- EIB-Vizepräsident Robert de Groot bekräftigt Unterstützung für nachhaltige Konnektivität und die grüne und digitale Wende in Serbien
- EIB-Kredit von 80 Mio. Euro finanziert intelligente Zähler für energieeffiziente Stromverteilung
- Hinzu kommt ein Zuschuss von 16 Mio. Euro unter dem Investitionsrahmen für den westlichen Balkan zur Förderung der serbischen Binnenschifffahrt
- Serbien will mit den Mitteln eine moderne und krisenfeste Strom- und Verkehrsinfrastruktur schaffen
Bei seinem ersten Besuch in Serbien hat der für den westlichen Balkan zuständige Vizepräsident der Europäischen Investitionsbank (EIB) Robert de Groot der Unterzeichnung eines Kredits über 80 Millionen Euro an den serbischen Stromversorger Elektrodistribucija Srbije d.o.o (EDS) beigewohnt. Mit dem Geld will EDS veraltete elektromechanische Stromzähler durch rund 400 000 intelligente Zähler ersetzen. Die Investition ist Teil eines breiten Programms zur Modernisierung des Stromnetzes. Neue intelligente Zähler sollen Stromverluste verringern, die Verbrauchserfassung verbessern und die in naher Zukunft geplante Integration erneuerbarer Energien erleichtern. Bei der Unterzeichnung anwesend waren auch die Ministerin für Bergbau und Energie Dubravka Đedović Handanović, der Leiter des EDS-Geschäftsbereichs Business Systems Vjekoslav Bobar und Ana Tripović, Staatssekretärin im Finanzministerium.
Mit den EIB-geförderten modernen Stromzählern kann Serbien seine Energieeffizienz steigern, Tarifmodelle optimieren und eine zuverlässige Stromversorgung sicherstellen. Die Zähler werden von der Europäischen Bank für Wiederaufbau und Entwicklung (EBWE) und mit einem Zuschuss aus dem EU-Energiepaket für den Westbalkan kofinanziert. Letzteres wurde 2022 verabschiedet, um die Energiesicherheit in der Region zu erhöhen.
Parallel zu dem Kredit unterzeichnete die EIB einen EU-Zuschuss von 16 Millionen Euro unter dem Investitionsrahmen für den westlichen Balkan. Damit sollen Schiffswracks im Donau-Abschnitt zwischen Serbien und Rumänien entfernt werden. Die Bergung der Schiffe wird ganzjährig eine sichere, effiziente und zuverlässigere Schifffahrt auf dem Fluss gewährleisten, einem der wichtigsten Europas. Das ist notwendig, um den erwarteten Anstieg des Frachtaufkommens zu bewältigen, eine zuverlässige Infrastruktur zu bieten und den Verkehr stärker auf die Binnenschifffahrt zu verlagern, die zu den saubersten Verkehrsträgern gehört.
Unterzeichnet wurde die Zuschussvereinbarung von Vizepräsident de Groot, der serbischen Ministerin für europäische Integration Tanja Miščević und dem Minister für Bau, Verkehr und Infrastruktur Goran Vesić, in Anwesenheit des Leiters der EU-Delegation in Serbien Emanuele Giaufret. Der Zuschuss ergänzt einen bestehenden EIB-Kredit sowie technische Hilfe, die aus der Resilienzinitiative der EIB und dem Investitionsrahmen für den westlichen Balkan finanziert wird. Diese Mittel sind Teil eines breiteren Programms laufender Investitionen, die die Kapazität, Effizienz und Sicherheit auf den Wasserwegen von Donau und Save verbessern sollen.
EIB-Vizepräsident Robert de Grot: „Die heute unterzeichneten Vereinbarungen belegen, wie sehr sich die EIB für eine nachhaltige Konnektivität und die grüne Wende in Serbien einsetzt. Damit wird die EIB ihrer Rolle als Klimabank der EU gerecht. Die Investitionen kommen den Menschen in Serbien zugute. Sie schaffen eine zuverlässigere und effizientere Verkehrs- und Energieinfrastruktur und kurbeln die nationale und regionale Wirtschaft an.
