Die EIB-Klimaumfrage 2022–2023 untersucht, wie die Menschen in einer sich rasch verändernden Welt zum Klimawandel stehen. Bei dieser Ergebnisreihe geht es um die Folgen des Ukrainekriegs und die steigenden Energiepreise.
Zu den Resultaten dieser Ergebnisreihe der Klimaumfrage
Wichtige Ergebnisse
- 66 Prozent der Befragten in der Europäischen Union sind der Ansicht, dass die russische Invasion der Ukraine und ihre Folgen die grüne Wende beschleunigen (gegenüber 62 Prozent im Vereinigten Königreich, 60 Prozent in China und 52 Prozent in den Vereinigten Staaten).
- 84 Prozent der Europäerinnen und Europäer befürchten eine globale Katastrophe, wenn wir unseren Energieverbrauch und Konsum in den kommenden Jahren nicht radikal reduzieren (gegenüber 88 Prozent der Befragten in China, 83 Prozent im Vereinigten Königreich und 72 Prozent in den Vereinigten Staaten).
- 63 Prozent der Befragten in der Europäischen Union wollen die Energiepreise an den Verbrauch koppeln, sodass die größten Verbraucher stärker belastet werden (gegenüber 83 Prozent in China, 63 Prozent im Vereinigten Königreich und 57 in den Vereinigten Staaten).
Klimawandel im Fokus
Im Vorjahr war Corona für die Menschen in Europa, im Vereinigten Königreich und in den USA die größte Bedrohung, jetzt überwiegt die Besorgnis über die wirtschaftlichen Probleme. In der Europäischen Union, im Vereinigten Königreich und in den Vereinigten Staaten sind die meisten wegen der steigenden Lebenshaltungskosten und aus wirtschaftlichen und finanziellen Gründen besorgt. In China ist die Coronapandemie nach wie vor die Hauptsorge der Bevölkerung.
Die große Mehrheit der Befragten in der Europäischen Union (80 Prozent) und in China (91 Prozent) gibt an, die Folgen des Klimawandels im Alltag zu spüren. In den USA (67 Prozent) und im Vereinigten Königreich (65 Prozent) haben weniger Menschen diesen Eindruck.
84 Prozent der Europäerinnen und Europäer befürchten eine globale Katastrophe, wenn wir unseren Energieverbrauch und Konsum in den kommenden Jahren nicht radikal reduzieren (gegenüber 88 Prozent der Befragten in China, 83 Prozent im Vereinigten Königreich und 72 Prozent in den Vereinigten Staaten). 87 Prozent der Befragten in der Europäischen Union und 85 Prozent im Vereinigten Königreich finden, dass ihre jeweiligen Regierungen zu langsam gegen den Klimawandel agieren. In China (76 Prozent) und den Vereinigten Staaten (74 Prozent) ist diese Ansicht etwas weniger verbreitet. Nur eine Minderheit der Befragten im Vereinigten Königreich, in der EU und in den USA glaubt, dass es ihren Regierungen gelingt, ihre CO2-Emissionen bis 2030 erheblich zu senken (30 Prozent, 36 Prozent bzw. 45 Prozent). Die Befragten in China sind da weitaus optimistischer (91 Prozent).
Krieg in der Ukraine und grüne Wende
Die meisten Befragten in der EU (66 Prozent), im Vereinigten Königreich (62 Prozent) und in China (60 Prozent) glauben, dass der Ukrainekrieg und seine Auswirkungen auf die Öl- und Gaspreise die grüne Wende beschleunigen. In den USA sind die Meinungen darüber geteilt. Eine knappe Mehrheit (52 Prozent) geht davon aus, dass die grüne Wende durch den Krieg schneller vorankommt, 48 Prozent glauben genau das Gegenteil.
Fast die Hälfte der Befragten in der Europäischen Union (47 Prozent) und im Vereinigten Königreich (45 Prozent) erwarten von ihrer Regierung, dass sie dem Ausbau erneuerbarer Energien Vorrang einräumt (gegenüber 37 Prozent in den Vereinigten Staaten und China). Nach Ansicht der Befragten in China (46 Prozent) sollte die Diversifizierung der Energieversorger Vorrang haben (gegenüber 34 Prozent in der Europäischen Union, 35 Prozent im Vereinigten Königreich und 39 Prozent in den USA). Bei den Befragten in den USA ist der Rückhalt für die beiden Optionen – Diversifizierung der Energieversorger (39 Prozent) und Ausbau erneuerbarer Energien (37 Prozent) – ausgewogener.
Energieeinsparungen stehen an dritter Stelle: 24 Prozent der befragten US-Amerikanerinnen und -Amerikaner sind der Meinung, dass die Menschen und Unternehmen ihren eigenen Verbrauch stärker senken müssen (gegenüber 20 Prozent im Vereinigten Königreich, 19 Prozent in der Europäischen Union und 17 Prozent in China).
Kampf gegen den Klimawandel und die hohen Energiepreise
Um den Energieverbrauch zu senken, befürworten 64 Prozent der Befragten in der EU zur Abdeckung der Umweltkosten eine höhere Besteuerung umweltbelastender Aktivitäten wie Flugreisen oder SUVs (gegenüber 84 Prozent in China, 66 Prozent in den USA und 52 Prozent im Vereinigten Königreich). Die Mehrheit der befragten Europäerinnen und Europäer (63 Prozent) wollen die Energiepreise an den Privatverbrauch koppeln (gegenüber 87 Prozent in China, 62 Prozent im Vereinigten Königreich und 56 Prozent in den USA).
Außerdem sind 40 Prozent der Befragten in der EU der Meinung, dass die Regierung wegen der hohen Energiepreise zunächst kurzfristig die Energiesteuern senken sollte (gegenüber 29 Prozent im Vereinigten Königreich, 24 Prozent in China und 23 Prozent in den USA). Andere Maßnahmen wie die Deckelung oder Regulierung der Preise für Gas, Öl und Kohle finden eher bei den Briten, Chinesen und US-Amerikanern (46 Prozent, 38 Prozent bzw. 29 Prozent) Zuspruch als bei den Befragten in der EU (28 Prozent).
„Die Ergebnisse der EIB-Klimaumfrage 2022 zeigen, dass die Menschen weltweit die Krise auch als Gelegenheit sehen, unsere Volkswirtschaften rascher auf einen CO2-armen und klimaresilienten Zukunftskurs zu bringen. Bei der EIB fördern wir seit vielen Jahren innovative Investitionen in saubere Energien.
Als Klimabank der EU werden wir weiterhin unsere gesamte Palette von Finanzierungs- und Beratungsinstrumenten einsetzen, um unseren Partnern bei einer schnelleren grünen Wende zur Seite zu stehen, unter anderem durch die Umsetzung des REPowerEU-Plans.
Dabei werden wir niemanden zurücklassen, weder Menschen noch Regionen.“
EIB-Vizepräsident Ambroise Fayolle
Hier die Ergebnisse für die folgenden Länder:
Die fünfte Ausgabe der EIB-Klimaumfrage erscheint zum ersten Mal in Afrika und im Nahen Osten. Sie zeigt, wie die Menschen in Angola, Kamerun, Côte d'Ivoire, Jordanien, Kenia, Marokko, Senegal, Südafrika, Tunesien und Ägypten über den Klimawandel denken.
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