- EIB und französisches Biopharmaunternehmen Fabentech unterzeichnen im Rahmen des europäischen HERA-Invest-Mechanismus Kredit über 20 Mio. Euro für Forschung und Entwicklung (FuE), Bioproduktion, Kommerzialisierung und Expansionspläne
- Geld für Entwicklung und Produktion von Fabentechs Breitspektrum-Therapeutika gegen biologische Bedrohungen der öffentlichen Gesundheit
- Unterstützung der nach der Corona-Pandemie von der Europäischen Kommission eingerichteten Behörde für Krisenvorsorge und -reaktion (HERA) verdeutlicht Bedeutung von Fabentech für Biogefahrenabwehr und Reaktion in Europa
Die Europäische Investitionsbank (EIB) und der französische Spezialist für Therapeutika zur Bekämpfung biologischer Gefahren Fabentech haben einen Kredit über 20 Millionen Euro unterzeichnet. Die Finanzierung fällt unter HERA Invest, eine Leitinitiative der Europäischen Behörde für die Krisenvorsorge und -reaktion bei gesundheitlichen Notlagen (HERA). Die 100 Millionen Euro schwere HERA-Initiative ist Teil der Europäischen Gesundheitsunion. Sie soll die Notfallprävention und -vorsorge im europäischen Gesundheitsbereich stärken, vor allem mit Blick auf absichtlich herbeigeführte oder natürliche biologische Gefahren. Die Finanzierungszusage erfolgte nach einer gründlichen Analyse und ist damit ein Gütesiegel für Fabentechs Produktportfolio, mit dem sich Europa besser gegen biologische Gefahren wappnen kann.
Mit seiner innovativen FabShield®-Technologieplattform produziert das Unternehmen polyklonale Antikörperfragmente, die ein breites Spektrum tödlicher Viren und Toxine samt ihrer Varianten neutralisieren können. Dabei nutzt das Unternehmen seine Kapazitäten in den Bereichen FuE und Bioproduktion. Mit der Technologie sollen medizinische Gegenmaßnahmen antizipiert werden, damit bei öffentlichen Gesundheitskrisen schnell und effektiv reagiert werden kann.
Strategische Finanzierung für eine globale Wirkung
Fabentech wird die 20-Millionen-Euro-Finanzierung strategisch einsetzen, um sein Wachstum in verschiedenen Schlüsselbereichen voranzutreiben:
- FuE: Stärkung von sechs laufenden Programmen zur Erforschung prioritärer Toxine und Viren für die Abwehr biologischer Gefahren und die Pandemievorsorge
- Stärkung und Ausbau der Bioproduktion: durch Nutzung der eigenen bewährten Technologieplattform FabShield®
- Marktexpansion: Verstärkte Marketing-Bemühungen für eine größere globale Präsenz in wichtigen Märkten und Ausbau der pharmazeutischen Aktivitäten des Unternehmens, um der zunehmenden internationalen Nachfrage gerecht zu werden
HERA Invest: Innovationen in der Gesundheitssicherheit
HERA Invest ist eine Initiative, mit der das InvestEU-Programm um 100 Millionen Euro aus dem Programm EU4Health aufgestockt wird. Sie wird von der EIB umgesetzt und fördert Projekte, bei denen es um Krankheitserreger mit Pandemiepotenzial, chemische, biologische, radiologische und nukleare Gefahren sowie die Resistenz gegen antimikrobielle Wirkstoffe geht.
Laurent Muschel, Generaldirektor HERA: „Mit der Unterstützung durch EU4Health fördert HERA Invest Innovationen bei der Pandemievorsorge und der Abwehrbereitschaft gegenüber chemischen, biologischen, radiologischen und nuklearen Bedrohungen. Partnerschaften mit biopharmazeutischen Unternehmen wie Fabentech, die für ihre innovativen Immuntherapien bekannt sind, passen gut zur Mission von HERA, eine bessere Abwehrbereitschaft für künftige Krisen sicherzustellen.“
EIB-Vizepräsident Ambroise Fayolle: „Investitionen in innovative Unternehmen wie Fabentech sind entscheidend für die Gesundheitssicherheit in Europa. Unterstützt von der HERA und der EIB finanziert Europa Projekte, die medizinische Behandlungen gegen die schwerwiegendsten biologischen Gefahren vorantreiben. Mit dieser Finanzierung kann Fabentech seine Arbeit in diesem für Europa strategisch wichtigen Bereich ausbauen, damit wir besser in der Lage sind, auf künftige Gesundheitskrisen zu reagieren.“
Engagement für globale Gesundheit und Sicherheit
Fabentech entwickelt in enger Zusammenarbeit mit Regierungen und Gesundheitsorganisationen effektive medizinische Maßnahmen gegen hochpathogene Krankheitserreger, sowohl für natürliche Ausbrüche als auch für biologische Angriffe. Ziel von Fabentech ist es, die Auswirkungen dieser wachsenden Gefahren zu minimieren und die öffentliche Gesundheit weltweit zu schützen.
