
Teil der Serie :
Beschreibung
Das Arbeitspapier basiert auf einer neuen länder- und sektorenübergreifenden Datensammlung zu Investitionen in materielle und immaterielle Vermögenswerte für 18 europäische Länder und die USA. Wir haben einen Rahmen festgelegt, um zu messen, wie hoch die immateriellen Investitionen und der Kapitalstock sind und welchen Einfluss sie auf den Input, den Output und die totale Faktorproduktivität haben.
Aus der Analyse geht hervor, wie die immateriellen Investitionen in Europa und den USA im Zeitraum 2000-2013 verteilt waren und welchen Wachstumsbeitrag sie vor und nach der Großen Rezession 2008-2009 jeweils geleistet haben (Wachstumszerlegung).
Die wichtigsten Schlussfolgerungen unserer Analyse: Erstens sind die Investitionen in materielle Vermögenswerte während der Großen Rezession erheblich zurückgegangen und seither kaum wieder gestiegen. Hingegen blieben die immateriellen Investitionen vergleichsweise robust und erholten sich in den USA schnell wieder. Die EU ist bei dieser Erholung allerdings zurückgeblieben.
Zweitens lässt die Analyse der Wachstumsquellen, bei der nur immaterielle Werte der volkswirtschaftlichen Gesamtrechnung berücksichtigt werden (Software, FuE, Exploration im Bergbau und künstlerische Werke), darauf schließen, dass die Kapitalvertiefung der Haupttreiber des Wachstums ist. Im Zeitraum 2000-2013 flossen die Investitionen in der EU zu 80 Prozent in materielle Vermögenswerte und zu 20 Prozent in immaterielle Anlagen, während dieses Verhältnis in den USA 50:50 betrug. Werden auch immaterielle Vermögenswerte berücksichtigt, die nicht in die volkswirtschaftliche Gesamtrechnung einfließen (Corrado, Hulten und Sichel (2005)), nimmt die Kapitalvertiefung zu. Der Beitrag der materiellen Vermögenswerte nimmt in diesem Fall sowohl in der EU als auch in den USA ab (60 Prozent bzw. 40 Prozent), und der Anteil der immateriellen Werte nimmt zu (40 Prozent in der EU und 60 Prozent in den USA).
Zudem ergab unsere Analyse, dass das verlangsamte Wachstum der Arbeitsproduktivität seit der Großen Rezession durch ein schwächeres Wachstum der totalen Faktorproduktivität bedingt ist. Dabei spielen die materiellen und die immateriellen Investitionen eine relativ geringe Rolle.
Schließlich haben wir eine signifikante Korrelation zwischen einem strengeren Beschäftigungsschutz und weniger öffentlichen Investitionen in FuE einerseits und einem geringeren Verhältnis von immateriellen zu materiellen Investitionen andererseits festgestellt.