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Die Europäische Investitionsbank (EIB) ist heute eine Partnerschaft mit drei NGOs eingegangen, die dazu beitragen wollen, die Zahl von weltweit 1,35 Millionen Verkehrstoten bis 2030 zu halbieren. Eine entsprechende Absichtserklärung wurde auf dem 3. Internationalen Treffen von Verkehrssicherheitsministern in Stockholm unterzeichnet. 

Die EIB und das European Road Assessment Programme (EuroRAP), das International Road Assessment Programme (iRAP) und die Road Safety Foundation (RSF) wollen gemeinsam Investitionen in nationale und regionale Projekte für „sichere Straßen“ unterstützen und die notwendige Expertise entwickeln, damit Investitionen in die Sicherheit der Straßeninfrastruktur ihren Zweck erfüllen.

Lilyana Pavlova, Vizepräsidentin der EIB-Gruppe: „Wir wollen Straßenprojekte finanzieren, die Leben retten und die Zahl der Schwerverletzten verringern. Der humanitäre und der wirtschaftliche Lohn dafür ist enorm. Mit Geld allein ist es aber nicht getan. Nötig ist auch der Zugang zu Beratung, Schulungen und Kompetenzen, damit große Investitionsprogramme für mehr Verkehrssicherheit entwickelt werden können. Wir alle müssen eng zusammenarbeiten, um die Sicherheit auf unseren Straßen zu verbessern. Deshalb freuen wir uns über diese Partnerschaft mit den RAP-Organisationen.“

Ferry Smith, Chairman von EuroRAP, der die Vereinbarung im Namen der drei RAP-Organisationen unterzeichnete: „Dies ist eine begrüßenswerte Initiative der EIB. Im nächsten Jahrzehnt geht es um ein neues Sicherheitsmanagement für Infrastruktur. Dafür brauchen wir ein neues Denken und neue Fähigkeiten. Im Namen der Road Safety Foundation und von EuroRAP und iRAP freue ich mich, Partner der EIB bei dieser lebensrettenden Initiative zu sein, die in Europa und weltweit sehr viel bewirken könnte. Wir hoffen, die RAP-Protokolle in Zukunft auf städtische Gebiete zu erweitern. Schwerpunkte sollen die Sicherheit von Fußgängern und Radfahrern sein. Wichtig ist es auch zu bewerten, inwieweit Straßen für vernetzte und zunehmend automatisierte Fahrzeuge geeignet sind.“

Die systematische Verhinderung von Verkehrstoten und Schwerverletzten im Straßenverkehr ist eine Priorität der EIB, der Bank der EU, die weltweit Finanzmittel und Fachwissen für Investitionsprojekte bereitstellt. Die Absichtserklärung steht im Einklang mit dem neuen Strategieplan der EU für Straßenverkehrssicherheit, der die Zahl der Verkehrstoten in Europa bis 2030 um die Hälfte senken soll und die Art und Weise verändert, wie die Sicherheit der Infrastruktur gemessen und gesteuert wird. Die Richtlinie der Europäischen Union über das Sicherheitsmanagement für die Straßenverkehrsinfrastruktur (RISM) gilt nach ihrer Überarbeitung nun auch für ein neues Fernstraßennetz, auf das mehr als ein Drittel der europäischen Verkehrstoten entfallen. Laut RISM müssen alle EU-Länder bis Ende 2024 die Sicherheit dieses Fernstraßennetzes überprüfen – und Maßnahmen ergreifen, um diese stark befahrenen und oft risikoreichen Straßen sicher zu machen.

Die Protokolle des Internationalen Road Assessment Programme, die die Sicherheit der Infrastruktur konsistent und systematisch messen, werden mittlerweile im Rahmen des UN-Jahrzehnts für Verkehrssicherheit 2011–2020 in mehr als 100 Ländern angewandt. Viele stark befahrene Straßen erreichen noch nicht die 3 Sterne oder einen höheren RAP-Standard, den die Skala der Weltgesundheitsorganisation vorsieht.

Die Road Safety Foundation hat europaweit Analysen durchgeführt, um praxistaugliche Investitionsstrategien und Budgets zu ermitteln, die hohe wirtschaftliche Erträge bringen und gleichzeitig Leben retten. Die Mitglieder von EuroRAP kommen aus der Zivilgesellschaft, von Verkehrsbehörden und Forschungseinrichtungen und betreuen derzeit Anwendungen in mehr als 20 Ländern in Europa.

Hintergrundinformationen

International Road Assessment Programme (iRAP)

Das International Road Assessment Programme (iRAP) will Menschenleben retten durch sicherere Straßen und unterstützt die Ziele des UN-Jahrzehnts für Straßenverkehrssicherheit 2011–2020. iRAP untersucht gemeinsam mit staatlichen und nichtstaatlichen Organisationen risikoreiche Straßen und entwickelt Ratingsysteme und Investitionspläne für sichere Straßen. Die Organisation bietet Schulungen, Technologie und Unterstützung an, um nationale, regionale und lokale Kompetenzen aufzubauen. Um den Geldgebern den Nutzen ihrer Investitionen zu zeigen, verfolgen sie die Entwicklung der Verkehrssicherheit kontinuierlich.

European Road Assessment Association (EuroRAP AISBL)

Das European Road Assessment Programme (EuroRAP) ist eine 1999 gegründete und in Belgien registrierte internationale Vereinigung ohne Erwerbszweck. Sie will durch mehr Verkehrssicherheit Menschenleben retten. Ihr Ziel ist es, die Zahl der Verkehrstoten und Schwerverletzten durch systematische Risikobewertung zu verringern. Dazu ermittelt sie die größten Sicherheitsmängel, die durch praktische Maßnahmen behoben werden können. EuroRAP schmiedet Partnerschaften zwischen den Verantwortlichen für die Verkehrssicherheit – Zivilgesellschaft, Überwachungseinrichtungen, Fahrzeughersteller und Straßenbehörden – und stellt sicher, dass die Risikobewertung im Mittelpunkt strategischer Entscheidungen über Streckenverbesserungen, Unfallschutz und Standards des Streckenmanagements steht.

Road Safety Foundation (RSF)

Die Road Safety Foundation ist eine britische Stiftung, die bereits anlässlich des Europäischen Jahres der Straßenverkehrssicherheit 1986 gegründet wurde. Sie entwickelt Maßnahmen zur Verringerung der Zahl der Verkehrsopfer in allen drei Bereichen der Verkehrssicherheit: Straßen, Fahrzeuge und Verhaltensweisen. Die Stiftung hat Fortschritte in allen drei Bereichen ermöglicht. Ihre Berichte und Analysen haben die Grundlage für neue Gesetze und Strategien geschaffen.