Dubravka Đedović Handanović, serbische Ministerin für Bergbau und Energie: „Heute haben wir mit der Europäischen Investitionsbank einen Kredit über 80 Millionen Euro unterzeichnet. Damit können wir 400 000 veraltete Zähler durch neue, moderne ersetzen. Das reduziert Stromverluste und Fehler bei der Verbrauchserfassung, ermöglicht ein effizienteres Verbrauchsmanagement und erleichtert die Integration erneuerbarer Energiequellen in Serbien. Die Europäische Union hat bereits 110 Millionen Euro für über 500 000 neue Zähler bereitgestellt; bis Ende des Jahrzehnts wollen wir den Großteil der noch verbleibenden alten Zähler austauschen. Bei der Stromverteilung müssen wir modernste Technologien einsetzen, um allen Menschen hier eine sicherere und bessere Stromversorgung zu bieten.“
Tanja Miščević, serbische Ministerin für europäische Integration: „In vier Jahren, wenn die Wracks aus dem Flussbett der Donau entfernt sind, wird die Binnenschifffahrt in Serbien und in der Region deutlich wettbewerbsfähiger sein. Denn dann entspricht sie auf diesem Teil des internationalen Korridors in puncto Sicherheit und Effizienz den höchsten Standards.
Der Verkehr wird sich verstärkt von der Straße auf die Binnenwasserwege verlagern. Das beschleunigt den Gütertransport und schont gleichzeitig die Umwelt, weil weniger Treibhausgase anfallen. Dieses technisch und finanziell anspruchsvolle Gemeinschaftsprojekt Serbiens und der Europäischen Union wird damit seinem geplanten Ziel gerecht und der Wirtschaft und der Bevölkerung Serbiens sowie der Region und Europa erhebliche Vorteile bringen.“
Goran Vesić, serbischer Minister für Bau, Verkehr und Infrastruktur: „Serbien ist nun erstmals in der Lage, sein Problem mit den gesunkenen Schiffen anzugehen. Mithilfe der EU kann das Land nun 21 Wracks aus der Donau entfernen, die in der Fahrrinne liegen. Danach werden wir überlegen, wie wir mit der Bergung der restlichen etwa 200 Schiffswracks fortfahren. Im Namen meines Ministeriums danke ich der EU für den heute unterzeichneten Zuschuss. Die EU ist bislang der einzige Partner Serbiens, der diese Art von Unterstützung leistet. Für uns ist das ein Zeichen, dass die EU Serbien als künftiges Mitglied und Teil des europäischen Binnenmarktes sieht.“
Emanuele Giaufret, Leiter der EU-Delegation in Serbien: „Mit dem heute unterzeichneten Zuschuss von 16 Millionen Euro leistet die EU einen Beitrag zur Bergung von Schiffen, die im Zweiten Weltkrieg im serbischen Teil der Donau versenkt wurden. Die Wracks liegen flussabwärts des Hafens Prahovo, in der Djerdap-Schlucht an der Grenze zu Rumänien. Das Projekt macht die Schifffahrt auf der Donau in Serbien sicherer, umweltfreundlicher und effizienter und reduziert Umwelt- und Sicherheitsrisiken. Es leistet ist auch einen wichtigen Beitrag zur Grünen Agenda, weil es die dringend notwendige Verkehrsverlagerung von der Straße auf die Flüsse erleichtert. Das Vorhaben ist Teil des Wirtschafts- und Investitionsplans für den Westbalkan, der bis zu 30 Milliarden Euro für die Region mobilisieren soll. Damit ermöglicht die EU den Bürgerinnen und Bürgern Serbiens ein besseres Leben.“
Hintergrundinformationen
Die EIB und die EIB Global
Die Europäische Investitionsbank (EIB) ist die Einrichtung der Europäischen Union für langfristige Finanzierungen. Ihre Anteilseigner sind die Mitgliedstaaten. Die EIB vergibt langfristige Mittel für solide Projekte, die den Zielen der EU entsprechen. Die EIB Global ist der Geschäftsbereich der EIB-Gruppe für wirksamere internationale Partnerschaften und Entwicklungsfinanzierungen. Sie arbeitet als Teil von Team Europa eng und zielorientiert mit anderen Entwicklungsfinanzierungsinstituten und der Zivilgesellschaft zusammen. Über Büros in aller Welt bringt sie die EIB-Gruppe näher zu den Menschen, Unternehmen und Institutionen vor Ort.
Die EIB in Serbien
Die EIB ist seit 1977 in Serbien tätig und vergibt landesweit Finanzierungen für wichtige Infrastrukturprojekte sowie für kleine und mittlere Unternehmen (KMU), die Industrie, den Dienstleistungssektor und Gebietskörperschaften. Bislang hat die Bank mehr als 8 Milliarden Euro für KMU und die Verkehrs-, Bildungs-, Gesundheits- und Versorgungsinfrastruktur des Landes bereitgestellt.
Die EIB ist einer der größten internationalen Geldgeber im Westbalkan. Seit 2010 hat die Bank in der Region nahezu 11 Milliarden Euro bereitgestellt.