- EU bezuschusst Ausbau der moldauischen Bahninfrastruktur mit 12 Mio. Euro, um den regionalen Handel mit der Ukraine zu erleichtern; EIB-Kredit über 200 Mio. Euro für die Forstwirtschaft des Landes
- Initiativen fördern regionale Stabilität, wirtschaftliche Widerstandsfähigkeit und ökologische Nachhaltigkeit und entsprechen damit den strategischen Entwicklungszielen Moldaus
Auf der Konferenz zur Moldau-Partnerschaftsplattform in Chișinău hat die Europäische Investitionsbank (EIB) heute über ihren Geschäftsbereich für Entwicklung (EIB Global) mit der Regierung Moldaus zwei Vereinbarungen unterzeichnet, die das Land wirtschaftlich und ökologisch widerstandsfähiger machen sollen. Gemeinsam mit der Präsidentin der Republik Moldau Maia Sandu und dem Botschafter der EU in Moldau Jānis Mažeiks gab EIB-Vizepräsidentin Teresa Czerwińska bekannt, dass Moldau einen EIB-Kredit über 200 Millionen Euro für die Forstwirtschaft und einen EU-Zuschuss von 12 Millionen Euro für die Modernisierung seiner Bahninfrastruktur erhält. Die Investitionen sollen in Moldau die grüne Wende voranbringen, die Verkehrsanbindung verbessern und regionale Handelswege fördern, einschließlich wichtiger Verbindungen in die kriegsgebeutelte Ukraine.
Der EIB-Kredit über 200 Millionen Euro für eine nachhaltige Forstwirtschaft in Moldau soll die Forstverwaltung verbessern, den Regulierungsrahmen stärken und einen Beitrag zum nationalen Aufforstungsprogramm des Landes leisten, durch das in Moldau zusätzliche Flächen von 145 000 Hektar aufgeforstet werden sollen. Mit dem Geld der EIB werden 63 000 Hektar degradierte Flächen und Wälder wiederhergestellt, um sie vor Bodenerosion, dem Verlust der biologischen Vielfalt und anderen Gefahren zu schützen. Ergänzt wird der Kredit durch einen Zuschuss von 500 000 Euro für technische Hilfe, den die EIB aus ihrem Beratungsprogramm „EU für die Ukraine“ bereitstellt.
Außerdem wurde heute die Vereinbarung für einen auf dem Global Gateway Forum angekündigten EU-Investitionszuschuss von 12 Millionen Euro unterzeichnet. Er ergänzt einen 2023 vergebenen Kredit über 41,2 Millionen Euro. Mit dem Geld will Moldau wichtige Schienenabschnitte sanieren und modernisieren, die Anbindungen im Land verbessern und eine wichtige Exportroute für die Ukraine schaffen. Damit entspricht das Projekt den EU-Solidaritätskorridoren. Diese sollen durch eine bessere Anbindung Moldaus an Europa und die Ukraine die regionale Stabilität und wirtschaftliche Widerstandsfähigkeit stärken.
Maia Sandu, Präsidentin der Republik Moldau: „Unsere Entwicklungsstrategie geht mit der Bekämpfung des Klimawandels einher. Dabei liegt mir ein Projekt ganz besonders am Herzen – unser ehrgeiziges Ziel, in den nächsten zehn Jahren eine Fläche von 145 000 Hektar aufzuforsten. Ich danke der EIB, die heute dafür ihre Hilfe zugesagt hat.“
Teresa Czerwińska, EIB-Vizepräsidentin mit Aufsicht über Finanzierungen in Moldau: „Als Klimabank der EU unterstützen wir die Republik Moldau bei der nachhaltigen Entwicklung und auf ihrem Weg in die EU. Die heute unterzeichneten Vereinbarungen stehen für unser Engagement, die ökologische Widerstandsfähigkeit des Landes zu stärken, seine Infrastruktur auszubauen und die wirtschaftliche Stabilität zu fördern. Mit den Initiativen gehen wir die großen Herausforderungen in der Forstwirtschaft und bei der Verkehrsanbindung an. Damit bringen wir das Land voran und festigen seine Rolle als geschätzter Partner der EU-Familie.“
Jānis Mažeiks, Botschafter der Europäischen Union in der Republik Moldau: „Der EU-Zuschuss von 12 Millionen Euro für die moldauische Schieneninfrastruktur und auch der EIB-Kredit über 200 Millionen Euro für die Forstwirtschaft werden helfen, wichtige Bremsklötze zu lösen, die die Wirtschaft derzeit zurückhalten, etwa die schwache Verkehrsinfrastruktur, die Bodenerosion und der Verlust der biologischen Vielfalt. Mit dem Zuschuss wollen wir die Bahninfrastruktur weiter modernisieren und so die Verkehrsverbindungen zwischen der EU, der Ukraine und Moldau verbessern. Im russischen Angriffskrieg haben die EU-Solidaritätskorridore der Ukraine und Moldau enorm geholfen. So konnte die Ukraine mehr als 136 Millionen Tonnen Güter wie Getreide, Erze und Stahl exportieren und mehr als 52 Millionen Tonnen an wichtigen Produkten importieren.“
Hintergrundinformationen
Die Europäische Investitionsbank (EIB) ist die Einrichtung der Europäischen Union für langfristige Finanzierungen. Ihre Anteilseigner sind die Mitgliedstaaten. Die EIB vergibt langfristige Mittel für solide Projekte, die den Zielen der EU entsprechen.
Die EIB Global ist der Geschäftsbereich der EIB-Gruppe für wirksamere internationale Partnerschaften und Entwicklungsfinanzierungen sowie ein zentraler Partner bei Global Gateway. Bis Ende 2027 will sie Investitionen von 100 Milliarden Euro mobilisieren, rund ein Drittel des Gesamtvolumens von Global Gateway. Als Teil von Team Europa arbeitet die EIB Global eng und zielorientiert mit anderen Entwicklungsfinanzierungsinstituten und der Zivilgesellschaft zusammen. Über unsere Büros in aller Welt bringt die EIB Global die EIB-Gruppe näher zu den Menschen, Unternehmen und Institutionen vor Ort.
Die EIB Global und Moldau: Die EIB ist seit 2007 in Moldau tätig und unterzeichnete 2024 auf der Konferenz zur Moldau-Partnerschaftsplattform einen Kredit über 200 Millionen Euro für das nationale Aufforstungsprogramm. Bisher vergab die EIB in Moldau insgesamt rund 1,5 Milliarden Euro für mehr als 30 Projekte. Ihre Finanzierungen orientieren sich an EU-Zielen wie eine sichere Energieversorgung, Energieeffizienz, Verkehr, Gesundheit, Digitalisierung, Wachstum des Privatsektors und Forstwirtschaft. Als Bank der Europäischen Union unterstützt die EIB die Republik Moldau mit strategischen Investitionen bei der Entwicklung und auf ihrem Weg in die EU.