- Die meisten Europäer sind sich des Klimawandels bewusst, nur 20 Prozent machen sich trotz der jüngsten Warnungen des IPCC nach wie vor keine Sorgen
- 14 Prozent der US-Amerikaner bezweifeln, dass es überhaupt einen Klimawandel gibt (Europa: 7 Prozent)
- 55 Prozent der Europäer denken, dass sie persönlich finanzielle Auswirkungen des Klimawandels zu spüren bekommen (China: 40 Prozent; USA: 45 Prozent)
- Europäer mit geringerem Einkommen machen sich mehr Sorgen um die negativen wirtschaftlichen Auswirkungen von Klimamaßnahmen als Menschen mit hohem Einkommen, einzige Ausnahme ist hier Polen
Im Vorfeld der 24. UN-Klimakonferenz, die vom 3. bis 14. Dezember 2018 in Polen stattfindet, hat die Europäische Investitionsbank (EIB) eine in dieser Art einmalige Bürgerumfrage zum Klimawandel gestartet. In Zusammenarbeit mit dem Meinungsforschungsinstitut YouGov befragte die Bank 25 000 Menschen in der Europäischen Union, in den Vereinigten Staaten und in China. Die Erhebung soll Aufschluss darüber geben, was die Bürgerinnen und Bürger über den Klimawandel denken. Heute stellt die EIB die Ergebnisse der ersten beiden Teile der Umfrage vor.
Trotz ermutigender Trends beim Klimabewusstsein in ganz Europa zeigt die Umfrage, dass sich 20 Prozent der EU-Bürger nach wie vor keine Sorgen über den Klimawandel machen. Dennoch herrscht im Vergleich zu den Vereinigten Staaten und China in Europa ein wesentlich stärkeres Bewusstsein für die Herausforderungen des Klimawandels. 78 Prozent der Europäerinnen und Europäer geben an, über den Klimawandel beunruhigt oder alarmiert zu sein, verglichen mit 65 Prozent in China und 63 Prozent in den USA.
Die Umfrage zeigt außerdem, dass nur ein sehr geringer Teil der Bevölkerung Europas die Realität des Klimawandels bezweifelt (7 Prozent gegenüber 14 Prozent in den USA).
Jonathan Taylor, der für Klimaschutz und Umwelt zuständige Vizepräsident der EIB: „Die Umfrage der EIB zum Klimawandel sendet ein wichtiges Signal an die 24. UN-Klimakonferenz in Kattowitz: Die Bürgerinnen und Bürger sind sich der Herausforderungen des Klimawandels mehr und mehr bewusst. Das ist wichtig für die internationale Klimadebatte, weil die Menschen durch ihr Handeln bereits heute einen Unterschied bewirken. Jetzt müssen Unternehmen, Bürgerinnen und Bürger, Regierungen auf allen Ebenen und öffentliche Einrichtungen diese Dynamik nutzen und zusammenarbeiten. Die EIB steht bereit.“
Die Auswirkungen des Klimawandels auf Arbeit und Beschäftigung werden je nach Region unterschiedlich wahrgenommen. In der Umfrage zeigten sich die Menschen in Europa pessimistischer als die Menschen in China und den USA: Europäer machen sich größere Sorgen über die finanziellen Folgen des Klimawandels. 55 Prozent denken, dass finanzielle Auswirkungen des Klimawandels sie persönlich betreffen werden, gegenüber nur 40 Prozent der Chinesen und 45 Prozent der US-Amerikaner. US-Amerikaner sehen der Umfrage zufolge auch den wirtschaftlichen Nutzen von Klimamaßnahmen am optimistischsten: 26 Prozent denken, dass sie sich positiv auf die Wirtschaft auswirken können, während dies nur 21 Prozent der Europäer und elf Prozent der Chinesen tun.
Vor diesem Hintergrund engagiert sich die Europäische Investitionsbank als einer der größten Geldgeber weltweit für die Bekämpfung des Klimawandels: Die EIB stellte seit 2011 global mehr als 130 Milliarden Euro für Klimainvestitionen von mehr als 600 Milliarden Euro bereit. Dies entspricht ungefähr dem polnischen Bruttoinlandsprodukt.
