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  • EIB-Förderung für innovative Biokraftstoffanlage in Cartagena stützt Dekarbonisierungsstrategie von Repsol
  • Projekt in Einklang mit europäischem Grünen Deal, REPowerEU und Fit für 55. Verringerung der Abhängigkeit von fossilen Brennstoffimporten stärkt Versorgungssicherheit der EU

Die Europäische Investitionsbank (EIB) vergibt ein Darlehen von 120 Millionen Euro an das spanische Energieunternehmen Repsol. Das Geld ist für den Bau und Betrieb der ersten Anlage für fortschrittliche Biokraftstoffe im spanischen Cartagena (Region Murcia) bestimmt. Die Anlage produziert Biokraftstoffe der zweiten Generation und fortschrittliche Biokraftstoffe, die den Übergang zu einer stärker kreislauforientierten Wirtschaft ermöglichen sollen. Gewonnen werden die Kraftstoffe aus verschiedenen Abfallarten, in erster Linie aus Agrarlebensmitteln wie Altspeiseölen. Die Bauarbeiten begannen im März 2022 und sollen in der zweiten Jahreshälfte 2023 abgeschlossen sein.

Biokraftstoffe der zweiten Generation basieren auf verschiedenen biogenen Reststoffen, darunter Altspeiseöle, bestimmte tierische Fette und Pflanzenöle, die nicht zum Verzehr geeignet sind oder von Pflanzen stammen, die nicht in Konkurrenz zur Nahrungsmittelproduktion stehen. Fortgeschrittene Biokraftstoffe dagegen werden speziell aus einer Auswahl biogener Rohstoffe gewonnen, die in Anhang IX Teil A der EU-Richtlinie RED II aufgeführt sind.

Diese Biokraftstoffe sind eine nachhaltige Lösung für alle Mobilitätssegmente, vor allem dort, wo eine Dekarbonisierung unumgänglich ist, wie im See-, Fern- oder Luftverkehr. Gegenüber traditionellen Kraftstoffen können sie die Netto-CO2-Emissionen um 70–90 Prozent verringern. Die EIB-Finanzierung fördert darüber hinaus Forschungsprogramme für Technologien zur Erzeugung fortschrittlicher Biokraftstoffe im Repsol-Technologielabor in Madrid.

Die Produktionsanlage wird im Industriekomplex von Repsol in Cartagena in der Region Murcia errichtet, einer Kohäsionsregion. Die Anlage wird aus 300 000 Tonnen Fett- und Ölrückständen pro Jahr bis zu 250 000 Tonnen Biokraftstoffe der zweiten Generation und/oder fortschrittliche Biokraftstoffe für den Verkehrssektor erzeugen.

EIB-Vizepräsident Ricardo Mourinho Félix bei der Vertragsunterzeichnung in Madrid: „Die EIB hat sich verpflichtet, die grüne Transformation, die Nutzung alternativer Energiequellen sowie innovative Forschungsprogramme in ganz Europa zu finanzieren. Mit ihrem Kredit unterstützt sie die Dekarbonisierungsstrategie von Repsol und seine Strategie zur Transformation des Geschäftsmodells. Wir freuen uns, mit Unternehmen wie Repsol zusammenzuarbeiten, die Schritte zur Dekarbonisierung ihrer Geschäftstätigkeit unternehmen und ihre Widerstandsfähigkeit gegenüber dem Klimawandel stärken.“

Antonio Lorenzo, CFO von Repsol: „Wir sind stolz darauf, als erstes Unternehmen der Branche diese Art von Finanzierung zu erhalten. Sie ist das Ergebnis unserer Umsetzung wegweisender Projekte, um eine schnelle, wirksame und gerechte Energiewende zu fördern.“

