Suche starten De menü de ClientConnect
Suche starten
Ergebnisse
Top-5-Suchergebnisse Alle Ergebnisse anzeigen Erweiterte Suche
Häufigste Suchbegriffe
Meistbesuchte Seiten

Jedes Jahr gibt die Investitionsumfrage der EIB einen Überblick darüber, vor welchen Problemen europäische Firmen stehen und ob sie investieren und wachsen können. Bei der Umfrage werden sowohl EU-weite Trends untersucht als auch die Entwicklungen in den einzelnen Ländern. Die Ergebnisse zeigen auf, wie Unternehmen mit Herausforderungen wie strafferen Finanzierungsbedingungen und dem Klimawandel umgehen und wie sie in einem zunehmend unsicheren Umfeld notwendige Innovationen stemmen und sich digital aufstellen.

Die wichtigsten Ergebnisse in den einzelnen Ländern:

Digitalisierung und Innovation:

  • Dänische Unternehmen investieren kräftig in Innovation und die Einführung digitaler Technologien. Sie sind innovativer als der EU-Durchschnitt (49 % ggü. 32 %). Auch bei der Einführung digitaler Schlüsseltechnologien gehen sie voran (84 % ggü. 74 %), vor allem mittlere und große Unternehmen und Hersteller.
  • Tschechische Firmen sind innovativ und setzen auf Spitzentechnologien. Im vorangegangenen Geschäftsjahr brachten in Tschechien mehr Unternehmen Innovationen hervor als der EU-Durchschnitt (48 % ggü. 32 %). Und auch bei digitalen Schlüsseltechnologien sind die Firmen des Landes ganz vorn dabei (91 % ggü. 74 %).
  • Italienische Unternehmen liegen bei Investitionen in Innovation und digitale Technologien in etwa gleichauf mit den Firmen anderer EU-Länder.

Klimawandel:

  • Fast alle Unternehmen in Finnland (99 %) haben Maßnahmen ergriffen, um ihre Treibhausgas-Emissionen zu senken – mehr als im EU-Durchschnitt (91 %). 49 % sehen den Übergang zu strengeren Klimastandards und -vorschriften als Chance (EU-Durchschnitt: 27 %).
  • Französische Unternehmen sind bei Investitionen in den Klimaschutz allen anderen Firmen in der EU voraus. Allerdings geben sie weniger für die Anpassung und für Versicherungen aus: Nur 12 % sind gegen Klimarisiken versichert (EU-Durchschnitt: 21 %).
  • In Schweden sehen 49 % der Unternehmen den Übergang zu strengeren Klimastandards und -vorschriften in den nächsten fünf Jahren als Chance. Das sind deutlich mehr als im EU-Durchschnitt (29 %).

Gesamtinvestitionen:

  • Kroatiens Firmen investieren (real) 26 % mehr als vor Corona. Grund ist das starke Wachstum der Privatwirtschaft. Die Unternehmen schätzen das politische und regulatorische Klima sowie die Wirtschaftslage deutlich positiver ein als der EU-Durchschnitt.
  • In den Niederlanden investierten vergangenes Jahr 97 % aller Unternehmen und damit mehr denn je (EU-Durchschnitt: 87 %). Allerdings gibt es weniger Firmen, die künftig eher mehr als weniger investieren wollen (9 %). Damit setzt sich der Abwärtstrend seit 2022 (22 %) kontinuierlich fort.
  • Spaniens Unternehmen wollen in den nächsten drei Jahren ihre Kapazitäten erweitern. Das gaben 42 % als Priorität an (EU-Durchschnitt: 26 %).

Ergebnisse der Umfrage

Die Umfrage der EIB zur Investitionstätigkeit ist eine jährliche Befragung von rund 13 000 Firmen in allen EU-Ländern und umfasst auch eine Stichprobe aus den Vereinigten Staaten. Ihre wichtigsten Ergebnisse wurden vergangenen Oktober in der „EIB-Investitionsumfrage 2024 – Überblick Europäische Union“ veröffentlicht. Darin finden sich Angaben zu Merkmalen und zur Leistung der Unternehmen, zu ihrer bisherigen Investitionstätigkeit und weiteren Planung sowie zu Finanzierungsquellen und -schwierigkeiten.

