es richtet sich an:
- Einrichtungen, die Unternehmertum und Innovation fördern (z. B. Business-Inkubatoren und Start-up-Beschleuniger)
- Fondsmanager
- junge Unternehmerinnen und Gründer
Über Partnerschaften mit einheimischen und internationalen Forschungszentren, Universitäten, Unternehmen und Investoren fördert das ELab die internationale Vernetzung und den Wissenstransfer. Außerdem soll es regionale Netzwerke von Business-Inkubatoren, Start-up-Beschleunigern sowie Angel Funds und anderen Fonds stärken, die in innovative Start-ups investieren.
Das ELab wird von der Afrikanischen Entwicklungsbank verwaltet.