EU-Abhängigkeit von fossilen Brennstoffeinfuhren verringern

Die innovative Repsol-Anlage fördert die Entwicklung CO2-armer Brennstoffe für den Einsatz in Sektoren, in denen Dekarbonisierung und Elektrifizierung nur schwer möglich sind. Das Projekt steht in Einklang mit dem europäischen Grünen Deal und dem „Fit für 55“-Paket. Es verringert die Abhängigkeit von fossilen Brennstoffeinfuhren und stärkt damit die Versorgungssicherheit der EU. Repsol hat im Rahmen seiner Dekarbonisierungsplanungen für die Jahre 2021–2025 6,5 Milliarden Euro für Initiativen zur Einsparung von Emissionen vorgesehen (35 Prozent des gesamten Investitionsvolumens). Die EIB-Finanzierung für den grünen Transformationsplan des Unternehmens steht in Übereinstimmung mit ihrem Beitrag zum REPowerEU-Plan, den der Verwaltungsrat der Bank kürzlich genehmigt hat.

Die Netto-Null als Ziel

Repsol war der erste Vertreter der Branche, der sich zum Nett-Null-Emissionsziel bis 2050 verpflichtet hat, und setzt nun eine ehrgeizige Dekarbonisierungsstrategie in Einklang mit dem Pariser Abkommen und den UN-Entwicklungszielen um.

So will das Unternehmen unter anderem seinen CO2-Intensitätsindikator verbessern: bis 2025 um 15 Prozent, bis 2030 um 28 Prozent und bis 2040 um 55 Prozent.

Langjährige Beziehung zu Repsol

Die EIB arbeitet bereits seit Langem mit Repsol zusammen. Seit der ersten Vereinbarung 1988, wenige Jahre nach dem EG-Beitritt Spaniens, hat sie mehr als zehn Projekte finanziert.

Hintergrundinformationen

Repsol ist ein weltweit tätiges Multi-Energie-Unternehmen, das in der Energiewende vorangeht. Das Unternehmen deckt die gesamte Energiewertschöpfungskette ab und hat weltweit 24 000 Beschäftigte. Seine Produkte vertreibt es in mehr als 90 Ländern an rund 24 Millionen Kundinnen und Kunden. Aktuell wandelt Repsol seine Industriekomplexe in hochmodernen Projekten in Multi-Energie-Hubs um. Bis 2050 will es so sein Netto-Null-Ziel erreichen.

EIB und Energiesicherheit

In den vergangenen zehn Jahren stellte die EIB-Gruppe fast 100 Milliarden Euro für den Energiesektor der EU bereit. Diese Investitionen helfen Europa nun, die Krise durch den abrupten Einbruch der russischen Gaslieferungen zu bewältigen. Allein in den ersten neun Monaten dieses Jahres unterzeichnete die EIB Finanzierungen von mehr als 8,3 Milliarden Euro für Projekte in den Bereichen Energieeffizienz, Erneuerbare, Strom und Speicherung in der Europäischen Union und förderte so die Resilienz der europäischen Wirtschaft.

Im Oktober beschloss der Verwaltungsrat der EIB, das Finanzierungsvolumen der Gruppe für saubere Energie auf ein Rekordniveau anzuheben, um zum REPowerEU-Ziel beizutragen, die Abhängigkeit Europas von russischen fossilen Brennstoffen zu beenden. Weitere 30 Milliarden Euro werden in den nächsten fünf Jahren zusätzlich zu der bereits erheblichen Unterstützung der EIB für den EU-Energiesektor investiert. Das REPowerEU-Paket dürfte bis 2027 zusätzliche Investitionen von 115 Milliarden Euro mobilisieren und so einen beträchtlichen Betrag zur Energieunabhängigkeit Europas und zum Ziel der EIB-Gruppe leisten, in diesem Jahrzehnt eine Billion Euro für die Klimafinanzierung zu mobilisieren.

Erfahren Sie mehr über die Förderung des Energiesektors durch die EIB und über die zuletzt von uns mitfinanzierten Energieprojekte.