Berichte für die einzelnen Länder

Zum Überblick über die Ergebnisse der Umfrage für Mittel-, Ost- und Südosteuropa

Investitionstrends

Im EU-Überblick geht es um allgemeinere Investitionstrends. Dabei zeigt sich, dass viele EU-Unternehmen mit dem Umfang ihrer Investitionen der letzten drei Jahre insgesamt zufrieden waren. Allerdings finden 14 % der Firmen, dass sie noch mehr investieren müssten, um angesichts der aktuellen Herausforderungen ihr Geschäft umzubauen und dadurch wettbewerbsfähig zu bleiben.

  • Der Anteil der Firmen, die eher mehr als weniger Investitionen erwarten, hat sich 2024 gegenüber dem Vorjahr von 14 % auf netto 7 % halbiert.

Im EU-Überblick werden zudem einige markante Unterschiede zwischen Unternehmen in der EU und in den USA sichtbar.

  • Der Anteil der Unternehmen in Europa, die in den Kapazitätsausbau investieren (26 %), liegt 6 Prozentpunkte unter dem Anteil in den USA (32 %).
  • In Europa fließen 37 % der Investitionen in immaterielle Vermögenswerte. Dagegen liegen die US-Unternehmen bei Grundstücken, Bauten und Infrastruktur vorne (24 % ggü. 14 % in der EU).

Auch in Zukunft gehen bei EU-Unternehmen voraussichtlich Ersatzinvestitionen vor Kapazitätserweiterungen. Im Gegensatz dazu wollen 47 % der US-Firmen in den nächsten drei Jahren in den Kapazitätsausbau investieren (ggü. 26 % in der EU).

Resiliente Lieferketten

EU-Unternehmen sind stark vom Handel abhängig, sei es mit anderen EU-Staaten oder mit Ländern in anderen Regionen. Politische Spannungen und Handelsstreitigkeiten gefährden Lieferketten. Dieses Risiko hat aber 2024 etwas abgenommen. In der EU und in den USA befürchten Firmen allerdings nach wie vor Störungen in Logistik und Transport. Zudem sind sie besorgt, ob sie alle neuen Vorschriften, Standards und Zertifizierungen einhalten können.

Gegen Handelsschocks haben sich Unternehmen in der EU und den USA mit ähnlichen Strategien gewappnet: Sie haben Lagerbestände aufgebaut, in die digitale Sendungsverfolgung investiert und ihre Lieferantenbasis verbreitert. Trotz aller Schwierigkeiten werden Unternehmen in Europa eher nicht den Import von Waren und Dienstleistungen für die Produktion zurückschrauben, um vom internationalen Handel unabhängiger zu werden.

  • Nur 7 % der Firmen in Europa sind bereit, weniger Waren und Dienstleistungen für die Produktion zu importieren (14 % in den USA).

Klimawandel

Unternehmen in der EU sind weiterhin bei Klimainvestitionen führend – entweder, um sich für Extremwetter zu wappnen, oder um ihren CO2-Ausstoß zu senken. Sie sehen auch die grüne Wende weniger als Risiko als Firmen in den USA.

  • Während in den USA 42 % der Unternehmen den Übergang zu strengeren Klimastandards und -vorschriften in den nächsten fünf Jahren als Risiko für das Geschäft sehen, sind es in der EU 34 %.
  • In der EU begreifen 27 % die grüne Wende sogar als Chance.

Investitionsbarrieren

Die Unternehmen in Europa und den USA sind über das Geschäftsumfeld besorgt und finden, in den letzten Jahren habe es keine nennenswerten Verbesserungen gegeben. Sorgen bereiten in beiden Regionen vor allem der Fachkräftemangel und die unsicheren Zukunftsaussichten.

  • In der EU sehen 46 % der Unternehmen die Energiekosten weiterhin als großes Investitionshindernis.
  • Auch die Unternehmensregulierung und fehlendes Fremdkapital werden in Europa eher als große Hindernisse wahrgenommen als in den USA.