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EIB

Die senegalesische Bank Cofina Sénégal hat im Rahmen ihrer Partnerschaft mit der Europäischen Investitionsbank (EIB) und der EU bereits mehr als 675 000 Euro (440 Millionen CFA-Francs) für 57 kleine und mittlere Agrarunternehmen bewilligt. Darunter sind 14 Gartenbaubetriebe und 35 Getreidebauern, zwei Bereiche, die in Senegals Partnerschaft mit der EU eine wichtige Rolle spielen.

Die Kredite fallen unter die 25 Millionen Euro (16,4 Milliarden CFA-Francs) schwere Finanzierungsvereinbarung, die die Cofina-Gruppe im September 2023 mit der EIB getroffen hat. Genauer gesagt mit der EIB Global, dem außereuropäischen Geschäftsbereich der EIB-Gruppe, der sich auch verstärkt um die Entwicklung der Landwirtschaft kümmert. 9,75 Millionen dieser 25 Millionen Euro, die mit einer Garantie der EU unterlegt sind, stehen für die Cofina Sénégal zur Verfügung. Das sind rund 6,4 Milliarden CFA-Francs.

Die Partnerschaft trägt dazu bei, rund 2 300 Arbeitsplätze in kleinen und mittleren Unternehmen (KMU) sowie bei etwas größeren Midcaps zu schaffen oder zu sichern.

Darüber hinaus haben die Partner ehrgeizige Ziele bei Klimaschutz, ökologischer Nachhaltigkeit und finanzieller Teilhabe vereinbart. Dabei geht es insbesondere um Unternehmerinnen, Managerinnen und Arbeitnehmerinnen und um Produkte und Leistungen für mehr wirtschaftliche Teilhabe von Frauen. Dies entspricht den Zielen der 2X Challenge. Im Kern helfen EIB und EU der Cofina-Gruppe, die Entwicklung der landwirtschaftlichen Wertkette zu finanzieren. Dabei stehen Getreide und Gartenbau im Vordergrund, zwei Bereiche, die in Senegals Partnerschaft mit der EU einen besonderen Stellenwert haben.

Die Kredite stärken den Agrarsektor und senken so die Abhängigkeit von Importen. Das verbessert die Ernährungssouveränität und die wirtschaftliche Stabilität Senegals. Positiver Nebeneffekt: Die Vereinbarung fördert eine umweltfreundliche Landwirtschaft mit modernen Technologien, und es entstehen Arbeitsplätze im ländlichen Raum.

Zu den wichtigsten Kreditnehmern zählen folgende Unternehmen:

  • M. Ahmadou Dème gründete 2019 Wakeur Cheikh Abdou Karim Agro, einen Betrieb für den Anbau und die Vermarktung von Gemüse, insbesondere Zwiebeln. Das Unternehmen mit Sitz in Pout (in der Region Thiès) bewirtschaftet in der aktuellen Saison 35 Hektar und hat einen Bestand von 150 Tonnen Zwiebeln. Es arbeitet mit moderner Bewässerungstechnik, hat Lagerraum für 1000 Tonnen und verfügt über logistische Ressourcen für den Vertrieb. Mit einem COFINA-Kredit über 30 000 000 CFA-Francs baut das Unternehmen ein neues Lager – für mehr Kapazität und eine höhere Rentabilität.
  • Die Agrarunternehmerin Khady Sow leitet seit 2016 einen Bauernhof in Diogo (Thiès) und einen Laden mit landwirtschaftlichen Produkten in Yoff (Dakar). Mit einer innovativen Verkaufsstrategie über Social Media richtet sie sich gezielt an Privathaushalte und kleine Händler. So verkauft sie bis zu 300 Tüten Gemüse pro Tag. Dank eines Cofina-Kredits über 8 000 000 CFA-Francs konnte sie ihren Laden ausbauen und Arbeitsplätze schaffen, vor allem für Frauen in Diogo.
  • Rokhaya Kane, eine Geflügelzüchterin mit mehr als 20 Jahren Erfahrung, baut seit 2021 auch Reis an – auf einer zwei Hektar großen Plantage in Saint-Louis. Angefangen hat sie mit 15 Hühnern. Heute führt sie einen Betrieb mit fünf Ställen, der pro Monat 5 000 Tiere züchtet. Mit einem Cofina-Kredit über 3 500 000 CFA-Francs konnte die Unternehmerin ihren Betrieb ausbauen, um auf die wachsende Nachfrage zu reagieren. Außerdem hat sie damit neue Arbeitsplätze geschaffen und die Wirtschaft von Saint-Louis gestärkt.
  • Yafane Faye leitet eine Erzeugergenossenschaft, die Société Coopérative Mutualiste Multifonctionnelle von Diokhar Ndofène. 74 Mitglieder bauen hier auf mehr als 100 Hektar Hirse, Mais und Erdnüsse an. Das 2022 gegründete Unternehmen hat seinen Sitz in Diokhar Ndoffène im Département Mbour. Mit einem Cofina-Kredit über 3 910 000 CFA-Francs hat die Genossenschaft die landwirtschaftliche Produktion ausgeweitet und ihre Wettbewerbsfähigkeit auf dem lokalen Markt verbessert.
  • Serigne Mourtalla Ndiaye hat 2004 als Landarbeiter angefangen und später in Bayakh (Thiès) einen eigenen Betrieb gegründet. Er baut auf zwei Hektar Gemüse an, mit fünf Gewächshäusern und 109 000 Pflanzen. Dank eines Cofina-Kredits über 5 000 000 CFA-Francs konnte er seine Piment-Produktion ausbauen und Arbeitsplätze schaffen. Dabei hat er vor allem die wirtschaftliche Teilhabe von Frauen in Bayakh verbessert.

