- Rund 6 von 10 Unternehmen investieren in Energieeffizienz
- Mehr österreichische Firmen führen digitale Technologien ein
Laut einer Umfrage der Europäischen Investitionsbank-Gruppe (EIB-Gruppe) haben 94 % der Unternehmen in Österreich Maßnahmen ergriffen, um ihren Treibhausgasausstoß zu reduzieren – unter anderem durch Abfallvermeidung, Recycling und Energieeinsparungen. Österreichische Firmen setzen auch stärker auf digitale Technologien als der EU-Durchschnitt. Das ergab die Umfrage der EIB-Gruppe zur Investitionstätigkeit (EIBIS) für die einzelnen Länder.
Die jährliche Umfrage erfasst die Angaben von rund 13 000 Unternehmen aus der EU und einer Stichprobe aus den Vereinigten Staaten. Die wichtigsten Ergebnisse wurden im Oktober 2024 veröffentlicht. Demnach gehen EU-Firmen bei Investitionen in Klimaschutz und ‑anpassung voran.
Die Berichte für die einzelnen EU-Länder wurden heute veröffentlicht. Für Österreich ergab sich vor allem:
- Österreichische Unternehmen sind international stärker vertreten als Firmen anderer EU-Länder (77 % gegenüber 66 %).
- Die Sorge vor Lieferkettenstörungen ließ 2024 in Österreich und in der EU nach.
- Mehr als 4 von 5 österreichischen Unternehmen (83 %) nutzen digitale Technologien (EU-Durchschnitt: 74 %). Allerdings investierten sie weniger in Innovation und liegen in diesem Bereich nun unter dem EU-Durchschnitt.
- Der Anteil der Firmen, die eher mehr als weniger investieren wollen, war gegenüber der Umfrage vom Vorjahr stabil. Die Investitionen österreichischer Unternehmen fließen nach wie vor hauptsächlich in den Ersatz von Produktionsanlagen und nicht in den Kapazitätsausbau.
EIB-Vizepräsident Thomas Östros: „Österreichs Unternehmen sehen das Wirtschaftsklima optimistischer als im Jahr zuvor. In den nächsten drei Jahren wollen sie Ersatzinvestitionen weiter Vorrang vor dem Kapazitätsausbau einräumen.“
Zum Länderbericht für Österreich.
EIB-Chefvolkswirtin Debora Revoltella: „Europas Unternehmen kommen bei Klimaschutz und digitalem Wandel gut voran. Für mehr Investitionen in der EU braucht es jedoch einen einheitlichen, gut integrierten Binnenmarkt.“
Die Umfrageergebnisse fließen in den jährlichen Investitionsbericht ein. Darin bewertet die Abteilung Volkswirtschaft der EIB-Gruppe die Investitionsaussichten für die europäische Wirtschaft. Der nächste Bericht wird auf dem jährlichen Forum der EIB-Gruppe am 5. März 2025 in Luxemburg veröffentlicht.
Auf dem Forum kommen wichtige Akteure aus Wirtschaft, Politik und Finanzwelt zusammen, um sich über Investitionsprioritäten für europäische Ziele auszutauschen, von der Dekarbonisierung der Industrie über künstliche Intelligenz, Kapitalmarktunion, Sicherheit und Wohnungsbau bis zur EU-Erweiterung. Dieses Jahr geht es bei der Veranstaltung um Investitionen in ein nachhaltiges und sicheres Europa.
Hintergrundinformationen
Die Europäische Investitionsbank (EIB) ist die Einrichtung der Europäischen Union für langfristige Finanzierungen. Ihre Anteilseigner sind die Mitgliedstaaten. Ausgehend von acht Kernprioritäten finanzieren wir Investitionen, die zu den strategischen Zielen der EU beitragen. So fördern wir die Bereiche Klimaschutz und Umwelt, Digitalisierung und technologische Innovationen, Sicherheit und Verteidigung, Kohäsion, Landwirtschaft und Bioökonomie, soziale Infrastruktur, Kapitalmarktunion und ein stärkeres Europa in einer stabilen, friedlichen Welt.
Die EIB-Gruppe, zu der neben der EIB auch der Europäische Investitionsfonds (EIF) gehört, unterzeichnete 2024 knapp 89 Milliarden Euro an neuen Finanzierungen für mehr als 900 wirkungsstarke Projekte und machte Europa damit noch wettbewerbsfähiger und sicherer.
2024 vergab die EIB-Gruppe in Österreich 1,7 Milliarden Euro. Damit förderte sie vor allem antizyklische Investitionen in energieintensiven Branchen wie Stahl.