- EIB will Dekarbonisierungsprojekte weltweit noch stärker fördern
- Neuer Rahmen zur Unterstützung der ökologischen Nachhaltigkeit
- EIB baut Finanzierungen für saubere Energie unter dem REPowerEU-Plan aus
- Neue Partnerschaften zur Finanzierung von Klimaschutz und ökologischer Nachhaltigkeit
Die Botschaft der Europäischen Investitionsbank-Gruppe (EIB-Gruppe) auf der 27. Klimakonferenz der Vereinten Nationen im ägyptischen Sharm el-Sheikh vom 6.–18. November 2022 lautet: Es müssen dringend massive Ressourcen mobilisiert werden, um die Erderwärmung abzuschwächen und die Anpassung an den Klimawandel zu fördern. Als Bank der EU setzt sie die ganze Bandbreite ihrer Finanzierungsinstrumente für eine rasche Dekarbonisierung der Volkswirtschaften ein.
Die EIB-Gruppe (Europäische Investitionsbank und Europäischer Investitionsfonds) startet gemäß ihrem Klimabank-Fahrplan neue Initiativen, die einen gerechten Übergang zur Klimaneutralität innerhalb und außerhalb der Europäischen Union begünstigen. Außerdem stellt sie einen neuen Rahmen zum Schutz der Natur und der Biodiversität vor. Nicht zuletzt wird die EIB gemeinsam mit Partnern neue Projekte und Initiativen für grüne Finanzierungen bekannt geben.
EIB-Präsident Werner Hoyer: „Der Krieg Russlands gegen die Ukraine ist eine katastrophale menschliche Tragödie. Er hat auch gezeigt, wie verletzbar die Welt ist und wie abhängig wir von fossilen Energieträgern sind. An der Dekarbonisierung führt nun kein Weg mehr vorbei – nicht nur, um die Erde vor einer Klimakatastrophe zu bewahren, sondern auch für eine sichere Energieversorgung und den weltweiten Zusammenhalt. Folglich müssen wir unsere Antwort auf erneuerbare Energien, Energieeffizienz und innovative Technologien fokussieren, die Sektoren wie Schwerindustrie, Schifffahrt und Flugverkehr voranbringen. Deshalb rufe ich alle Teilnehmenden der COP 27 dazu auf, Partnerschaften zu bilden, um diese neuen Technologien zu unterstützen. Die EIB will gemeinsam mit all ihren Partnern die grünen Lösungen der Zukunft finanzieren.“
EIB-Vizepräsident Ambroise Fayolle: „Um die Pariser Ziele zu erreichen, müssen wir die weltweiten Emissionen bis 2030 halbieren. Deshalb wollen wir mit unseren Klimafinanzierungen gezielt die Länder und Gemeinschaften erreichen, für die die grüne Wende am schwierigsten ist. Auf der COP 27 wird die EIB über ihre Fortschritte beim Klimabank-Fahrplan berichten und neue Initiativen zur ökologischen Nachhaltigkeit auf den Weg bringen. Über die EIB Global, unseren Geschäftsbereich Entwicklung für Projekte außerhalb der Europäischen Union, fördern wir Ökoenergieprojekte weltweit noch intensiver, mit Schwerpunkt auf Afrika.“
EIB-Vizepräsidentin Gelsomina Vigliotti: „Wir arbeiten eng mit der ägyptischen Präsidentschaft der bevorstehenden COP 27 zusammen, um die UN-Klimakonferenz in Sharm el-Sheikh zu einem Erfolg zu machen. Die EIB ist seit 1979 in Ägypten aktiv. Wir werden unsere Partnerschaft fortsetzen, um die ehrgeizige nationale Klimaschutzstrategie 2050 des Landes zu unterstützen. Das umfasst Investitionen in Energie, Verkehr, Landwirtschaft und Wasserressourcen.“
EIB baut Finanzierungen für saubere Energie unter dem REPowerEU-Plan aus
Die EIB-Gruppe unterstützt den REPowerEU-Plan der Europäischen Kommission in den nächsten fünf Jahren mit zusätzlichen 30 Milliarden Euro an Krediten und Eigenkapital. Die zusätzlichen Mittel der EIB fließen in Erneuerbare, Energieeffizienz, Netze und Speicher, E-Auto-Ladeinfrastruktur und bahnbrechende Technologien wie Co2-armen Wasserstoff. Das neue Finanzierungspaket, das der Verwaltungsrat am 26. Oktober 2022 genehmigte, soll bis 2027 bis zu 115 Milliarden neue Investitionen anschieben. Damit leistet es einen wesentlichen Beitrag zum REPowerEU-Ziel, die Abhängigkeit von russischen fossilen Brennstoffen zu beenden. Dabei handelt es sich um ergänzende Mittel zusätzlich zu der bereits starken Unterstützung der EIB-Gruppe für den Energiesektor in der Europäischen Union: Im Durchschnitt wurden in den vergangenen zehn Jahren rund zehn Milliarden Euro jährlich vergeben.
Ein gerechter Übergang in vielen Formen
Die EIB will noch mehr Finanzierungsinstrumente für Projekte einsetzen, die einen gerechten Übergang zu einer klimaneutralen Wirtschaft weltweit ermöglichen. Auf der COP 27 wird die EIB ankündigen, dass sie Finanzierungen und Beratungsdienste in Regionen anbieten wird, die von CO2-intensiven Branchen abhängen und in sozioökonomischer Hinsicht fragil sind. Im Sinne der Strategie für einen gerechten Übergang sichert die EIB außerdem zu, Anpassungsmaßnahmen zu fördern, die ausdrücklich den Bedürfnissen der am stärksten betroffenen Bevölkerungsgruppen gelten.