 Mame Alassane Dia, Geschäftsführer bei Cofina Sénégal: „Die Partnerschaft mit der Europäischen Investitionsbank passt hervorragend zu unseren Bemühungen um mehr finanzielle Teilhabe. Dank dieser Finanzierung kann Cofina Sénégal über die Agentur Linguère-La Unternehmerinnen, Managerinnen und Arbeitnehmerinnen besser begleiten. Außerdem kann die auf den Agrarsektor spezialisierte Abteilung Agri Tausende Landwirtinnen und Unternehmerinnen besser mit Krediten versorgen – für mehr Innovationen, eine höhere Produktivität und mehr Nachhaltigkeit im Agrarsektor.

Die Vereinbarung ermöglicht bessere Konditionen, mit niedrigeren Zinsen und Rückzahlungszeiträumen, die sich am landwirtschaftlichen Produktionszyklus orientieren.“

Ambroise Fayolle, Vizepräsident der EIB: „Ich freue mich, dass die EIB ein Projekt unterstützt, das für die landwirtschaftliche Entwicklung in Senegal so wichtig ist, insbesondere für den Gartenbau und den Getreideanbau. Darüber hinaus verfolgt diese Finanzierung ehrgeizige Ziele in den Bereichen Klimaschutz, ökologische Nachhaltigkeit und finanzielle Teilhabe von Frauen. Sie trägt zur Ernährungssouveränität des Landes bei, senkt die Abhängigkeit von Importen, fördert den Einsatz von moderner Technologie und schafft Jobs im ländlichen Raum. Das Projekt zeigt, dass wir mit unserer Arbeit das Leben der Menschen verbessern wollen. Dabei haben wir vor allem Jugendliche und Frauen im Blick und konzentrieren uns auf Schlüsselbereiche für die Entwicklung des Landes.“

Jean-Marc Pisani, EU-Botschafter in Senegal: „Diese Partnerschaft entspricht der Global-Gateway-Strategie der EU und soll die Ernährungssouveränität des Landes verbessern. Das ist eines der wichtigsten Ziele der senegalesischen Regierung. Kleinen und mittleren Unternehmen sowie den noch etwas größeren Midcaps dauerhaft und fair einen besseren Zugang zu Krediten zu verschaffen, ist wichtig, damit der Sektor produktiver wird. Dann können alle ihr Potenzial besser ausschöpfen und es entsteht eine positive Investitionsdynamik. Das ist für gerechtes und dauerhaftes Wirtschaftswachstum entscheidend. Darüber hinaus ist die Fokussierung auf Frauen wichtig, denn sie spielen eine Schlüsselrolle im Agrarsektor.“

Hintergrundinformationen

Die Europäische Investitionsbank

Die Europäische Investitionsbank (EIB) ist die Finanzierungseinrichtung der Europäischen Union. Ihre Anteilseigner sind die Mitgliedstaaten. Sie vergibt Mittel für solide Investitionen, die zu den Zielen der EU beitragen.

