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  • Zweite Ausgabe des Forums der EIB-Gruppe in Luxemburg mit hochrangigen Gästen aus Politik, Wirtschaft, Wissenschaft und Zivilgesellschaft
  • Europäische Firmen investieren laut EIB-Investitionsbericht stärker in Digitalisierung, Energieeffizienz und Erweiterung der Lieferketten
  • Calviño unterstreicht Bedeutung von Investitionen für Wettbewerbsfähigkeit und strategische Autonomie Europas

Wirtschaft und Unternehmen in Europa zeigen sich trotz verschiedener, sich überlagernder Herausforderungen erstaunlich robust. Das zeigt der Investitionsbericht der EIB, der heute vorgestellt wurde. Großen Anteil daran und an den bisherigen Erfolgen habe vor allem die koordinierte Reaktion Europas, die als Blaupause für die Zukunft dienen sollte, so EIB-Präsidentin Nadia Calviño anlässlich der Eröffnung des zweiten Forums der EIB-Gruppe.

„Nachhaltige Investitionen mit koordinierter Rückendeckung durch die EU waren wesentlich für die Beschleunigung der Energiewende und die Einführung neuer Technologien“, erklärte Calviño vor ihrer Keynote-Rede vor über 900 Gästen des Forums in Luxemburg. „Europa muss seine Wettbewerbsfähigkeit und seine strategische Autonomie stärken. Dazu muss es seine Kräfte bündeln, privates Kapital an Bord holen und Partnerschaften knüpfen – innerhalb und außerhalb der EU. Europa wird diese Herausforderung annehmen und ihr gewachsen sein.“

Das zweite Forum der EIB-Gruppe bringt hochrangige Vertreterinnen und Vertreter aus Politik, Wirtschaft, Wissenschaft und Zivilgesellschaft zusammen. Zwei Tage lang debattieren sie über Prioritäten und Herausforderungen für die EU und die Aussichten für die europäische Wirtschaft vor dem Hintergrund der Wahlen zum EU-Parlament im Juni und der geopolitischen Instabilität und Konflikte weltweit.

Zu den Rednerinnen und Rednern gehören der Premierminister von Luxembourg Luc Frieden, EU-Ratspräsident Charles Michel, die Präsidentin des EU-Parlaments Roberta Metsola, der Ministerpräsident von Albanien Edi Rama, die Exekutiv-Vizepräsidenten der EU-Kommission Valdis Dombrovskis und Maroš Šefčovič, die EU-Kommissarinnen und -Kommissare Wopke Hoekstra, Mairead McGuinness und Kadri Simson, verschiedene Ministerinnen und Minister sowie Führungskräfte und politische Entscheidungstragende aus Europa und weltweit.

Das Forum wird als Livestream übertragen. Themen sind Wettbewerbsfähigkeit und Energieversorgungssicherheit, Innovationen und die strategische Autonomie Europas, Investitionen in den Zusammenhalt und die digitale Wende sowie die Herausforderungen der EU-Erweiterung und der grünen Wende. Den Rahmen für die Gespräche bildet der Investitionsbericht der EIB, demzufolge die europäischen Unternehmen ihre Investitionen in Innovation, Energieeffizienz und eine breitere Lieferkette erhöht haben.

Der Bericht zeigt jedoch auch, dass die Unternehmen ihre finanziellen Rücklagen anzapfen, was sich als Hindernis für künftige Investitionen erweisen wird. Er konstatiert eine Kluft zwischen Unternehmen, die sich wandeln und wettbewerbsfähig bleiben, und denjenigen, die hinterherhinken. Das gleiche Bild zeigt sich bei energieintensiven Unternehmen, die vom Übergang zu Netto-Null am stärksten betroffen sind. Da die Vorreiter bei der Dekarbonisierung stärker investieren und innovativer sind, besteht die Gefahr, dass sich diese Kluft vertieft.

Die Investitionstätigkeit in Europa ist robuster als in früheren Krisen. Allerdings bleibt der Rückstand bei den produktiven Investitionen gegenüber den Vereinigten Staaten eine Hypothek für die Wettbewerbsfähigkeit. Zudem müssen die Investitionen in neue Technologien und Innovationen von passenden Investitionen in Kompetenzen und soziale Infrastruktur flankiert werden, um die Lebensqualität und den sozialen Zusammenhalt aufrechtzuerhalten.

