Noch nie waren die Menschen so mobil wie heute, und noch nie wurde so viel Fracht transportiert. Doch auch die Zukunft des Klimas ist so ungewiss wie nie zuvor. Wir alle sollten daher versuchen, unseren CO2-Fußabdruck zu verkleinern.
Haben Sie sich schon einmal gefragt, welche Art zu Reisen am umweltfreundlichsten ist? Nach Laufen und Fahrradfahren kommt gleich die Zugfahrt – mit deutlichem Vorsprung vor Auto- und Flugreisen.
Rumänien hat eines der größten Eisenbahnnetze in der Europäischen Union. Allerdings muss es dringend erneuert werden. Im Schnitt sind die Züge dort mit einer Geschwindigkeit von 45–50 Kilometern pro Stunde unterwegs – das ist nicht einmal die Hälfte der europäischen Durchschnittsgeschwindigkeit. Auf einigen Strecken dauert die Fahrt sogar fast so lange wie in den 1930er-Jahren.
Modernisierung des Abschnitts „Simeria-km 614“ des Rhein–Donau-Korridors
In Westrumänien arbeitet die Regierung des Landes daher an der Modernisierung eines 144 Kilometer langen Eisenbahnabschnitts im Rhein-Donau-Korridor, der Teil des TEN-V-Verkehrsnetzes ist. Wert dieses größten Verkehrsinfrastrukturprojekts seit 30 Jahren: über zwei Milliarden Euro. Das Projekt ist technisch komplex, doch auch die Umsetzung des Vertrags und die Finanzierung stellten die rumänische Regierung vor Herausforderungen.
Die EU-Finanzierung stand erst, nachdem das Projekt verbessert worden war und die Finanzierungsanforderungen der Europäischen Kommission erfüllt waren. Diese verlangen unter anderem eine Bewertung der Klimarisiken und der Gefährdung durch den Klimawandel. Dank der Projektberatung durch die EIB-Fachleute konnte die Machbarkeitsstudie im Sinne dieser Anforderungen gestaltet werden. 2017 genehmigte die Kommission dann das EU-Finanzierungspaket von zwei Milliarden Euro. Auch die EIB ist an der Finanzierung des Projekts beteiligt: mit einem Rahmendarlehen für das gesamte operationelle Programm Rumäniens für Großinfrastruktur.
Die EIB wird den rumänischen Behörden bei Problemen mit der Durchführung weiter bis zum Projektabschluss zur Seite stehen.
Danach werden die Züge deutlich schneller unterwegs sein: Reisezüge mit bis zu 160 Stundenkilometern, Güterzüge mit bis zu 120 Stundenkilometern. Zudem macht ein Verkehrsmanagementsystem den modernisierten Abschnitt künftig sicherer.
Das Projekt erhöht damit die Sicherheit und den Komfort und verkürzt die Fahrzeiten. Doch auch die Umwelt wird erheblich profitieren. So sinkt der CO2-Ausstoß über die erwartete Nutzungsdauer von 30 Jahren voraussichtlich um 1,5 Millionen Tonnen.