Die EIB ist seit 60 Jahren ein verlässlicher Partner für afrikanische Länder. Über die EIB Global stärkt die Bank ihre Präsenz in Afrika. In den letzten fünf Jahren hat die EIB in Afrika mehr als 12 Milliarden Euro investiert, davon 25 Prozent in Westafrika. Ziel ist die Finanzierung von Projekten in Schlüsselbereichen der Länder wie saubere Energie, Wasser und Abwasser, nachhaltiger Verkehr, bezahlbarer Wohnraum, Gesundheit und die Unterstützung des Privatsektors und von Projektträgern.

Die EIB Global ist der Geschäftsbereich der EIB-Gruppe für wirksamere internationale Partnerschaften und Entwicklungsfinanzierung. Sie arbeitet als Teil von Team Europa eng und zielorientiert mit anderen Entwicklungsfinanzierungsinstituten und der Zivilgesellschaft zusammen. Über ihre Büros in aller Welt bringt die EIB Global die EIB-Gruppe näher zu den Menschen, Unternehmen und Institutionen vor Ort.

Cofina

Die Cofina-Gruppe ist das erste afrikanische Mesofinanzinstitut, das „fehlende Glied“ zwischen Mikrofinanz und herkömmlichen Banken, das KMU den Zugang zu Krediten erleichtert. Mit ihrer Präsenz in acht afrikanischen Ländern (Burkina Faso, Kongo, Côte d'Ivoire, Gabun, Guinea, Mali, Senegal und Togo) und in Frankreich (Büro für die Diaspora) setzt sie bei der Begleitung von Unternehmerinnen, Unternehmern und KMU in West- und Zentralafrika Standards. Cofina bietet Kundinnen und Kunden Meso- und Mikrokredite, Versicherungs- und Allfinanzprodukte, M-Banking und E-Banking, Finanzierungen für den sozialen Wohnungsbau sowie strukturierte Finanzierungen nach internationalen Standards. Sie unterstützt Unternehmerinnen, Unternehmer und KMU, deren Finanzierungsbedarf für Mikrofinanzinstitutionen zu groß und für traditionelle Banken zu wenig strukturiert ist.

Die Ziele der EU in Senegal

Die Europäische Union zielt in Senegal entlang mehrerer strategischer Achsen vor allem darauf, die nachhaltige Entwicklung und die Stabilität des Landes zu sichern. Sie möchte mit ihren Maßnahmen zu Erfolg und Wohlstand in Senegal beitragen. Mit umfangreichen grünen Investitionen konzentriert die EU ihre Bemühungen auf eine gerechte und nachhaltige wirtschaftliche Entwicklung. Gleichzeitig stärkt sie Schlüsselsektoren wie Landwirtschaft, Energie, Pharmazie, innerstädtische Mobilität, Digitales, Wasser und Abwasser sowie berufliche Bildung, Unternehmertum und Beschäftigung – vor allem für Jugendliche und Frauen. Besonders wichtig ist der EU die Förderung von guter Staatsführung, Rechtsstaatlichkeit und Menschenrechten. Das alles entspricht der Ende 2021 initiierten Global-Gateway-Strategie, die für dauerhafte und zuverlässige Verbindungen für die Menschen und unseren Planeten steht. Diese europäische Strategie will neue intelligente, saubere und sichere Verbindungen in den Bereichen Digitales, Energie und Verkehr schaffen und die Gesundheits-, Bildungs- und Forschungssysteme weltweit stärken.

Mit dem neuen Finanzierungsinstrument für Nachbarschaft, Entwicklungszusammenarbeit und internationale Zusammenarbeit (NDICI/Europa in der Welt) arbeiten die Europäische Union, die Mitgliedstaaten mit ihren Durchführungsagenturen und öffentlichen Entwicklungsbanken sowie die EIB im Team Europa zusammen und setzen auf die Mobilisierung des Privatsektors, um die Wertschöpfung auf lokaler Ebene, nachhaltiges Wachstum und die Schaffung von Arbeitsplätzen zu fördern. Der Privatsektor spielt bei der Umsetzung dieser Strategie vor Ort eine entscheidende Rolle, wenn konkrete Projekte ermittelt, kofinanziert und durchgeführt werden.

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2024-324-DE