Monica Scatasta, Leiterin Grundsatzfragen Umwelt, Klima und Soziales bei der EIB: „Finanzierungen sind ein Schlüsselfaktor bei der weltweiten Bekämpfung des Klimawandels und seiner negativen Folgen. Wir in der EIB glauben fest daran, dass die Finanzierung von Klimavorhaben auch entscheidend zur Erschließung von Wachstumspotenzial und Innovationschancen beiträgt. Wir sind überzeugt, dass sich Maßnahmen gegen den Klimawandel auch sehr positiv auf das Wirtschaftswachstum auswirken und eine beträchtliche Zahl neuer Arbeitsplätze schaffen können. Allerdings sind öffentliche Gelder und die Mittel internationaler Einrichtungen allein nicht genug. Investoren, Unternehmerinnen und Unternehmer sowie alle Wirtschaftsakteure müssen vor dem Hintergrund der Bedrohungen durch den Klimawandel ihren Beitrag leisten. Wir in der EIB arbeiten zusammen mit unseren Partnern daran, diese Kräfte zu mobilisieren.“
Grafiken
Der Klimawandel aus Sicht der EU-Bevölkerung – ein starker Nord-Süd-Kontrast
Wahrnehmung des Klimawandels: EU im Vergleich zu den USA und China
In der EU ist die Sorge über den Klimawandel am größten. Danach folgt China vor den USA. Der Anteil derer, die den Klimawandel bezweifeln oder abstreiten, ist in den USA am größten.
Das wirtschaftliche Potenzial von Klimainvestitionen – die Meinungen gehen auseinander
In der EU variiert der Optimismus hinsichtlich des wirtschaftlichen Potenzials von Klimainvestitionen stark. Malta und Zypern sind am optimistischsten, am andere Ende der Skala stehen die Tschechische Republik und die Slowakei.
Länderspezifische Resultate
Die folgenden Dokumente enthalten länderspezifische Ergebnisse in der jeweiligen Landessprache. Sie zeigen, wie Menschen aus Deutschland, Spanien, Frankreich, Italien, Polen und Schweden über den Klimawandel und das wirtschaftliche Potenzial von Klimaschutzmaßnahmen denken.
First survey | Second survey |
Frankreich | Frankreich |
Deutschland | Deutschland |
Italien | Italien |
Polen | Polen |
Spanien | Spanien |
Schweden | Schweden |
Weitere Informationen:
Die Europäische Investitionsbank
Die Europäische Investitionsbank (EIB) ist die Einrichtung der Europäischen Union für langfristige Finanzierungen. Ihre Anteilseigner sind die Mitgliedstaaten der EU. Sie vergibt langfristige Mittel für solide Projekte, die den Zielen der EU entsprechen, sowohl in Europa als auch in anderen Ländern. Die EIB ist in rund 160 Ländern tätig. Sie ist der weltweit größte multilaterale Geldgeber für Klimaschutzinvestitionen. In den fünf Jahren bis 2020 will sie 100 Milliarden US-Dollar für die Ziele des Pariser Übereinkommens bereitstellen. Mindestens 25 Prozent aller EIB-Finanzierungen sind für die Bekämpfung der Ursachen und Folgen des Klimawandels bestimmt. In Entwicklungsländern soll dieser Prozentsatz bis 2020 auf 35 Prozent steigen. Mit 19,4 Milliarden Euro für Klimaschutzmaßnahmen im Jahr 2017 übertraf die EIB ihr jährliches Ziel zum achten Mal in Folge.
Die EIB auf der UN-Klimakonferenz: http://www.eib.org/cop24
Die EIB-Bürgerumfrage zum Klimawandel
Die Europäische Investitionsbank hat gemeinsam mit dem international tätigen Meinungsforschungsinstitut YouGov eine Erhebung zu den Ansichten der Menschen über den Klimawandel durchgeführt. Die Umfrage soll zur breiteren Diskussion über den Klimawandel beitragen und helfen, die Einstellung der Menschen zum Klimaschutz und ihre Erwartungen zu verstehen. Die EIB wird die Ergebnisse ihrer Umfrage zum Klimawandel in sechs Schritten in diesem und im kommenden Jahr veröffentlichen, wobei jede Datenreihe ein bestimmtes Schwerpunktthema betrachtet. An der Umfrage nahmen 25 000 Personen teil, wobei für jedes Land eine repräsentative Stichprobe ausgewählt wurde.
Bürgerumfrage der EIB zum Klimawandel: http://www.eib.org/surveys/index
YouGov
YouGov ist eine internationale Daten- und Analysegruppe. Ihre Daten basieren auf einem hochgradig partizipativen Panel, bestehend aus weltweit sechs Millionen Menschen. Aus diesem kontinuierlichen Datenstrom, kombiniert mit YouGovs breiter Forschungsexpertise und Branchenerfahrung, hat die Gruppe eine systematische Forschungs- und Marketingplattform entwickelt.
Contact: Thomas Froimovici: t.froimovici@eib.org, Tel: +352 691 284 262