Umweltrahmen
Auf der COP 27 gibt die EIB den Startschuss für ihren Umweltrahmen. Der Rahmen erleichtert die weltweite Förderung von Projekten für ökologische Nachhaltigkeit, um eine grüne, resiliente, ausgewogene und gerechte Entwicklung zu ermöglichen. Die EIB-finanzierten Projekte werden die Umweltverschmutzung verringern und Gesundheit und Wohlbefinden der Menschen schützen, zum nachhaltigen Umgang mit und Schutz von Wasserressourcen beitragen und den Aufbau einer nachhaltigen blauen Wirtschaft fördern, die Meeres- und Küstenressourcen schont. Die EIB beschleunigt außerdem den Übergang zu einer Kreislaufwirtschaft und geht verstärkt gegen den zunehmenden Verlust der Biodiversität und die Schädigung der Ökosysteme vor.
Gendersmarte Klimafinanzierungen
An der vollen Beteiligung von Frauen als Führungsverantwortliche, Mitarbeiterinnen, Unternehmerinnen und Verbraucherinnen führt kein Weg vorbei, wenn Klimafinanzierungen effektiv wirken und die Klimakrise im notwendigen Tempo und Umfang eindämmen sollen. Zusammen mit ihren Partnern wird die EIB auf der COP 27 zum entschlossenen Handeln aufrufen, um die Gendergerechtigkeit in der Klimafinanzierung zu verbessern. Am Gender Day am 14. November wird die EIB gemeinsam mit der Entwicklungsbank des Europarates und Hivos eine hochrangig besetzte Veranstaltung ausrichten, um über schnellere Wege zu gendersmarten Klimainvestitionen zu sprechen. Das können ein verbesserter Zugang zu hochwertigen grünen Jobs sein oder Führungschancen für Frauen oder auch die Entwicklung einer CO2-armen Infrastruktur, die allen zugutekommt.
Die EIB-Umfrage zum Klimawandel
Die Europäische Investitionsbank hat in ihrer fünften Klimaumfrage Menschen zum Klimawandel befragt. Gemeinsam mit dem Marktforschungsunternehmen BVA wollte sie herausfinden, welche Einstellungen und Erwartungen die Menschen in Bezug auf den Klimaschutz haben. Für die Umfrage wurde im August 2022 in jedem der 30 teilnehmenden Länder eine repräsentative Stichprobe der Bevölkerung ab 15 Jahren befragt – insgesamt mehr als 28 000 Menschen aus der EU-27, den Vereinigten Staaten, China und dem Vereinigten Königreich.
Darüber hinaus fördert die EIB einen Bericht von Debating Europa/Debating Africa mit dem Titel Securing Our Future: 100 African and European Voices on Climate Change, Conflict and Security. Eine Reihe von Fokusgruppen befragte junge Menschen auf beiden Kontinenten dazu, wie die Coronapandemie und der Ukrainekrieg ihre Wahrnehmung von Bedrohungen geändert haben, und zu der Rolle, die Regierungen und Finanzinstitute bei ihrer Lösung spielen sollten. Der Bericht wird in der ersten Woche der COP 27 vorgestellt.
Medieninterviews
Wenn Sie an einem Interview mit EIB-Präsident Werner Hoyer, EIB-Vizepräsident Ambroise Fayolle, EIB-Vizepräsidentin Gelsomina Vigliotti oder unseren Fachleuten interessiert sind oder zusätzliche Informationen benötigen, nehmen Sie bitte Kontakt zu uns auf.
Die EIB auf der COP 27
Die EIB ist mit einem Pavillon im Nebenveranstaltungsbereich der Blauen Zone vertreten und führt verschiedene Begleitveranstaltungen durch. Hier geht es zum vollen Veranstaltungsprogramm. Auf unserer virtuellen Teilnehmerplattform können Sie sich die Veranstaltungen live oder als Aufzeichnung ansehen und sich mit den Teilnehmerinnen und Teilnehmern in Verbindung setzen. Mit einer einfachen zweistufigen Anmeldung sind Sie immer auf dem Laufenden.
Hintergrundinformationen
Die Europäische Investitionsbank (EIB) ist die Einrichtung der Europäischen Union für langfristige Finanzierungen. Ihre Anteilseigner sind die Mitgliedstaaten der EU. Die EIB-Gruppe hat einen Klimabank-Fahrplan verabschiedet, um ihre ehrgeizigen Ziele zu erreichen: In den zehn Jahren bis 2030 will sie eine Billion Euro für Klimaschutz und ökologisch nachhaltige Investitionen mobilisieren und bis 2025 mehr als 50 Prozent ihrer Finanzierungen für Klimaschutz und ökologische Nachhaltigkeit bereitstellen. Gemäß diesem Fahrplan richtet die EIB-Gruppe außerdem seit Anfang 2021 alle neuen Finanzierungen an den Zielen und Grundsätzen des Pariser Abkommens aus.
Die EIB Global ist der neue Geschäftsbereich der EIB-Gruppe für wirksamere internationale Partnerschaften und Entwicklungsfinanzierung. Sie arbeitet als Teil von Team Europa eng und zielorientiert mit anderen Entwicklungsfinanzierungsinstituten und der Zivilgesellschaft zusammen. Über unsere Büros in aller Welt bringt die EIB Global die EIB-Gruppe näher zu den Menschen, Unternehmen und Institutionen vor Ort.