EIB-Chefvolkswirtin Debora Revoltella: „Strukturwandel, Innovation, Digitalisierung und Dekarbonisierung sind zentrale Voraussetzungen für den Erhalt der Wettbewerbsfähigkeit der EU. Wir müssen unsere Investitionen in diesen Bereichen ausbauen und die Skalierung von Technologien gezielt finanzieren. Außerdem müssen wir ein Umfeld schaffen, das Hürden und Unsicherheit abbaut. Die Ergebnisse des Investitionsberichts können Politik und Investoren als Kompass für die aktuellen Herausforderungen und Chancen dienen.“

Zukünftig werden effektive, gezielte Maßnahmen erforderlich sein, um das Tempo der Transformation aufrechtzuerhalten. Es wird vor allem darauf ankommen, die aktuellen öffentlichen Investitionspläne auszuschöpfen. Gleichzeitig müssen die fairen Wettbewerbsbedingungen des Binnenmarkts verteidigt werden, um sein Potenzial voll zu nutzen. Schätzungen zufolge erhöht sich die Investitionsquote der Firmen bei der Beseitigung eines Investitionshindernisses um einen Prozentpunkt (als Prozent der Vermögenswerte).

Weitere Informationen finden Sie im Investitionsbericht der EIB.

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Hintergrundinformationen

Die Europäische Investitionsbank (EIB) ist die Einrichtung der Europäischen Union für langfristige Finanzierungen. Ihre Anteilseigner sind die Mitgliedstaaten. Sie vergibt Mittel für solide Investitionen, die zu den Kernzielen der EU beitragen. EIB-Projekte stärken die Wettbewerbsfähigkeit, eine nachhaltige Entwicklung und den sozialen und territorialen Zusammenhalt. Sie fördern Innovationen und beschleunigen den Übergang zur Klimaneutralität.

Die EIB-Gruppe, zu der auch der Europäische Investitionsfonds (EIF) gehört, unterzeichnete 2023 neue Finanzierungen von insgesamt 88 Milliarden Euro für über 900 Projekte. Diese Mittel werden voraussichtlich Investitionen von rund 320 Milliarden Euro anschieben, 400 000 Unternehmen erreichen und 5,4 Millionen Arbeitsplätze schaffen oder sichern.

Alle Projekte, die die EIB-Gruppe finanziert, entsprechen dem Pariser Klimaabkommen. Die EIB-Gruppe fördert keine Investitionen in fossile Brennstoffe. In unserem Klimabank-Fahrplan haben wir zugesagt, in den zehn Jahren bis 2030 ca. 1 Billion Euro für das Klima und ökologische Nachhaltigkeit zu mobilisieren, und wir sind auf gutem Weg dorthin. Über die Hälfte unserer jährlichen Finanzierungen ist für Projekte bestimmt, die direkt zur Eindämmung des Klimawandels, zur Anpassung an seine Folgen und zu einer gesünderen Umwelt beitragen.

In der EU fließt etwa die Hälfte der EIB-Mittel in Kohäsionsregionen, wo das Pro-Kopf-Einkommen niedriger ist. Dies unterstreicht den Willen der Bank, ein gerechtes Wachstum zu fördern und die Lebensstandards anzugleichen.

Investitionsbericht der EIB

Der EIB-Investitionsbericht ist der Flaggschiffbericht der Europäischen Investitionsbank. Er dient als Monitoring-Instrument und bietet einen umfassenden Überblick darüber, wie sich die Investitionen in der Europäischen Union entwickeln, was sie beeinflusst und wie es mit der Finanzierung aussieht. Der Bericht kombiniert interne Analysen der EIB und gemeinsam mit führenden Fachleuten erarbeitete Ergebnisse. So gibt er Auskunft über wichtige Markttrends und liefert tiefer gehende Einblicke in einen bestimmten Themenschwerpunkt. In der Ausgabe 2023–2024 geht es um die Widerstandsfähigkeit der EU-Wirtschaft gegenüber wiederholten Schocks sowie um ihre Fähigkeit, sich zu erneuern, um das Versprechen produktiver öffentlicher und privater Investitionen einzulösen. In den Bericht fließen die neuesten Ergebnisse der jährlichen Investitionsumfrage der EIB ein. Sie stützen sich auf die Antworten von rund 12 500 Firmen aus ganz Europa zum Thema Unternehmensinvestitionen und Investitionsfinanzierung.