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  • Gigafactory 3Sun will 2024 Produktionskapazität auf drei Gigawatt Ökostrom erweitern und wird damit Europas größte Solarmodul-Fabrik
  • Nach Zusagen von UniCredit sowie von BPER Banca und Banco BPM stellt die EIB nun ebenfalls Mittel bereit 
  • Grüne Garantie von SACE deckt 80 Prozent der vorrangigen Finanzierung
  • Gesamtfinanzierung für Bau und Betrieb der Fabrik zum Teil durch InvestEU abgesichert

Der Solarmodul-Hersteller 3Sun hat sich für den Ausbau seiner Produktionskapazitäten ein Finanzierungspaket im Umfang von 560 Millionen Euro gesichert. Das Projekt des zu Enel Green Power gehörenden Werks leistet einen bedeutenden Beitrag zur Energiewende und Energiesicherheit in Europa. Ermöglicht wird die Finanzierung durch die Europäische Investitionsbank (EIB) unter InvestEU und eine Gruppe italienischer Banken, bestehend aus der federführenden UniCredit, der BPER Banca (Corporate & Investment Banking) und der Banco BPM. Für den italienischen Beitrag stellt die Exportkreditagentur SACE eine Garantie.

Die 3Sun-Fabrik im sizilianischen Catania will ihre Produktionskapazität von derzeit jährlich rund 200 Megawatt bis Ende 2024 auf 3 Gigawatt erweitern. Damit wird das Unternehmen zum größten europäischen Solarmodul-Hersteller. Durch die neue Produktionskapazität kann genügend sauberer Strom erzeugt werden, um jährlich eine Million Haushalte zu versorgen. Zudem dürfte die Gigafabrik zu Siziliens Wirtschaftswachstum beitragen, indem sie direkte und indirekte Arbeitsplätze schafft.

Das Projekt entspricht den Zielen von REPowerEU und unterstützt die Bestrebungen der EU, bis 2030 etwa 600 Gigawatt Solarstrom zu erzeugen. Gleichzeitig reduziert es die Abhängigkeit von Gasimporten und chinesischen Solarkomponenten. Im Juli 2023 sagte die EIB zusätzliche 45 Milliarden Euro für REPowerEU zu. Damit soll auch die moderne Produktion von strategisch wichtigen Netto-Null-Technologien in der EU gefördert werden.

Die Gigafabrik kombiniert Forschung und Innovation, um leistungsfähige doppelseitige Solarmodule herzustellen, die das Sonnenlicht von beiden Seiten einfangen. Ihre innovative Technologie macht 3Sun zur weltweit am stärksten automatisierten Fabrik, die ohne Unterbrechung an 365 Tagen im Jahr Solarmodule produziert.

Das Werk fungiert als Katalysator für die Rückverlagerung der Fotovoltaik-Wertschöpfungskette nach Europa. Als Technologiezentrum trägt es maßgeblich zur Wiederbelebung der europäischen Solarbranche bei. Das Projekt fördert die hocheffiziente Solartechnologie der nächsten Generation in Europa und reduziert die Energieabhängigkeit des Kontinents.

Bereitgestellt werden die insgesamt 560 Millionen Euro für den Bau und den Betrieb der größten europäischen Solarmodul-Fabrik von einem italienischen Bankenkonsortium, dessen Engagement von Italiens Exportkreditagentur SACE abgesichert wird, sowie von der EIB über eine Direktfinanzierung mit InvestEU-Garantie. Die EIB-Finanzierung umfasst auch Durchleitungsdarlehen an Geschäftsbanken im Umfang von 118 Millionen Euro, die 2024 auf bis zu 342 Millionen Euro aufgestockt werden könnten. Dadurch würde der Beitrag der EIB auf insgesamt 389,5 Millionen Euro steigen.

Basierend auf den unterzeichneten Mittelzusagen der EIB stellt sich die Finanzierungsstruktur konkret wie folgt dar:

  • EIB-Kredit von 47,5 Millionen Euro mit InvestEU-Garantie
  • Kredit von 147,5 Millionen Euro von UniCredit, zu 80 Prozent abgesichert durch grüne Garantie der SACE, zuzüglich eines Umsatzsteuer-Darlehens von 85 Millionen Euro. Die 147,5 Millionen Euro beinhalten ein EIB-Durchleitungsdarlehen von 118 Millionen Euro an UniCredit, durch das die italienische Bank bessere Konditionen für das 3Sun-Projekt anbieten kann
  • Kredit von 140 Millionen Euro von der Banco BPM mit 80-prozentiger grüner Garantie der SACE
  • Kredit von 140 Millionen Euro von der BPER Banca mit 80-prozentiger grüner Garantie der SACE

