- Gemeindeverband Métropole Européenne de Lille will ÖPNV modernisieren und erhält dafür grünen EIB-Kredit über 245 Mio. Euro
- EU-Kommission bezuschusst Projekt mit 31,5 Mio. Euro aus der Darlehensfazilität für den öffentlichen Sektor, die im Rahmen des europäischen Grünen Deals unter dem Mechanismus für einen gerechten Übergang eingerichtet wurde
- Kombinierte Mittel von EIB und Kommission mobilisieren zusätzliche Gelder für öffentliche Einrichtungen in EU-Regionen, die am stärksten unter der Energiewende leiden
Der Gemeindeverband Métropole Européenne de Lille erhält von der Europäischen Investitionsbank (EIB) einen grünen Kredit über 245 Millionen Euro für den ÖPNV-Ausbau und mehr Radwege. Mit dem Geld soll das Mobilitätsangebot für 1,2 Millionen Menschen besser, bezahlbarer und umweltfreundlicher werden.
Die Europäische Kommission bezuschusst das Projekt mit 31,5 Millionen Euro. Die Mittel dafür stammen aus der Darlehensfazilität für den öffentlichen Sektor, die im Rahmen des europäischen Grünen Deals unter dem Mechanismus für einen gerechten Übergang eingerichtet wurde. Verwaltet wird der Zuschuss von der Europäischen Exekutivagentur für Klima, Infrastruktur und Umwelt (CINEA), die auch die Durchführung des Projekts überwacht.
Mit seinem Projekt für grüne Mobilität will der Gemeindeverband die öffentliche Verkehrsinfrastruktur in mehreren Bereichen ausbauen. Zur Modernisierung der ÖPNV-Flotte werden 30 Straßenbahnzüge erneuert und 42 Busse durch neue, saubere Fahrzeuge ersetzt. Außerdem sind Investitionen in Plattformen, Depots und zugehörige Einrichtungen geplant. Daneben soll ein ehrgeiziger Plan für mehr Radwege umgesetzt werden. Er sieht vor, das Netz im Zeitraum 2023–2027 um insgesamt 220 Kilometer auszubauen, um Radfahren sicherer zu machen. Im Rahmen des Projekts entstehen auch eine neue Metrobuslinie und ein multimodaler Verkehrsknotenpunkt.
Das Projekt macht den ÖPNV besser, zugänglicher und nachhaltiger und fördert durch ein breiteres Angebot den Umstieg auf sanfte Mobilität. Schließlich sollen ein vielfältiger ÖPNV und ein leistungsfähiges Straßenbahn- und Busnetz den motorisierten Individualverkehr von 56 Prozent im Jahr 2023 auf 40 Prozent im Jahr 2035 verringern. Das effizientere Netz, auf dem täglich 410 000 Fahrten stattfinden, bedeutet für die Fahrgäste eine erhebliche Zeitersparnis. Außerdem werden Staus reduziert und die Anbindung des Gemeindeverbands von Lille verbessert.
In ihren territorialen Plänen für einen gerechten Übergang erfassen die EU-Länder die Regionen, die am stärksten unter der Energiewende leiden, wie die Region Hauts-de-France. Dort legen die Länder auch fest, was in den betreffenden Gebieten zu tun ist und welche Entwicklungsziele bis 2030 erreicht werden sollen.
Hintergrundinformationen
Der Gemeindeverband Métropole Européenne de Lille
Der Gemeindeverband Métropole Européenne de Lille umfasst 95 Gemeinden mit 1,2 Millionen Einwohnerinnen und Einwohnern. Er übernimmt Verwaltungsaufgaben in den Bereichen Verkehr, Wohnungsbau, Wirtschaft, öffentlicher Raum und Straßenbau, Raum- und Stadtplanung, Stadtentwicklung, Wasser-, Abwasser- und Abfallwirtschaft, Barrierefreiheit, Natur und Wohnumfeld, Kultur, Sport, Tourismus sowie Krematorien. Damien Castelain ist seit 2014 Präsident des Rates des Gemeindeverbands. Dieser besteht aus 184 Mitgliedern, die alle sechs Jahre direkt gewählt werden.
@MetropoleLille
Die EIB
Die Europäische Investitionsbank (EIB) ist die Einrichtung der Europäischen Union für langfristige Finanzierungen. Ihre Anteilseigner sind die 27 Mitgliedstaaten. Sie vergibt Mittel für solide Investitionen des öffentlichen und privaten Sektors, die zu den Kernzielen der EU beitragen. 2023 war Frankreich mit einem Investitionsvolumen von 6,9 Milliarden Euro für erneuerbare Energien, saubere Mobilität und Energieeffizienz das Land mit den meisten EIB-Finanzierungen im Bereich Energiewende und grüne Transformation. Als Partner der Kommunen, Departements und Regionen hat die EIB letztes Jahr 2,3 Milliarden Euro für den öffentlichen Schienen-, den städtischen Nahverkehr und für sanfte Mobilität bereitgestellt – den Bereich, in dem die EIB in Frankreich die meisten Finanzierungen vergeben hat.
Der Mechanismus für einen gerechten Übergang
Die Darlehensfazilität für den öffentlichen Sektor ist die dritte Säule des Mechanismus für einen gerechten Übergang der Europäischen Kommission. Dieses zentrale Instrument des Investitionsplans für den europäischen Grünen Deal soll sicherstellen, dass beim Übergang zu einer klimaneutralen Wirtschaft niemand und keine Region zurückbleibt.
Die Darlehensfazilität kombiniert Kredite der EIB (im Gesamtvolumen von sechs bis acht Milliarden Euro) mit Zuschüssen der EU-Kommission (bis zu 1,3 Milliarden Euro). So sollen zusätzliche Gelder für öffentliche Einrichtungen in EU-Regionen mobilisiert werden, die am stärksten von der Klima- und Energiewende betroffen sind (etwa Hauts-de-France) und in den territorialen Plänen für einen gerechten Übergang erfasst sind. Die Mittel helfen ihnen beim Übergang zu einer klimaneutralen Wirtschaft. Die Pläne werden von den EU-Ländern erstellt und legen fest, was in den betreffenden Gebieten zu tun ist und welche Entwicklungsziele bis 2030 erreicht werden sollen.
Die Kombination von EIB-Krediten und EU-Zuschüssen erleichtert die Finanzierung von Projekten, deren Erträge nicht ausreichen, um die Investitionskosten zu decken. Die Darlehensfazilität für den öffentlichen Sektor wird von der Europäischen Exekutivagentur für Klima, Infrastruktur und Umwelt (CINEA) verwaltet.