Die Afrikanische Entwicklungsbank-Gruppe (AfDB) und die Europäische Investitionsbank (EIB), vertreten durch Adalbert Nshimyumuremyi, ortsansässiger Repräsentant der AfDB in Senegal, bzw. Isabelle Van Grunderbeeck, Vertreterin des für Westafrika zuständigen Regionalbüros der EIB, haben mit der Compagnie Agricole de Saint-Louis du Sénégal (CASL) Verträge zur Finanzierung ihres integrierten Projekts zur Produktion von Reis unterzeichnet. Die insgesamt 31,4 Millionen Euro werden von den beiden Institutionen jeweils zur Hälfte (15,7 Millionen Euro) bereitgestellt. Dieses Projekt wird eine bedeutende sozioökonomische Wirkung in Senegal haben. Es wird die Entwicklung des Landes und die Schaffung von Arbeitsplätzen fördern und dem Land gleichzeitig dabei helfen, die Selbstversorgung mit Reis sicherzustellen.
Reis ist ein Grundnahrungsmittel in Senegal, einem der Länder mit dem höchsten Pro-Kopf-Verbrauch der Welt. Im Rahmen ihres „Programme National d’Autosuffisance en Riz (PNAR)“ verfolgt die senegalesische Regierung vorrangig das Ziel, die Reisproduktion zu fördern und die Selbstversorgung mit Reis zu erreichen. Das in dieses Programm eingebundene Projekt ist darauf ausgerichtet, die Ernährungssicherheit in Senegal durch die Produktion von weißem Reis für den Inlandsmarkt zu erhöhen. Das Projekt sieht vor, eine Fläche von 4 000 Hektar im Deltagebiet des Senegal-Flusses nutzbar zu machen. Bewässerungsreisanbau soll die Voraussetzung schaffen, um 60 000 Tonnen Rohreis pro Jahr zu produzieren. 9 000 Tonnen davon sollen von lokalen Bauern erzeugt werden. Das Projekt wird es ermöglichen, 30 000 Tonnen Rohreis zu lagern und 40 000 Tonnen weißen Reis pro Jahr zu verarbeiten und zu verkaufen.
Es wird dazu beitragen, drei der fünf wichtigen vorrangigen Ziele* der Afrikanischen Entwicklungsbank zu erreichen: „Afrika ernähren, Afrika industrialisieren und die Lebensqualität der Afrikaner verbessern“. A. Nshimyumuremyi wies darauf hin, dass es sich um ein innovatives Projekt mit einem starken Demonstrationseffekt für die Subregion handelt, und stellte fest: „Die heutige Unterzeichnung der Finanzierungsvereinbarungen verdeutlicht den Wunsch der Bank, die Strategie zur Transformation der Landwirtschaft in Afrika umzusetzen**. Die Bank wird weiterhin den privaten Sektor und die Agrarwirtschaft in Afrika unterstützen, um die Armut einzudämmen, die Importe zu reduzieren und die nationale Wertschöpfung zu steigern.“
Das Projekt steht ferner in Einklang mit dem Aktionsplan der Europäischen Union und der EIB für die Region. Isabelle Van Grunderbeeck, Vertreterin des Regionalbüros der EIB für Westafrika, erklärte: „Diese Finanzierungsvereinbarung ist für die senegalesische Landwirtschaft von erheblicher Bedeutung, da sie dazu beiträgt, den privaten Sektor zu entwickeln, die Ernährungssicherheit zu erhöhen und Arbeitsplätze zu schaffen. Des Weiteren wird das Projekt starke wirtschaftliche und soziale Auswirkungen haben. Es wird afrikanischen Landwirten unter anderem Zugang zu Wasserinfrastruktur und anderen Einrichtungen bieten und so dazu beitragen, die Armut in ländlichen Gebieten zu verringern.“
CASL-Präsident Laurent Nicolas brachte seine Zufriedenheit mit folgenden Worten zum Ausdruck: „Wir freuen uns über die Unterstützung der AfDB und der EIB für dieses Projekt. Es wird uns in die Lage versetzen, unserer Aufgabe – Produktion und Verarbeitung von qualitativ hochwertigem Reis mit hohem Nährwert in Senegel – gerecht zu werden. Gerne helfen wir Senegal dabei, die Selbstversorgung mit Reis zu erreichen, Arbeitsplätze zu schaffen und die Lebensqualität der Menschen in den umliegenden Gebieten zu verbessern.“
Dieses Projekt wird erhebliche Auswirkungen für Senegal haben: Die Reisproduktion kann gesteigert und Nahrungsmittelimporte können reduziert werden, was sich wiederum positiv auf die Zahlungsbilanz und die Beschäftigung auswirken wird. Darüber hinaus erhalten lokale Landwirte über ein Bewässerungsnetz Zugang zu Wasser sowie technische Hilfe für ihre Maßnahmen.
Die Darlehensgeber wurden rechtlich vom Pariser Büro der Anwaltskanzlei Hogan Lovells und technisch von Mott MacDonald (London) beraten.
* Die fünf großen Prioritäten („High 5“) sind: Afrika mit Energie versorgen („Light up and power Africa“), Afrika ernähren („Feed Africa“), Afrika industrialisieren („Industrialize Africa“), Afrika integrieren („Integrate Africa“) und die Lebensqualität der Afrikaner verbessern („Improve the quality of life for the people of Africa“). Diese vorrangigen Einschaltungsbereiche bilden eine wichtige Grundlage, um bessere Lebensverhältnisse für die afrikanischen Bevölkerung zu schaffen. Sie stehen daher in Einklang mit den Zielen für nachhaltige Entwicklung (Sustainable Development Goals, SDG) der Vereinten Nationen.
** Feed Africa: Strategie für die Transformation der afrikanischen Landwirtschaft 2016-2025.