Hintergrundinformationen

Die Europäische Investitionsbank (EIB) ist die Einrichtung der Europäischen Union für langfristige Finanzierungen. Ihre Anteilseigner sind die Mitgliedstaaten der EU. Die Bank vergibt langfristige Mittel für solide Projekte, die den Zielen der EU entsprechen. Als erste multilaterale Entwicklungsbank hat die EIB die Förderung fossiler Brennstoffe eingestellt und sich verpflichtet, bis 2030 mindestens eine Billion Euro für Investitionen in den Klimaschutz zu mobilisieren. Mehr als die Hälfte der Finanzierungen der EIB-Gruppe im Jahr 2023 entfiel auf Projekte für Klimaschutz und ökologische Nachhaltigkeit. Gleichzeitig vergab sie fast die Hälfte ihrer Finanzierungen innerhalb der EU für Projekte in Kohäsionsregionen mit niedrigerem Pro-Kopf-Einkommen. Das verdeutlicht ihr Engagement für ein gerechtes Wachstum. In seiner Sitzung vom Juli 2023 beschloss der Verwaltungsrat der EIB, die zusätzlichen Mittel für Projekte auf 45 Milliarden Euro aufzustocken. REPowerEU soll die europäische Abhängigkeit von Öl-, Kohle- und Gasimporten beenden. Mit den zusätzlichen Mitteln ergänzt die EIB ihr bereits starkes Engagement für saubere Energien und erhöht das im Oktober 2022 angekündigte 30-Milliarden-Euro-Paket um 50 Prozent.

Das InvestEU-Programm mobilisiert umfangreiche private und öffentliche Mittel für langfristige Finanzierungen in der EU, die die Wirtschaft nachhaltig stärken. Zudem stößt es private Investitionen an, die zu EU-Zielen wie dem europäischen Grünen Deal und dem digitalen Wandel beitragen. InvestEU vereint die EU-Instrumente für Investitionen in der Europäischen Union unter einem Dach. So macht es die Finanzierung von Investitionsprojekten in Europa einfacher, effizienter und flexibler. Das Programm hat drei Bausteine: den InvestEU-Fonds, die InvestEU-Beratungsplattform und das InvestEU-Portal. Der InvestEU-Fonds wird von Finanzierungspartnern umgesetzt, die bei der Kreditvergabe auf die EU-Haushaltsgarantie von 26,2 Milliarden Euro zurückgreifen können. Diese Garantie erhöht die Risikotragfähigkeit der Partner und mobilisiert so mindestens 372 Milliarden Euro an zusätzlichen Investitionen.

3Sun ist eine Fabrik für Solarzellen und Solarmodule und gehört zu Enel Green Power, einem Unternehmen der Enel-Gruppe. Das Werk wurde 2010 in der sizilianischen Stadt Catania errichtet und wird derzeit zur größten europäischen Produktionsstätte für hochleistungsfähige Solarzellen und -module ausgebaut. Die Gigafabrik will 2024 ihre Produktion von Solarmodulen jährlich auf bis zu drei Gigawatt erweitern, um Europas Energiewende zu unterstützen und die Abhängigkeit des Kontinents von fossilen Brennstoffen zu verringern. Zur Wiederbelebung der europäischen Solarbranche setzt das Unternehmen vor allem auf Nachhaltigkeit und Innovation. Die Solarmodule von 3Sun basieren auf der hocheffektiven, wettbewerbsfähigen und innovativen CORE-H-Technologie. Sie nutzt Silizium-Solarzellen mit Heteroübergang, die einen höheren Wirkungsgrad haben als konventionelle Solarzellen. In den nächsten Monaten bringt 3Sun drei neue Produkte auf den Markt: Solarmodule für Gebäude (3Sun M40), eine Premiumversion davon (3Sun M40 Bold) sowie doppelseitige Module für Solarkraftwerke (3Sun B60). Zudem arbeitet 3Sun derzeit an einer innovativen Tandem-Solartechnologie, die das Unternehmen in den nächsten Jahren für seine Produkte nutzen will. Diese Technologie erhöht den Wirkungsgrad der Solarzellen deutlich auf über 30 Prozent und verbessert gleichzeitig die Leistung und Zuverlässigkeit der Solarmodule. 