Sébastien Iva, CEO von Fabentech: „Wir fühlen uns geehrt, diese Unterstützung von der HERA und der Europäischen Investitionsbank zu erhalten. Sie ist ein Beweis für das Vertrauen in unsere Technologie und unsere Mission, die Welt vor biologischen Bedrohungen zu bewahren. Mit den Mitteln können wir unsere Initiativen vorantreiben und unsere Wirkung auf globaler Ebene ausweiten.“
Hintergrundinformationen
EIB:
Die Europäische Investitionsbank (EIB) ist die Einrichtung der Europäischen Union für langfristige Finanzierungen. Ihre Anteilseigner sind die Mitgliedstaaten. Die EIB hat die Aufgabe, die Integration, eine ausgewogene Entwicklung sowie den wirtschaftlichen und sozialen Zusammenhalt in der Europäischen Union zu fördern. Dazu nimmt sie Mittel an den Kapitalmärkten auf und stellt sie zu sehr günstigen Konditionen für Projekte bereit, die den Kernzielen der EU entsprechen. Die EIB hilft der EU, sich an die Spitze der nächsten Innovationswelle zu setzen – vor allem im Gesundheitswesen. Als Covid-19 eine Gesundheitskrise auslöste, stellte sie über sechs Milliarden Euro für Investitionen im Gesundheitssektor bereit. Mit dem Geld wurden medizinische Einrichtungen, zusätzliche Forschung und die Entwicklung von Impfstoffen und Medikamenten finanziert. Als Klimabank der EU gehört die EIB zu den wichtigsten Geldgebern für die grüne Wende und ein CO2-armes, nachhaltiges Wachstum.
Fabentech
Fabentech wurde 2009 gegründet und hat seinen Sitz in Lyon. Das Biopharma-Unternehmen ist auf die Entwicklung, Produktion und Vermarktung polyklonaler Antikörper für die Reaktion auf Gesundheitskrisen spezialisiert, insbesondere biologische Bedrohungen.
In enger Partnerschaft mit den europäischen Behörden arbeitet das Unternehmen an einem nationalen und europäischen Schutzschild gegen die wichtigsten biologischen Gefahren für die öffentliche Gesundheit. Dazu produziert und vermarktet es gezielte Gegenmittel, die präventiv vorgehalten werden sollen.
Die Technologie von Fabentech auf Basis polyklonaler Antikörper bietet großes Potenzial für die Entwicklung von Gegenmitteln bei bioterroristischen Angriffen und von Behandlungsmöglichkeiten für zahlreiche Infektionskrankheiten. Das Unternehmen beschäftigt 50 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Zu seinen Aktionären zählen angesehene Namen wie Definvest und das Institut Mérieux.
HERA
HERA ist eine Behörde der Europäischen Kommission, die im September 2021 geschaffen wurde. Ihr Ziel ist die Prävention und Identifikation von Gesundheitskrisen sowie die Reaktion darauf, insbesondere durch die Entwicklung, Herstellung und Verteilung wesentlicher medizinischer Gegenmaßnahmen, um mögliche Lücken bei der Verfügbarkeit und dem Zugang zu diesen Mitteln zu schließen.
HERA Invest
HERA Invest ist eine der Leitinitiativen der HERA, mit der das InvestEU-Programm um 100 Millionen Euro aus dem Programm EU4Health aufgestockt wird. Sie fördert die Erforschung und Entwicklung medizinischer Gegenmaßnahmen für die drängendsten grenzübergreifenden Gesundheitsgefahren.
Europäische Unternehmen kommen derzeit nur schwer an ausreichende öffentliche oder private Mittel, um innovative Lösungen in den Bereichen Gesundheit und Life Sciences zu entwickeln oder ihre Entwicklung auszubauen. Ohne Innovationen ist eine Reaktion auf vordringliche Gesundheitsbedrohungen, etwa durch Krankheitserreger mit hohem Pandemiepotenzial oder Resistenz gegen antimikrobielle Wirkstoffe, allerdings nicht möglich.
HERA Invest schafft hier Abhilfe, indem sie
- Forschung und Entwicklung in Europa im Interesse einer stärkeren offenen strategischen Autonomie fördert
- öffentliche Mittel mobilisiert, um Anreize für private Investitionen zu schaffen
- neue medizinische Gegenmaßnahmen entwickelt, um den Schutz vor Gesundheitsgefahren zu erhöhen
HERA Invest richtet sich an kleine und mittlere Unternehmen, die an Maßnahmen gegen die folgenden Bedrohungen arbeiten:
- Krankheitserreger, die eine Pandemie oder Epidemie auslösen können
- chemische, biologische, radiologische und nukleare Gefahren durch unfallbedingte oder absichtliche Freisetzung
- Resistenz gegen antimikrobielle Wirkstoffe