Die italienische Exportkreditagentur SACE ist eine Versicherungs- und Finanzgruppe, die dem Wirtschafts- und Finanzministerium untersteht. Sie unterstützt Italiens Unternehmen und Wirtschaft mit einer breiten Palette von Instrumenten und Lösungen, um deren Wettbewerbsfähigkeit im In- und Ausland zu stärken. Die SACE-Gruppe ist seit 45 Jahren der wichtigste Partner für italienische Unternehmen, die exportieren und in ausländische Märkte expandieren. Mit ihren Finanzierungsgarantien unterstützt sie das Bankensystem. Damit will sie den Kreditzugang von Unternehmen erleichtern und im Rahmen des italienischen Green New Deal Investitionen in Wettbewerbsfähigkeit und Nachhaltigkeit fördern, zunächst ausgehend vom Inlandsmarkt. Die Gruppe ist weltweit mit 13 Büros vertreten, die in den Zielländern Beziehungen zu den wichtigsten lokalen Partnern aufbauen und italienischen Unternehmen ihr Geschäft mit maßgeschneiderten Finanzierungsinstrumenten erleichtern sollen. Mit einem Portfolio versicherter Finanzierungen und garantierter Investitionen von 164 Milliarden Euro hilft die SACE, auch über ihre Tochtergesellschaften, mehr als 40 000 vorwiegend kleinen und mittleren Unternehmen (KMU) bei ihrem Wachstum in Italien und auf rund 200 ausländischen Märkten. Zur SACE-Gruppe gehören SACE FCT (Factoring), SACE BT (Kredite, Garantien und Schadensversicherung) und SACE SRV (Datensammlung und Datenmanagement).

Die UniCredit ist eine europaweit tätige Geschäftsbank mit einzigartigem Dienstleistungsangebot in Italien, Deutschland, Mittel- und Osteuropa. Ihr Ziel ist, zum Fortschritt des Gemeinwesens beizutragen, allen Stakeholdern nur das Beste anzubieten und das Potenzial ihrer Kunden und der Menschen in Europa auszuschöpfen. Die Bank betreut über 15 Millionen Kundinnen und Kunden weltweit. Sie stehen in allen ihren Märkten im Mittelpunkt. Die UniCredit ist in vier Kernregionen und drei Produktfabriken (Corporate, Individual und Group Payment Solutions) gegliedert. Damit ist sie nah am Kunden und kann für die Entwicklung der besten Produkte in allen ihren Märkten das Gewicht der ganzen Gruppe in die Waagschale werfen. Entscheidende Antriebskräfte ihres Service sind Digitalisierung und das Bekenntnis zu ESG-Prinzipien. Dies bedeutet Exzellenz für ihre Stakeholder und eine nachhaltige Zukunft für Kundinnen und Kunden, das Gemeinwesen und die Menschen.

Die BPER Banca ist die Muttergesellschaft der – gemessen an Einlagen und Marktpräsenz – drittgrößten Bankengruppe Italiens. Sie betreibt über 1 700 Filialen in fast allen italienischen Regionen und zählt 20 000 Beschäftigte und über 5 Millionen Kundinnen und Kunden. Zur BPER-Gruppe gehören auch eine Reihe von Produktfabriken und Nebendienstleistungsunternehmen. Die BPER Banca ist über Beteiligungsunternehmen und Joint-Ventures in allen wichtigen Marktsegmenten tätig (Corporate und Investment Banking, Vermögensverwaltung und Versicherungen, Leasing, Factoring und Verbraucherfinanzierung) und kann ihren Kunden daher in allen wichtigen internationalen Märkten kompetent zur Seite stehen.

Banco BPM Die Banco BPM S.p.A. entstand am 1. Januar 2017 durch die Fusion der zwei großen „Volksbanken“ Banca Popolare di Milano und Banco Popolare di Verona. Mit ihren 20 000 Beschäftigten, 1 400 Filialen und rund 4 Millionen Kunden ist sie heute gemessen an der Bilanzsumme der drittgrößte Finanzdienstleister Italiens. Die Banco BPM ist in den norditalienischen Regionen fest verwurzelt. Dazu gehören auch die Regionen mit der höchsten Industriekonzentration in Europa. Die Stärke der Banco BPM basiert auf einem breiten Filialnetz für Privat- und Firmenkunden, einer umfassenden Marktkenntnis und innovativen Lösungen. Das Institut ist – auch über seine Tochtergesellschaften – in verschiedenen Segmenten des Bankensektors tätig, so etwa im Private und Investment Banking, in der Vermögensverwaltung und im Bankversicherungsgeschäft. Im Fokus stehen die Beschäftigten und ihre Kompetenzen sowie Weiterentwicklung. Die Gruppe steht in der Tradition der „Volksbanken“. Sie generiert Renditen für ihre Anteilseigener und schafft Werte für ihre Stakeholder in den Bereichen, in denen sie tätig ist. Damit will sie eine nachhaltige und gerechte Entwicklung des Landes vorantreiben.